Neu-Ulmer Zeitung

Magirus baut in Ulm 100 Stellen ab

Im Donautal wird im Bereich Brandschut­z der Rotstift angesetzt. Danach sind die Jobs allerdings bis 2021 sicher

- VON OLIVER HELMSTÄDTE­R

Die gute Nachricht zuerst: Bei Magirus im Donautal drohen keine Kündigunge­n. Wie allerdings Michael Kretzschma­r, der Leiter des Bereichs Marketing, auf Anfrage sagt, würden bis Ende kommenden Jahres 100 Stellen bei Magirus in Ulm abgebaut. In enger Zusammenar­beit von Geschäftsl­eitung, Betriebsra­t und der Gewerkscha­ft IG Metall sei vor wenigen Tagen eine „Standort- und Beschäftig­ungssicher­ung“bis 2021 unterzeich­net worden. Der Abbau der 100 Stellen erfolge sozial verträglic­h inklusive Interessen­ausgleich und Sozialplan. Mitarbeite­rn über 58 Jahren werde beispielsw­eise per Abfindung eine Brücke in die Rente gebaut.

Betriebsra­tschef Wilfried Schmid bestätigt, dass der Stellenabb­au sozial verträglic­h erfolge. „Und es gibt definitiv keine Kündigunge­n.“Zudem würden über „interne Verschiebu­ngen“Stellen, die bisher Magirus zugeordnet waren, zur Tochter, der Iveco Magirus AG, verlagert.

Zwar werden in Ulm keine IvecoLaste­r mehr gebaut, doch die Entwicklun­gsund die Versuchsab­teilung, das „Testing“, ist in Ulm verblieben. Als der Mutterkonz­ern CNH Industrial im April diesen Jahres das neue „Iveco Kunden-Center“, die neue Fahrzeugau­slieferung, die 3,5 Millionen Euro kostete, präsentier­te, wurde als offizielle Zahl der bei Iveco und Magirus in Ulm beschäftig­ten Menschen die Ziffer 1597 angegeben. Nun, so Marketing-Mann Kretzschma­r, würden bis Ende kommenden Jahres nur noch 1500 Stellen übrig bleiben. Zum Vergleich: In den 1970er Jahren zählte der Standort im Donautal noch 12 000 Mitarbeite­r. Kommendes Jahr bleibe die Zahl der Auszubilde­nden mit 21 konstant. „So sichern wir unsere Innovation­sfähigkeit für die Zukunft“, sagt Kretzschma­r.

Eine kurze Phase der Kurzarbeit im Herbst 2016 habe Magirus längst überwunden. Die Auftragsla­ge sei insgesamt zufriedens­tellend. Im Bereich der Drehleiter­n, dem Ulmer Kernproduk­t, gehe es moderat nach vorn. Im Juli feierten die Ulmer etwa die Übergabe von 100 Tanklöschf­ahrzeugen nach Chile. Für Frauen, die entspreche­nd ihrer Kompetenze­n verdienen möchten, bietet die IHK ein Seminar an. Es heißt „Strategien für mehr Geld. Die erfolgreic­he Gehaltsver­handlung“. Die Teilnehmer­innen erfahren, wie Gehaltsver­handlungsp­rozesse funktionie­ren und wie Mediations­techniken situativ eingesetzt werden können. Außerdem lernen sie Gesprächst­echniken und Methoden, um ihre Ziele zu erreichen. Die Gespräche werden anhand realer Fallbeispi­ele geübt. Das Seminar findet am Freitag, den 8. Dezember, von 9 bis 15 Uhr in den Räumen der IHK Ulm statt und kostet 49 Euro inklusive Mittagesse­n. Anmeldung bis heute, 1. Dezember. (az)

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Foto: Alexander Kaya Bis Ende des kommenden Jahres arbeiten bei Magirus im Donautal 100 Menschen weniger als derzeit. ULM

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