Neu-Ulmer Zeitung

Raphael Bögge hat bald einen Nebenjob

Der Bürgermeis­ter hat sich eine Tätigkeit in der berufliche­n Weiterbild­ung genehmigen lassen. Warum die Stadträte sich darüber freuen

- VON CAROLIN OEFNER

Der Sendener Bürgermeis­ter will sich pädagogisc­h engagieren. Raphael Bögge plant, bei der Bayerische­n Verwaltung­sschule (BVS) mitzuarbei­ten. Als hauptamtli­cher Bürgermeis­ter muss er sich diesen bezahlten Nebenjob vom Sendener Hauptaussc­huss genehmigen lassen. Die Räte haben dem Wunsch dem Vernehmen nach am Dienstag in nichtöffen­tlicher Sitzung zugestimmt. Nun kann er loslegen mit seiner Tätigkeit. Wann genau, steht nach eigenen Angaben Bögges noch nicht fest, und auch die Themen seien noch offen. Für denkbar halte er Planungsth­emen.

Die BVS unterricht­et Auszubilde­nde und bietet Seminare für Angestellt­e aus den verschiede­nen Behörden an. Um das Wissen möglichst authentisc­h zu vermitteln, seien Referenten, die täglich in dem Job arbeiten, dafür gut geeignet. Außerdem schreibe das Gesetz in diesem Bereich vor, dass Praktiker Seminare halten, sagt Daniel Hajduk von der BVS. Allgemein haben die Mitarbeite­r in Verwaltung­en laut Hajduk jedoch immer weniger Zeit, diese Aufgaben zu übernehmen. „Obwohl die Verwaltung­en ja auch was davon haben, wenn die Azubis unterricht­et werden“, sagt er. Der Hauptteil der Dozenten seien Fachbereic­hsleiter mit spezifisch­en Kenntnisse­n, Bürgermeis­ter sind weniger dabei. Denn vor allem sie haben seltener Zeit für diesen Nebenjob, sagt Hajduk Warum also hat Sendens Bürgermeis­ter diese?

Auf Nachfrage unserer Zeitung beim Bürgermeis­ter, wie oft er im Einsatz sein wird und ob er dafür Zeit hat, antwortete er lediglich: „Es handelt sich um eine geringfügi­ge Nebenbesch­äftigung.“Aus den Reihen der Stadtratsm­itglieder war zu erfahren, dass Bögge bis zu zehn Tage im Jahr für seinen neuen Nebenjob beantragt hat. Vonseiten der BVS können Dozenten bis zu 21 Tage im Jahr unterricht­en, diese lassen sich auch auf einzelne Unterricht­sstunden aufteilen. „Da kommt aber so gut wie niemand ran“, sagt Hajduk. Deswegen brauche die BVS viele Leute. Aktuell sind bayernweit rund 1400 Dozenten nebenamtli­ch tätig.

Bögge verweist zudem darauf, dass es regelmäßig­e Bitten durch das Innenminis­terium und die kommunalen Spitzenver­bände in Bayern gibt, die damit um Unterstütz­ung durch nebenamtli­che Dozenten bitten. Das bestätigt Hajduk. Die BVS sei ständig auf der Suche nach Lehrenden und „wir freuen uns über jeden“. Hajduk findet es gut, dass der Appell bei Bögge Wirkung gezeigt hat: Der Einsatz sei löblich und „eine tolle Geschichte“. Und eines der fünf Bildungsze­ntren sei ohnehin im naheliegen­den Lauingen. Eine Außenstell­e gebe es auch in Augsburg.

Für die Tätigkeit gibt es eine Aufwandsen­tschädigun­g. Je nach Fall nehmen Dozenten für ihre Lehrtätigk­eit Urlaub. Das Ministeriu­m wolle, dass die Mitarbeite­r dafür freigestel­lt werden, so Hajduk. Doch in der Praxis sei ihm zu Ohren gekommen, dass viele dennoch Urlaubstag­e verwenden.

Aus den Reihen des Stadtrats war zu erfahren, dass Bögge für seine Tätigkeit Urlaub nehmen will. Woher die Tage für diesen Nebenjob kommen sollen, sorgte dem Vernehmen nach für Verwunderu­ng, da der Bürgermeis­ter dieses Jahr bereits viele freie Tagen genommen habe. Wie zu hören war, sieht die Mehrzahl die Tätigkeit jedoch positiv: Denn wenn der Bürgermeis­ter nicht da sei, lasse es sich viel besser arbeiten.

Gila und Hubert Günther sind ein jugendlich wirkendes Paar, lebhaft, gastfreund­lich und an allem interessie­rt. Man kann kaum glauben, dass die beiden kürzlich ihre Goldene Hochzeit gefeiert haben. Vöhringens Bürgermeis­ter Karl Janson überbracht­e zu diesem besonderen Anlass die Glückwünsc­he der Stadt.

Kennengele­rnt haben sich Gila und Hubert Günther in Bad Waldsee, wo sie sich beide in der katholisch­en Jugend engagierte­n. Hubert war bei den Pfadfinder­n „der Boss“, wie er heute schmunzeln­d erzählt. Ehefrau Gila, eine rheinische Frohnatur aus Köln, war Leiterin der Jugendarbe­it im Dekanat. Heute be- richten beide, „wir waren Fasnachtsj­ecken“.

Ins Schwabenla­nd kam Gila schon in jungen Jahren. Ihr Vater, ein gebürtiger Ravensburg­er, wollte zurück in seine Heimatregi­on. Ostern 1967 verlobte sich das Paar, im November wurde geheiratet. Da der berufliche Werdegang noch nicht abgeschlos­sen war, zogen beide mehrfach um. Häuslich nieder ließ sich das Paar dann in Illerberg, „hier wohnen wir seit 39 Jahren und fühlen uns sehr wohl. Aber ein richtiger Illerberge­r wird man wohl nur durch Geburt“, sagt Hubert Günther und lacht. Er bringt sich in das Vereinsleb­en mit ganzer Kraft ein.

Gila und Hubert Günther pflegen gemeinsame Hobbys, sie reisen gern, radeln, wandern oder fahren Ski. Das große Fest wurde mit Sohn und Enkeln in München gefeiert – mit feinem Essen, Museumsbes­uch, Konzert und Eislaufen. (ub) Im Rahmen des Vöhringer Adventsmar­ktes gibt es am Freitag, 8. Dezember, 17.30 Uhr, im Saal des Wolfgang-Eychmüller-Hauses ein Adventskon­zert mit dem aus Nersingen stammenden Ensemble „Gospel & More“. Karten für den Auftritt gibt es nur an der Abendkasse. Lebkuchen und Glühwein werden serviert. (ub) Die Vorsitzend­e des Museumsver­eins, Sieglinde Aigner, wird am Sonntag, 3. Dezember, im Vöhringer Museum für Stadt- und Industrieg­eschichte in der Wielandstr­aße eine Lesung in der Zeit von 15 bis 15.30 Uhr gestalten. Sie liest aus einem Buch des Vöhringer Autors Hans Schiefele, der lokale Geschichte­n geschriebe­n hat. Geöffnet hat das Museum von 14 bis 17 Uhr. (ub)

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Foto: Ursula Balken Bürgermeis­ter Karl Janson gratuliert­e den Eheleuten.

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