Sie macht Wurst zum Hingucker
Fleischereifachverkäuferin Jennifer Haselbauer hat am Bundeswettbewerb ihrer Zunft teilgenommen. Warum sie ihren Job trotz seines schlechten Rufs so gern mag
Auf dem Tisch steht ein Tablett mit appetitlich angerichteten Häppchen. Lecker schauen die belegten Baguette-Scheiben aus. Das findet auch Jennifer Haselbauer. Doch es ginge noch besser. Sie deutet auf eine halbe Blaubeere. Daraus könne man auch eine kleine Blume schnitzen. Die 24-Jährige ist Profi, was das anbelangt. Sie hat heuer ihre Ausbildung zur Fleischereifachverkäuferin, zu deren Aufgaben eben auch das Anrichten gehört, bei der Illertisser Metzgerei Maucher mit Bestnoten abgeschlossen. Das hat sie zur Teilnahme an Wettbewerben qualifiziert. Am Ende wurde sie Zweitbeste ihres Berufs in ganz Deutschland.
Für den Bundeswettbewerb ist Haselbauer bis nach Bremen gefahren. Insgesamt vier Tage war sie dort, zwei davon trat sie in dem Kontest gegen andere Fleischereifachverkäuferinnen an. Die Disziplinen waren unter anderem Wurstund Käseplatten legen, Fingerfood anrichten oder Fleisch küchenfertig zubereiten. In einem gestellten Verkaufsgespräch musste Haselbauer den Kunden beraten und Fachfragen zur Zubereitung von verschiedenen Fleischstücken und vieles mehr beantworten. Eine Aufgabe war, Wurst- und Fleischgewicht möglichst genau abzuschätzen. Haselbauer lag dabei nur wenige Gramm daneben. Insgesamt seien das alles durchaus alltagsnahe Prüfungsaufgaben, sagt sie. Ihr Beruf sei um einiges vielfältiger als manche denken. Das schlechte Image, das ihr Job in der Gesellschaft hat, stört sie. Das bloße Verkaufen von Wurst sei nur ein Teil ihrer Arbeit. Eine gute Fleischereifachverkäuferin wisse auch über Ernährung Bescheid. Sie könne Kunden, die bestimmte Inhaltsstoffe, etwa Gluten, nicht vertragen, ein passendes Produkt empfehlen. Verbraucher würden oft nach Zubereitungs- oder Mengenempfehlungen fragen. Viele Metzgereien bieten auch Partyservice und Catering an. Platten und Häppchen vor- und zuzubereiten, erfordere Geschick und Kreativität.
Dass sie all das weiß und kann, hat Haselbauer bei drei Wettbewerben unter Beweis gestellt – die auf Kammer- und Landesebene hat sie gewonnen. Dabei hatte die 24-Jährige von Anfang an den Ehrgeiz, möglichst weit zu kommen. Vor allem auf den Bundeswettbewerb hat sie sich intensiv vorbereitet: „Drei Wochen vorher kam ein Brief mit den Aufgaben. Von da an verging kein Tag, wo ich nicht darüber nachgedacht habe, wie ich das machen will.“Und das hat sich bezahlt gemacht. Im Wettbewerb sei es dann durchaus vorgekommen, dass sie ihre Idee nicht so umsetzen konnte, wie sie es sich vorgestellt hat. Einen Plan B müsse man dann schon parat haben. „Der Zeitdruck im Wettbewerb ist so groß, da kann man sich gar nichts Neues mehr überlegen.“
Chefin Anneliese Maucher ist stolz auf die Leistung ihrer Mitarbeiterin. Über die Unterstützung, die sie von ihrem Betrieb bekommen habe, ist Haselbauer froh: „Das war keine Selbstverständlichkeit.“Sogar eine Fahrerin habe die Metzgerei ihr zur Verfügung gestellt, sodass sie den weiten Weg bis nach Bremen nicht allein zurücklegen und übermüdet von der langen Fahrt zum Wettbewerb antreten muss. Auf ihren Lorbeeren ausruhen will sich Haselbauer allerdings nicht. Sie will Weiterbildungen machen und noch besser werden in ihrem Beruf. Mit ihrem Gesellenabschluss könnte sie jetzt zum Beispiel noch zum Verkaufsleiter zur Ernährungsberaterin fortbilden. Die fünfzehnjährige Liv Silber zieht mit ihrer kleinen Schwester, dem Kindermädchen und ihrer Mutter nach England. Das ist schon ihr sechster Umzug in acht Jahren, denn Livs Mutter ist Literaturwissenschaftlerin und bekommt Aufträge in den verschiedensten Ländern. Die Eltern sind getrennt und nun hat ihre Mutter die „tolle“Überraschung, dass sie und ihr neuer Freund Ernest zusammenziehen wollen. Das heißt für Mia und Liv, dass sie nicht in einem gemütlichen Cottage leben werden, sondern in einem Haus mitten in London – zusammen mit Ernest und seinen Kindern. Doch das ist nicht die einzige Umstellung: An der neuen Schule lernt Liv Henry kennen. Sie verliebt sich in den Jungen. Doch er und seine Clique haben ein gruseliges Geheimnis ... Fazit: Das Buch „Silber“ist ein weiterer Teil der fantastischen Trilogie von der Jugendbuch-Autorin Kerstin Gier. Sie ist bekannt für Fantasy-Bücher, wie das 2013 verfilmte „Rubinrot“. (maja) Silber – Das Buch der Träume von Kerstin Gier ist im Fischer Verlag erschienen und kostet 18,99 Euro. Empfohlen ab 14 Jahren.