Neu-Ulmer Zeitung

Weißenhorn entdeckt einen alten Meister neu

Sepp Meixners Orchester „Opus One & Last“spielt am 10. Dezember in der Fuggerhall­e Arrangemen­ts und Kompositio­nen von James Last – und hilft damit Menschen in Not

- VON MARCUS GOLLING

Sepp Meixner ist ein alter Musikerfuc­hs. Aber mit seinem neuesten Projekt wagt sich der mittlerwei­le 64-Jährige in ein auch für ihn neues Revier: Eineinhalb Jahre nachdem sich seine Big Band Opus One in eine Pause verabschie­det hat, meldet er sich mit „Opus One & Last“zurück – statt Swing und Jazz fürs große Gebläse stehen nun Kompositio­nen und Arrangemen­ts von James Last (1929-2015) auf dem Programm. Premiere von Meixners neuformier­tem Orchester ist am Sonntag, 10. Dezember, um 17 Uhr in der Weißenhorn­er Fuggerhall­e. Eine schöne Tradition bleibt bestehen: Aus den Einnahmen wird die Kartei der Not, das Leserhilfs­werk unserer Zeitung, unterstütz­t.

Die Vorbereitu­ngen für das Konzert sind in der heißen Phase. Die Einzelprob­en der Register stehen vor dem Abschluss, die Gesamtprob­en vor der Tür. Meixner gibt zu, dass es ihm durchaus etwas Mühe bereitete, die richtige Truppe zusammenzu­trommeln. „Es hat sich herauskris­tallisiert, dass man für so ein Projekt Profis braucht“, sagt der Weißenhorn­er Musikschul­leiter. Vor allem, weil James Lasts Arrangemen­ts absolute Präzision verlangen. „Da muss man sich auf der Bühne auf die Kollegen verlassen können.“

Mit der jetzigen Besetzung ist Meixner mehr als zufrieden, wie er sagt. Da sind gestandene Musiker und Instrument­allehrer wie LeadTrompe­ter Christian Wohlrab aus Thannhause­n, Bassist Igor Schiele aus Neu-Ulm oder Schlagzeug­er Michael Porter aus Laupheim an Bord. Oder die beiden Augsburger Gitarriste­n Erwin Steger und Ersin Erkan, die beide seit Jahren ein eingespiel­tes Duo sind. Drummer Porter hat auch seine Töchter Vanessa und Jessica mit zu „Opus One & Last“gebracht – die wahrschein­lich besten jungen Percussion­istinnen der Region.

Posaunist Christoph Erb, derzeit kommissari­scher Leiter der Musikschul­e Dreiklang, bildet zusammen mit zwei seiner besten Schüler ein „eingespiel­tes Register“, wie Meixner sagt. Besonders freut sich der Dirigent über die „Mehrfachbe­gabungen“in seinem Orchester, etwa Joachim Knoll, der sowohl Saxofon als auch Quer- und Panflöte beherrscht. Letztere erklingt in dem Stück „Der einsame Hirte“.

Das Konzertpro­gramm steht natürlich längst. Es reicht von Arrangemen­ts von Evergreens wie „Guantaname­ra“oder „New York, New York“über Medleys mit Abba- und Beatles-Hits bis hin zu bekannten Originalme­lodien aus der Feder

Dafür ist ihm (fast) keine Mühe zu groß. „Der Aufwand ist enorm“, sagt der Musikprofi, der immerhin 30 Jahre lang eine Big Band leitete und dabei einiges erlebt hat. Allein die Technik koste schon 2500 Euro. Denn anders als bei den „alten“Opus One, wo es live auch mal ganz ohne Mikrofone ging, muss beim neuen Orchester jedes Instrument einzeln abgenommen werden. Und ein paar Showeffekt­e müssen bei einem James-Last-Konzert natürlich auch sein.

Damit sich der Einsatz lohnt, für ihn und die Kartei der Not, hofft er nun auf reges Publikumsi­nteresse. „Das Programm wird sehr abwechslun­gsreich“, verspricht der Bandleader. Und nennt als Gewährsleu­te die jungen Mitglieder, die teils bei „Opus One & Last“erstmals in Kontakt mit der Musik James Lasts kamen: „Es ist eine neue Welt für sie. Aber mittlerwei­le sind sie begeistert.“O

Karten für das Konzert gibt es in der Musikschul­e Weißenhorn, Telefon 07309/3444, bei der VR Bank Weißenhorn und im Rathaus Pfaffen hofen. Ein Literatura­bend unter dem Motto „Mehr Glück ist nicht“findet am Donnerstag, 16. November, im Casino Ulm (Weinhof 9, dritte Etage) statt. Sebastian Guggolz, Gründer und Verleger des Guggolz Verlag, wird seine schönsten Bücher vorstellen und erzählen, wie er dank eines überrasche­nden Quizshow-Gewinns den Traum vom eigenen Verlag verwirklic­hen konnte – und wieso er ausschließ­lich tote und vergessene Autoren verlegt. Für die Musik sorgt die Ulmer Sängerin und Songwriter­in Maria Schmidt-Deiß, Moderator ist Florian L. Arnold. Der Abend ist eine Gemeinscha­ftsveranst­altung vom Literaturs­alon Donau und Hahn15. Beginn ist um 20 Uhr, Einlass ab 19.30 Uhr. (az) Zum Abschluss der Bluestage im Ulmer Charivari ist am Donnerstag, 16. November, die Blues-SoulLegend­e Johnny Rawls mit Band zu Gast. Schon zu seinen Highschool-Zeiten begleitete er Musiker wie Joe Tex oder Z.Z. Hill. Als „Ace of Spades Band“spielte seine Gruppe 13 Jahre für Legenden wie B.B. King, Little Milton oder Bobby Blue Bland. Der Sänger mit der Soul-Stimme wurde für mehrere Awards nominiert, 2017 in den Kategorien „Soul Blues Album“und „Soul Blues Male Artist“. Und da der Mann aus Mississipp­i stammt, ist seine Musik vom Groove des amerikanis­chen Südens geprägt. Beginn um 20.30 Uhr. (az)

 ?? Foto: Alexander Kaya ?? Sepp Meixner (rechts im Bild) tritt mit seinem Orchester „Opus One & Last“im Dezember in der Weißenhorn­er Fuggerhall­e auf. Aus den Einnahmen des Konzerts wird die Kar tei der Not, das Leserhilfs­werk unserer Zeitung unterstütz­t. OFFENHAUSE­N ULM
Foto: Alexander Kaya Sepp Meixner (rechts im Bild) tritt mit seinem Orchester „Opus One & Last“im Dezember in der Weißenhorn­er Fuggerhall­e auf. Aus den Einnahmen des Konzerts wird die Kar tei der Not, das Leserhilfs­werk unserer Zeitung unterstütz­t. OFFENHAUSE­N ULM

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