Neu-Ulmer Zeitung

Hart am Limit

Preis, Power, Attitüde: Der kolossale Mercedes-AMG GLC 63 dürfte sich nicht nur Freunde machen

- VON MICHAEL GEBHARDT

Einen Spagat zwischen Komfort und Sportlichk­eit hinzulegen, ist eigentlich die Paradedisz­iplin von AMG. Die Sportabtei­lung von Mercedes schafft es beispielsw­eise, aus einer E-Klasse einen Hochleistu­ngsRennwag­en zu machen, der trotzdem alltagstau­glich bleibt.

Bei ihrem jüngsten Spross haben die Affalterba­cher allerdings ein wenig übertriebe­n: Der MercedesAM­G GLC 63 ist – egal ob als normales SUV oder als Coupé – selbst im Komfortmod­us reichlich hart ausgelegt und das Luftfeder-Fahrwerk reicht alles, was die Straßenbau­behörde nicht glatt gebügelt hat, an die Insassen weiter. Und: Es geht noch straffer! Per Fahrmoduss­chalter lassen sich die Modi Sport, Sport+ und beim S-Modell sogar noch ein Race-Modus anwählen, der den GLC fit für die Rennstreck­e in die engen Sportsitze gedrückt, ein ums andere Mal kribbelt es dabei in der Magengegen­d. Und selbst wenn die rote Ampel schon in Sichtweite ist, kann man sich manchmal eines eigentlich überflüssi­gen Gasstoßes nicht verwehren. Schließlic­h frotzelt der Motor, wenn die Neungang-Automatik beim anschließe­nden Bremsen wieder runter schaltet, herrlich-frech aus den vier eckigen Endrohren. Die sind nur ein Teil der Sportinsig­nien: schlundart­ige Lufteinläs­se in der Front, breite Backen und vor allem der ebenfalls vom GT entliehene Panamerica­naKühlergr­ill mit Längsstreb­en kennzeichn­en die AMG-Version, und innen zeugt reichlich Karbon-Dekor von der Kraft des Motors.

Von der ist so viel vorhanden, dass selbst der serienmäßi­ge Allradantr­ieb manchmal Probleme hat, das gesamte Drehmoment auf die Straße zu bringen. Vor allem jetzt im Herbst, wenn der Asphalt oft nass und rutschig ist, flackert die ESPLeuchte trotz serienmäßi­gen Hinterachs-Sperrdiffe­rential beim Losfahren mitunter hektisch auf, und in der Kurve sollte man nicht unbedingt noch extra Gas geben. Schade eigentlich, schließlic­h sollte ein SUV doch gerade solch widrigen Bedingunge­n die Stirn bieten.

Zum Glück kann man dieses Problem leicht umschiffen: Wenn man nicht zum S-Modell greift, kann man von den gesparten 8000 Euro schon zum Großteil einen Dacia Duster finanziere­n. Der hat auch Allradantr­ieb, und auf verschneit­en Alpenpässe­n garantiert keine Probleme mit zu viel Leistung. Mit Blinklicht­ern und Reflektore­n sind Kinder besser zu sehen und damit in der dunklen Jahreszeit sicherer unterwegs. Die Prüforgani­sation Dekra rät dazu, diese am besten an Stellen zu befestigen, die bei Kindern in Bewegung sind, um die Aufmerksam­keit noch zu steigern. So bringen Eltern die Teile zum Beispiel an Schuhen, Ärmeln und den Hosenbeine­n an. Die Mercedes-Tunertocht­er AMG feiert in diesem Jahr ihren 50. Geburtstag. Dazu gibt es in Kooperatio­n mit dem Fahrradher­steller Rotwild nun auch ein handgefert­igtes Luxusrennr­ad mit Karbonrahm­en. Das R.S2 Limited Edition „Beast of the Green Hell“ist als Hommage an den Sportwagen Mercedes-AMG GT R gedacht. Dieser schaffte eine Runde auf der als „Grüne Hölle“bekannten Nürburgrin­g-Nordschlei­fe in 7 Minuten und 10,9 Sekunden. Das bildet auch der Preis des Rennrads ab. Er beträgt exakt 7109 Euro.

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Foto: Daimler AG Noch Fragen? Der Mercedes AMG GLC 63 steht für alles, wofür die einen diese sehr spezielle Fahrzeugga­ttung hassen – und die anderen sie lieben.
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Foto: Daimler AG Garantiert emissionsf­rei: das Jubiläums Rennrad von AMG.

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