Ein überflüssiges Kauf-Spektakel
Wer sich anschaut, welche Ausmaße der „Black Friday“in den USA angenommen hat, kann fast ein wenig Angst bekommen. Menschen schultern Flachbildfernseher, die größer sind als sie selbst. Andere drängeln und schubsen, um an die besten Angebote zu kommen. Man könnte meinen, ein ganzes Land ist im Kaufrausch.
Wenn diese Tradition nun auch in Deutschland immer größer wird, dann klingt das für viele Kunden und Händler trotzdem erst einmal verlockend: Die einen freuen sich auf günstige Angebote, die anderen auf hohe Umsätze. Aber brauchen wir wirklich ein weiteres Schnäppchen-Spektakel? Schließlich können Händler ihre Preise das ganze Jahr über senken, es gibt Schlussverkauf-Wochen und Lager-Räumungs-Aktionen. Ein zusätzlicher Super-SchnäppchenTag ist vor allem eines: überflüssig.
Und nicht nur das: Wer seine Waren verramscht, muss sich nicht wundern, wenn Kunden diese Niedrigstpreise auch zukünftig einfordern. Die Konsequenz ist ein Preiskampf, der immer erbitterter geführt wird und der sich am Ende auf Produktionsbedingungen und Qualität auswirkt.
Vielleicht ist deshalb eine andere Erfindung aus den USA gar nicht so dumm. Ebenfalls an diesem Freitag rufen Konsumkritiker zum „Kauf-nix-Tag“auf. Das Ziel: Einen Tag lang einfach mal kein Geld ausgeben. Die anhaltend hohe Staatsverschuldung Italiens beunruhigt die Haushaltsprüfer der EU-Kommission. „Die Schulden werden leicht zurückgehen, aber die Lage gibt weiter Anlass zur Sorge“, sagte EUFinanzkommissar Pierre Moscovici in Brüssel zu den italienischen Budgetplänen für 2018. Nach jüngsten Berechnungen der Kommission dürfte die italienische Schuldenquote 2018 bei 130,8 Prozent der Wirtschaftsleistung liegen. Der Stellenabbau beim Kraftwerksbetreiber Uniper ist nach langen Verhandlungen beschlossene Sache. „Insgesamt werden bei Uniper bis Ende 2018 rund 2000 der ursprünglichen 14 700 Stellen wegfallen“, sagte Uniper-Finanzvorstand Christopher Delbrück. Ein Teil dieser Jobs sei bereits abgebaut, die verbleibenden folgten nun bis Ende 2018. Für die Kunden der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm in der Grundversorgung erhöht sich zum 1. Januar der Strompreis. Die Kilowattstunde in der Grundversorgung werde nach dem Jahreswechsel 0,38 Cent mehr kosten, teilten die Stadtwerke mit. Für einen Haushalt mit einem Verbrauch von 2000 Kilowattstunden erhöhe sich die Jahres-Stromrechnung um 7,64 Euro. Betroffen seien rund 37000 Haushalte in Ulm/Neu-Ulm und Umgebung. Zur Begründung gaben die Stadtwerke höhere Kosten für den Transport und die Verteilung des Stroms an. Gute Nachrichten hingegen für SWU-Erdgaskunden: Dort sollen die Preise 2018 stabil bleiben. (AZ)