Die ersten Häuser sind am Netz
Die Fernwärme-Hauptleitung zum Claretinerkolleg ist fertig. Der Projektmanager gibt einen Überblick, welche Arbeiten heuer noch anstehen – und wie es nächstes Jahr weitergeht
Es ist kalt geworden in den vergangenen Tagen. Wer es sich drinnen gemütlich machen will, muss die Heizung aufdrehen. Spannend ist das dieser Tage für einige Hausbesitzer in Weißenhorn. Sie bekommen nämlich eine neue Heizung. Nach und nach werden derzeit Gebäude an das neue Fernwärme-Netz angeschlossen. „Die Hauptleitung bis zum Claretinerkolleg steht und ist warm“, sagt Projektmanager Markus Hertel.
Zu Beginn der Heizperiode Mitte Oktober seien die ersten Gebäude ans Netz gegangen, berichtet er. Die Stiftungsklinik ist jetzt an der Reihe. Und Mitte Dezember, sagt Hertel, werden voraussichtlich die letzten Anschlüsse im Nebenast Spitalweg/ Maximilianstraße/Lenbachstraße in Betrieb gehen. Dann wäre der erste Bauabschnitt des NeunmillionenEuro-Projekts, das die Stadt Weißenhorn und der Landkreis NeuUlm je zur Hälfte bezahlen, fertig. Die Umstellung vom alten aufs neue Heizsystem funktioniere in der Regel problemlos und ohne lange Unterbrechung der Wärmeversorgung, fügt der Fachmann für nachhaltige Abfallwirtschaft hinzu.
A propos Abfall: Noch wird das Fernwärmenetz nicht wie vorgese- hen vom Müllkraftwerk gespeist. Dieses soll nächste Woche angeschlossen werden, sagt Hertel. Ein Heizmobil mit Ölkessel, das beim Kraftwerk steht, liefert derzeit noch die Wärme. Insgesamt liegen die Arbeiten nach Angaben des Projektmanagers zwei Wochen hinter dem Zeitplan. Schwierigkeiten beim Verlegen der Rohre an den Bahnübergängen und unter der Roth hindurch sowie Verschiebungen wegen der VR-Bank-Baustelle gibt er als Gründe dafür an. Dennoch sei die Projektgesellschaft, die jetzt Fernwärme Weißenhorn GmbH heißt, zufrieden mit dem Fortschritt.
Wie viele Kunden hat das Unternehmen in diesem Jahr gewonnen? Konkrete Zahlen möchte Hertel nicht nennen. Er sagt im Gespräch mit der NUZ lediglich: „Wir schließen im ersten Bauabschnitt ungefähr 30 Hausübergabestationen an.“Halb so viele seien geplant gewesen. „Die Erwartungen sind erfüllt.“
Froh ist der Projektmanager auch darüber, dass die Bahnhofstraße und die Günzburger Straße inzwischen wieder offen sind. Dort hatten sich viele Anwohner und Geschäftsinhaber über die langen Sperrungen für die Bauarbeiten beschwert. Kunden blieben weg, weil sie die Läden nicht mehr mit dem Auto erreichten, Bewohner konnten nicht mehr zu ihren Häusern fahren. In Geduld üben müssen sich derzeit noch Bewohner der Maria-Theresia-Straße. Dort wurde neben der Fernwärmeleitung auch eine neue Trinkwasserleitung verlegt und ein Schmutzwasserkanal saniert. Wenn das Wetter mitspielt, so heißt es aus dem Rathaus, soll die Straße in der Woche ab 11. Dezember asphaltiert werden. Bis Weihnachten wäre sie dann fertig.
Markus Hertel gibt noch einen Ausblick auf 2018: Im zweiten Bauabschnitt soll vom Frühjahr an bekanntlich eine Leitung zur Mittelschule und zum Nikolaus-Kopernikus-Gymnasium gebaut werden. Noch steht nicht genau fest, in welchen Straßen Leitungen verlegt werden. Hertel: „Wir steigen jetzt in die detaillierten Planungen ein.“
Im dritten Bauabschnitt, also im Jahr 2019, soll dann die Altstadt erschlossen worden. Die Trassenführung wird dem Projektmanager zufolge im nächsten Jahr besprochen. Es sei noch unklar, ob Leitungen in der Hauptstraße verlegt werden. Die Vorplanungen sehen es jedenfalls vor. Stadträtin Jutta Kempter (WÜW) hatte deshalb am Montagabend im Stadtrat nachgehakt, wo auch Hertel zu Gast war. Bürgermeister Wolfgang Fendt sagte: „Wir haben an die Fernwärme-Gesellschaft weiter gegeben, dass wir keine Leitungen in frisch sanierten Bereichen wollen, wenn es möglich ist.“Es würde keinen Sinn ergeben, die Hauptstraße, den Hauptplatz oder die Memminger Straße wieder aufzureißen, fügte er hinzu. Eine 63 Jahre alte Frau aus Pfaffenhofen hat vor einigen Tagen einen Telefonanruf von einem angeblichen Inkassounternehmen erhalten. Dem Polizeibericht zufolge erhob der Anrufer für die Teilnahme an einem Gewinnspiel eine Forderung in Höhe von 2950 Euro. Die Frau fiel auf den Betrug aber nicht hinein und überwies auch kein Geld. Daraufhin meldete sich am Montag ein falscher Polizist bei ihr. Der Unbekannte gab sich als Beamter der Polizeiinspektion Weißenhorn aus und forderte die Pfaffenhoferin auf, die gewünschte Summe endlich zu überweisen. Während des Gesprächs baute der Mann weiter Druck auf die 63-Jährige auf und drohte sogar mit dem Einsatz des Gerichtsvollziehers. Nach dem Besuch erstattete die Frau Anzeige bei der „echten“Polizeiinspektion Weißenhorn. (az) Kleine Geschenke, die in Schuhkartone gepackt sind und auch so überreicht werden: Bürger können in der Region das Hilfsprojekt Nikolauskonvoi unterstützen. Es wird von etwa 100 ehrenamtlichen Helfern getragen, die mit Geschenken armen Kindern in Rumänien und deren Familien eine Freude machen wollen. Organisiert wird die Aktion vom Verein Hinsehen und Helfen aus Allmannshofen im Landkreis Augsburg. Auch viele Helfer aus unserer Region unterstützen die Aktion. Die Abgabe der Päckchen ist bis Freitag, 17. November, beispielsweise beim Pflegedienst Medina in Vöhringen möglich. (az) O
Informationen zur Aktion so wie Beispiele, was eingepackt werden kann, und die Paketaufkleber gibt es on line unter www.nikolauskonvoi.de