Am Heiligen Abend in der Raststätte
Weihnachten ist das Fest, das die meisten zusammen mit der Familie feiern. Doch nicht alle können den 24. Dezember mit ihren Lieben verbringen. Unsere Zeitung porträtiert Menschen, die an Heilig Abend arbeiten – oder aus persönlichen Gründen nicht bei der Familie sind. Das Team ist ihre Motivation, am Heiligen Abend in der Raststätte Seligweiler zu arbeiten: Während in anderen Familien Bescherung und Weihnachtsessen angesagt sind, steht Caroline Parth in der Raststätte bei Elchingen hinter dem Tresen, backt Pizza und kassiert. Der diesjährige Heilige Abend ist ihr vierter in der Raststätte. Sie arbeitet gern, sagt die 21-Jährige, damit die Kollegen, die Kinder haben, zu Hause sein können. „Es ist ein Geben und Nehmen im Team.“In ihrer eigenen Familie haben die Eltern und Geschwister die Bescherung auf den Vormittag verlegt, sodass die junge Frau dabei sein kann, ehe ihr Dienst in der Raststätte beginnt. Deshalb vermisst sie eigentlich nichts, und Heiligabend ist fast wie ein normaler Arbeitstag. Aber eben nur fast.
Bis etwa 15 Uhr, erzählt Caroline Parth, kommen Reisende, die auf dem Weg zu Verwandten nach Hause sind. Der Unterschied zu sonst: „Manche bringen uns Süßigkeiten, sie wünschen ,Frohe Weihnachten’ und bedanken sich, dass wir offen haben. Das ist richtig schön.“Danach folgt meist eine Phase, in der es in der Raststätte recht ruhig zugeht und nur Käufer kommen, die fürs Weihnachtsessen Eier oder Milch zu besorgen vergaßen. „Da bleibt dann auch ’mal Zeit zum Quatschen mit den Kollegen.“
Ab 20 Uhr besuchen dann viele Jüngere die Raststätte – zum Pizza essen, spielen und reden. „Für unter 25-Jährige ist das dann ein Treffpunkt bei uns.“