Raphael Bögge hat bald einen Nebenjob
Der Bürgermeister hat sich eine Tätigkeit in der beruflichen Weiterbildung genehmigen lassen. Warum die Stadträte sich darüber freuen
Der Sendener Bürgermeister will sich pädagogisch engagieren. Raphael Bögge plant, bei der Bayerischen Verwaltungsschule (BVS) mitzuarbeiten. Als hauptamtlicher Bürgermeister muss er sich diesen bezahlten Nebenjob vom Sendener Hauptausschuss genehmigen lassen. Die Räte haben dem Wunsch dem Vernehmen nach am Dienstag in nichtöffentlicher Sitzung zugestimmt. Nun kann er loslegen mit seiner Tätigkeit. Wann genau, steht nach eigenen Angaben Bögges noch nicht fest, und auch die Themen seien noch offen. Für denkbar halte er Planungsthemen.
Die BVS unterrichtet Auszubildende und bietet Seminare für Angestellte aus den verschiedenen Behörden an. Um das Wissen möglichst authentisch zu vermitteln, seien Referenten, die täglich in dem Job arbeiten, dafür gut geeignet. Außerdem schreibe das Gesetz in diesem Bereich vor, dass Praktiker Seminare halten, sagt Daniel Hajduk von der BVS. Allgemein haben die Mitarbeiter in Verwaltungen laut Hajduk jedoch immer weniger Zeit, diese Aufgaben zu übernehmen. „Obwohl die Verwaltungen ja auch was davon haben, wenn die Azubis unterrichtet werden“, sagt er. Der Hauptteil der Dozenten seien Fachbereichsleiter mit spezifischen Kenntnissen, Bürgermeister sind weniger dabei. Denn vor allem sie haben seltener Zeit für diesen Nebenjob, sagt Hajduk Warum also hat Sendens Bürgermeister diese?
Auf Nachfrage unserer Zeitung beim Bürgermeister, wie oft er im Einsatz sein wird und ob er dafür Zeit hat, antwortete er lediglich: „Es handelt sich um eine geringfügige Nebenbeschäftigung.“Aus den Reihen der Stadtratsmitglieder war zu erfahren, dass Bögge bis zu zehn Tage im Jahr für seinen neuen Nebenjob beantragt hat. Vonseiten der BVS können Dozenten bis zu 21 Tage im Jahr unterrichten, diese lassen sich auch auf einzelne Unterrichtsstunden aufteilen. „Da kommt aber so gut wie niemand ran“, sagt Hajduk. Deswegen brauche die BVS viele Leute. Aktuell sind bayernweit rund 1400 Dozenten nebenamtlich tätig.
Bögge verweist zudem darauf, dass es regelmäßige Bitten durch das Innenministerium und die kommunalen Spitzenverbände in Bayern gibt, die damit um Unterstützung durch nebenamtliche Dozenten bitten. Das bestätigt Hajduk. Die BVS sei ständig auf der Suche nach Lehrenden und „wir freuen uns über jeden“. Hajduk findet es gut, dass der Appell bei Bögge Wirkung gezeigt hat: Der Einsatz sei löblich und „eine tolle Geschichte“. Und eines der fünf Bildungszentren sei ohnehin im naheliegenden Lauingen. Eine Außenstelle gebe es auch in Augsburg.
Für die Tätigkeit gibt es eine Aufwandsentschädigung. Je nach Fall nehmen Dozenten für ihre Lehrtätigkeit Urlaub. Das Ministerium wolle, dass die Mitarbeiter dafür freigestellt werden, so Hajduk. Doch in der Praxis sei ihm zu Ohren gekommen, dass viele dennoch Urlaubstage verwenden.
Aus den Reihen des Stadtrats war zu erfahren, dass Bögge für seine Tätigkeit Urlaub nehmen will. Woher die Tage für diesen Nebenjob kommen sollen, sorgte dem Vernehmen nach für Verwunderung, da der Bürgermeister dieses Jahr bereits viele freie Tagen genommen habe. Wie zu hören war, sieht die Mehrzahl die Tätigkeit jedoch positiv: Denn wenn der Bürgermeister nicht da sei, lasse es sich viel besser arbeiten.
Gila und Hubert Günther sind ein jugendlich wirkendes Paar, lebhaft, gastfreundlich und an allem interessiert. Man kann kaum glauben, dass die beiden kürzlich ihre Goldene Hochzeit gefeiert haben. Vöhringens Bürgermeister Karl Janson überbrachte zu diesem besonderen Anlass die Glückwünsche der Stadt.
Kennengelernt haben sich Gila und Hubert Günther in Bad Waldsee, wo sie sich beide in der katholischen Jugend engagierten. Hubert war bei den Pfadfindern „der Boss“, wie er heute schmunzelnd erzählt. Ehefrau Gila, eine rheinische Frohnatur aus Köln, war Leiterin der Jugendarbeit im Dekanat. Heute be- richten beide, „wir waren Fasnachtsjecken“.
Ins Schwabenland kam Gila schon in jungen Jahren. Ihr Vater, ein gebürtiger Ravensburger, wollte zurück in seine Heimatregion. Ostern 1967 verlobte sich das Paar, im November wurde geheiratet. Da der berufliche Werdegang noch nicht abgeschlossen war, zogen beide mehrfach um. Häuslich nieder ließ sich das Paar dann in Illerberg, „hier wohnen wir seit 39 Jahren und fühlen uns sehr wohl. Aber ein richtiger Illerberger wird man wohl nur durch Geburt“, sagt Hubert Günther und lacht. Er bringt sich in das Vereinsleben mit ganzer Kraft ein.
Gila und Hubert Günther pflegen gemeinsame Hobbys, sie reisen gern, radeln, wandern oder fahren Ski. Das große Fest wurde mit Sohn und Enkeln in München gefeiert – mit feinem Essen, Museumsbesuch, Konzert und Eislaufen. (ub) Im Rahmen des Vöhringer Adventsmarktes gibt es am Freitag, 8. Dezember, 17.30 Uhr, im Saal des Wolfgang-Eychmüller-Hauses ein Adventskonzert mit dem aus Nersingen stammenden Ensemble „Gospel & More“. Karten für den Auftritt gibt es nur an der Abendkasse. Lebkuchen und Glühwein werden serviert. (ub) Die Vorsitzende des Museumsvereins, Sieglinde Aigner, wird am Sonntag, 3. Dezember, im Vöhringer Museum für Stadt- und Industriegeschichte in der Wielandstraße eine Lesung in der Zeit von 15 bis 15.30 Uhr gestalten. Sie liest aus einem Buch des Vöhringer Autors Hans Schiefele, der lokale Geschichten geschrieben hat. Geöffnet hat das Museum von 14 bis 17 Uhr. (ub)