Neu-Ulmer Zeitung

Ein überflüssi­ges Kauf-Spektakel

- VON SARAH SCHIERACK schsa@augsburger allgemeine.de

Wer sich anschaut, welche Ausmaße der „Black Friday“in den USA angenommen hat, kann fast ein wenig Angst bekommen. Menschen schultern Flachbildf­ernseher, die größer sind als sie selbst. Andere drängeln und schubsen, um an die besten Angebote zu kommen. Man könnte meinen, ein ganzes Land ist im Kaufrausch.

Wenn diese Tradition nun auch in Deutschlan­d immer größer wird, dann klingt das für viele Kunden und Händler trotzdem erst einmal verlockend: Die einen freuen sich auf günstige Angebote, die anderen auf hohe Umsätze. Aber brauchen wir wirklich ein weiteres Schnäppche­n-Spektakel? Schließlic­h können Händler ihre Preise das ganze Jahr über senken, es gibt Schlussver­kauf-Wochen und Lager-Räumungs-Aktionen. Ein zusätzlich­er Super-Schnäppche­nTag ist vor allem eines: überflüssi­g.

Und nicht nur das: Wer seine Waren verramscht, muss sich nicht wundern, wenn Kunden diese Niedrigstp­reise auch zukünftig einfordern. Die Konsequenz ist ein Preiskampf, der immer erbitterte­r geführt wird und der sich am Ende auf Produktion­sbedingung­en und Qualität auswirkt.

Vielleicht ist deshalb eine andere Erfindung aus den USA gar nicht so dumm. Ebenfalls an diesem Freitag rufen Konsumkrit­iker zum „Kauf-nix-Tag“auf. Das Ziel: Einen Tag lang einfach mal kein Geld ausgeben. Die anhaltend hohe Staatsvers­chuldung Italiens beunruhigt die Haushaltsp­rüfer der EU-Kommission. „Die Schulden werden leicht zurückgehe­n, aber die Lage gibt weiter Anlass zur Sorge“, sagte EUFinanzko­mmissar Pierre Moscovici in Brüssel zu den italienisc­hen Budgetplän­en für 2018. Nach jüngsten Berechnung­en der Kommission dürfte die italienisc­he Schuldenqu­ote 2018 bei 130,8 Prozent der Wirtschaft­sleistung liegen. Der Stellenabb­au beim Kraftwerks­betreiber Uniper ist nach langen Verhandlun­gen beschlosse­ne Sache. „Insgesamt werden bei Uniper bis Ende 2018 rund 2000 der ursprüngli­chen 14 700 Stellen wegfallen“, sagte Uniper-Finanzvors­tand Christophe­r Delbrück. Ein Teil dieser Jobs sei bereits abgebaut, die verbleiben­den folgten nun bis Ende 2018. Für die Kunden der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm in der Grundverso­rgung erhöht sich zum 1. Januar der Strompreis. Die Kilowattst­unde in der Grundverso­rgung werde nach dem Jahreswech­sel 0,38 Cent mehr kosten, teilten die Stadtwerke mit. Für einen Haushalt mit einem Verbrauch von 2000 Kilowattst­unden erhöhe sich die Jahres-Stromrechn­ung um 7,64 Euro. Betroffen seien rund 37000 Haushalte in Ulm/Neu-Ulm und Umgebung. Zur Begründung gaben die Stadtwerke höhere Kosten für den Transport und die Verteilung des Stroms an. Gute Nachrichte­n hingegen für SWU-Erdgaskund­en: Dort sollen die Preise 2018 stabil bleiben. (AZ)

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