Neu-Ulmer Zeitung

„Wir müssen die inner parteilich­en Gräben überwinden und zur legendären Geschlosse­nheit der CSU zurückkehr­en.“

- (dpa, afd, AZ)

Attacken aus dem Söder-Lager auf den angeschlag­enen Anführer hat er wenig Verständni­s. „Wir müssen Horst Seehofer Respekt entgegenbr­ingen“, fordert der Europapoli­tiker, der selbst als Kandidat für eines der Spitzenämt­er gehandelt wird. Als ein Kandidat von vielen. Dass sich Seehofer heute kampflos geschlagen gibt, halten CSU-Kenner für eher unwahrsche­inlich. Zu groß ist sein Ärger über die Demütigung­en der letzten Tage. Selbst wenn er nicht ein weiteres Mal antritt, ist es gut möglich, dass er sein Amt als Ministerpr­äsident bis zur letzten Minute behalten will. Heute Abend gibt es erste Antworten. Für Söder könnte die Zeit des Wartens auch nach dem lange ersehnten „Tag der Entscheidu­ng“nicht vorbei sein.

Auf der erzählen Uli Bachmeier und Henry Stern die Geschichte einer Partei, die Machtwechs­el seit jeher als großes Drama inszeniert hat.

Die Ablehnungs­front gegen eine Große Koalition in der SPD bröckelt. Während Parteichef Martin Schulz eine Neuauflage des alten Regierungs­bündnisses weiter ausschließ­t, fordern immer mehr Bundestags­abgeordnet­e einen Kurswechse­l. Ihre Partei dürfe sich Gesprächen über eine Große Koalition jetzt nicht mehr verweigern, verlangt die frühere Gesundheit­sministeri­n Ulla Schmidt in der Welt. „Jetzt ist die Stunde der Demokra- ten“, betont der Neu-Ulmer Abgeordnet­e Karl-Heinz Brunner gegenüber unserer Zeitung. „Und Demokraten müssen in der Lage sein, miteinande­r zu reden.“Auch er, so Brunner, habe nach der verlorenen Bundestags­wahl den Gang in die Opposition für richtig gehalten. Doch die Situation habe sich nach dem Aus für Jamaika nun geändert.

„Der Druck auf Schulz steigt extrem“, sagt der frühere Wehrbeauft­ragte Reinhold Robbe. Er solle da- her besser den Weg für eine Große Koalition frei machen. Alternativ dazu kann der stellvertr­etende Parteivors­itzende Torsten SchäferGüm­bel sich auch vorstellen, dass die SPD eine Minderheit­sregierung der Union toleriert. Der Parteilink­e Matthias Miersch sekundiert: „Es gibt viel Raum jenseits von Neuwahlen.“

Mit der SPD beschäftig­t sich auch der Einen Hintergrun­dbericht lesen Sie in der Der Freistaat Bayern feiert nächstes Jahr seinen 100. Geburtstag. Die SPD im Landtag hätte das gerne mit einem eigenen Feiertag gewürdigt – hat sich nun aber eine deutliche Absage eingehande­lt.

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