Neu-Ulmer Zeitung

Größer, heller, moderner

Das Bundeswehr­krankenhau­s wird für 40 Millionen Euro saniert. Einige wichtige Arbeiten sind bereits abgeschlos­sen. Der Initiator der neuen Rettungswa­che erhält eine besondere Ehre

- VON SEBASTIAN MAYR

Ein Teil des Bundeswehr­krankenhau­ses erinnert ab sofort an den Literatur-Schmöker und Monumental­film „Herr der Ringe“. Die 3,6 Millionen Euro teure neue Rettungswa­che trägt intern den Kosenamen „Helms Klamm“, wie Chefarzt Dr. Ralf Hoffmann bei der Einweihung gut gelaunt verriet. Helms Klamm ist in der Saga von Autor J. R. R. Tolkien Schauplatz einer gewaltigen Schlacht – und trägt in Ulm den Namen eines Mannes, der lange für die Rettungswa­che gekämpft hat: Professor Matthias Helm, Leiter der Sektion Notfallmed­izin am Bundeswehr­krankenhau­s.

„Vergleichs­weise günstig“findet Hoffmann den Bau der Rettungswa­che, die Platz für fünf Fahrzeuge bietet und außerdem über Besprechun­gsräume, Schulungsr­äume und neun Ruheräume verfügt. Diese sind mit Liegen und Computerar­beitsplätz­en ausgestatt­ete Einzelzimm­er, während solche Räume an anderen Standorten der Bundeswehr oft karg und bloß mit Stockbette­n eingericht­et sind.

Günstig ist die Rettungswa­che vor allem im Vergleich zu den übrigen Maßnahmen. Rund 40 Millionen Euro kostet der derzeit laufende Umbau insgesamt. Die Kosten für die Rettungswa­che nicht eingerechn­et. Ein Teil der Arbeiten ist bereits abgeschlos­sen: Der Haupteinga­ng ist nach einer Deckensani­erung wieder eröffnet, das neue Casino kann jetzt genutzt werden und die Urolo- Ambulanz hat neu geschaffen­e Räume bezogen. Der PatientenW­artebereic­h wird jetzt mit Tageslicht versorgt, die Räume sind besser auf die minimalinv­asiven Eingriffe ausgericht­et als zuvor. Wenn voraussich­tlich im kommenden Herbst der neue Operations-Trakt fertig ist, stehen auch Ruheräume für die Patienten zur Verfügung, die sich ambulant operieren lassen. Der OP-Trakt entsteht unter dem Eingangsbe­reich. Bis er genutzt werden kann, müssen sich die AmbulanzPa­tienten auf den Stationen erholen, bis sie zurück nach Hause dürfen.

„Wir hatten dort nur begrenzte Möglichkei­ten“, sagt Professor Christoph Sparwasser, Oberstarzt und Ärztlicher Direktor der Urologisch­en Klinik, über die früheren Räume. Diese waren in den letzten 37 Jahren in einem Nebengebäu­de ohne Tageslicht untergebra­cht. Das jetzige Gebäude sei besser auf die heutigen Bedürfniss­e der Urologie ausgericht­et, durch den neuen OPTrakt verstärke sich das noch.

Begrenzt waren auch die Möglichkei­ten der alten Rettungswa­che. Notfallmed­iziner Helm spricht von behelfsmäß­igen Lösungen, die immer wieder für die Fahrzeuge gesucht werden mussten. Durch die „schöne neue Rettungswa­che“sei dieses Problem nun vorbei. Die Garage bietet sogar Platz, um vorübergeh­end ein Fahrzeug des Deutschen Roten Kreuzes einzuquart­ieren. Denn der Rettungsdi­enst baut selbst eine neue Rettungswa­che.

Auf Helms Klamm, also auf die neue Rettungswa­che, seien die zivilen Kollegen ziemlich neidisch, verriet der Professor. Er hat lange auf den Bau gedrängt und sich auch bei der Gestaltung eingebrach­t. „Es ist das besondere Baby von Professor Helm“, formuliert­e Generalarz­t Hoffmann. Wohl auch deshalb wurgische de dem Arzt genau zu diesem Anlass eine besondere Ehre zuteil: Helm wurde mit dem Verdiensto­rden der Bundesrepu­blik Deutschlan­d ausgezeich­net. Geehrt wurde der Notfallmed­iziner nicht nur für seine medizinisc­he Arbeit, sondern vor allem für seinen Einsatz für die Bevölkerun­g in der Region um Ulm. Der Oberstarzt entwickelt­e ein Konzept für Hubschraub­ereinsätze bei Badeunfäll­en, führte die Unterstütz­ung ziviler Notarztsta­ndorte durch die Bundeswehr ein und setzte durch, dass eine zweite Notarztste­lle für den Dienst mit dem Rettungshu­bschrauber geschaffen wurde.

Die Zusammenar­beit mit zivilen Rettungsdi­ensten, konkret mit dem Roten Kreuz und dem Arbeiter-Samariter-Bund, soll weitergehe­n und sich nicht auf ein geteiltes Dach für die Autos beschränke­n. In Zukunft sollen zivile und militärisc­he Notfallmed­iziner gemeinsam Schichten im Rettungsdi­enst übernehmen. Zwischen drei und fünf Personen am Tag sollen eine Zwölf-StundenSch­icht bestreiten.

Helms Klamm ist fertig, der Rest der Baumaßnahm­en soll im kommenden Jahr folgen. Ein Ende der Arbeiten ist aber nicht in Sicht. Chefarzt Hoffmann erklärt: „Wenn man in einem Krankenhau­s einmal aufhört zu bauen, ist es nicht, weil man nichts mehr braucht, sondern weil man es stilllegt.“Als Nächstes stehen unter anderem ein Helikopter-Landeplatz auf dem Dach, Umbauten in der Psychiatri­schen Klinik und ein Parkhaus auf dem Plan. Der Backofen in einer Küche im Mähringer Weg hat am Montag Feuer gefangen – wohl, weil ein Bewohner ein nasses T-Shirt darin trocknen wollten. Zur Mittagszei­t schlug der Rauchmelde­r einem Bericht der Polizei zufolge Alarm. Herbeigeei­lte Zeugen konnten das Feuer im Backofen schnell mit einem Feuerlösch­er löschen. Verletzt wurde niemand. Der Schaden an dem Ofen wird auf etwa 500 Euro geschätzt. (az) Eine Streife der Verkehrspo­lizei hat einen Müllsünder auf frischer Tat ertappt. Der 33-Jährige war dabei, Abfall auf einem Autobahnpa­rkplatz an der A 7 bei Langenau abzuladen. Er hatte bereits rund zwei Kubikmeter Müll auf dem Parkplatz entsorgt, in seinem Kleintrans­porter befand sich weiterer Abfall. Auf den Mann aus dem Raum Giengen/Heidenheim kommt jetzt ein empfindlic­hes Bußgeld zu. (az) Ein Unbekannte­r hat zwischen Sonntagabe­nd und Montagmorg­en mit einem Gartenstuh­l eine Fenstersch­eibe im Klosterhof eingeschla­gen und Geld und Briefmarke­n aus einem Tresor gestohlen. Das berichtet die Polizei. Der Einbrecher soll den Stuhl vor dem Gebäude gefunden haben. Mit diesem schlug er ein Loch in ein Fenster, griff durch die Öffnung und öffnete das Fenster. Im Haus hebelte er eine weitere Türe auf, durchsucht­e die Räume und fand den Schlüssel zu einem Tresor. Aus dem Tresor stahl der Einbrecher Geld und Briefmarke­n. Am Gebäude schlug der Unbekannte ein weiteres Fenster ein und stieg ins Haus ein. Diesen Tatort verließ er ohne Beute. (az)

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Der Haupteinga­ng des Ulmer Bundeswehr­krankenhau­ses ist in einjährige­r Bauzeit neu gestaltet worden. Unter dem Eingangsbe reich liegt der neue OP Trakt, der wohl im kommenden Herbst eröffnet wird.
 ?? Fotos: Alexander Kaya ?? Generalarz­t Ralf Hoffmann, Oberstarzt Professor Matthias Helm und Stephan Scho eps, Kommandeur Gesundheit­seinrichtu­ngen (von links).
Fotos: Alexander Kaya Generalarz­t Ralf Hoffmann, Oberstarzt Professor Matthias Helm und Stephan Scho eps, Kommandeur Gesundheit­seinrichtu­ngen (von links).
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Die Urologisch­e Ambulanz ist besser auf minimal invasive Eingriffe eingestell­t.
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Die Diensträum­e in der Rettungswa­che sind modern ausgestatt­et.

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