Magirus baut in Ulm 100 Stellen ab
Im Donautal wird im Bereich Brandschutz der Rotstift angesetzt. Danach sind die Jobs allerdings bis 2021 sicher
Die gute Nachricht zuerst: Bei Magirus im Donautal drohen keine Kündigungen. Wie allerdings Michael Kretzschmar, der Leiter des Bereichs Marketing, auf Anfrage sagt, würden bis Ende kommenden Jahres 100 Stellen bei Magirus in Ulm abgebaut. In enger Zusammenarbeit von Geschäftsleitung, Betriebsrat und der Gewerkschaft IG Metall sei vor wenigen Tagen eine „Standort- und Beschäftigungssicherung“bis 2021 unterzeichnet worden. Der Abbau der 100 Stellen erfolge sozial verträglich inklusive Interessenausgleich und Sozialplan. Mitarbeitern über 58 Jahren werde beispielsweise per Abfindung eine Brücke in die Rente gebaut.
Betriebsratschef Wilfried Schmid bestätigt, dass der Stellenabbau sozial verträglich erfolge. „Und es gibt definitiv keine Kündigungen.“Zudem würden über „interne Verschiebungen“Stellen, die bisher Magirus zugeordnet waren, zur Tochter, der Iveco Magirus AG, verlagert.
Zwar werden in Ulm keine IvecoLaster mehr gebaut, doch die Entwicklungsund die Versuchsabteilung, das „Testing“, ist in Ulm verblieben. Als der Mutterkonzern CNH Industrial im April diesen Jahres das neue „Iveco Kunden-Center“, die neue Fahrzeugauslieferung, die 3,5 Millionen Euro kostete, präsentierte, wurde als offizielle Zahl der bei Iveco und Magirus in Ulm beschäftigten Menschen die Ziffer 1597 angegeben. Nun, so Marketing-Mann Kretzschmar, würden bis Ende kommenden Jahres nur noch 1500 Stellen übrig bleiben. Zum Vergleich: In den 1970er Jahren zählte der Standort im Donautal noch 12 000 Mitarbeiter. Kommendes Jahr bleibe die Zahl der Auszubildenden mit 21 konstant. „So sichern wir unsere Innovationsfähigkeit für die Zukunft“, sagt Kretzschmar.
Eine kurze Phase der Kurzarbeit im Herbst 2016 habe Magirus längst überwunden. Die Auftragslage sei insgesamt zufriedenstellend. Im Bereich der Drehleitern, dem Ulmer Kernprodukt, gehe es moderat nach vorn. Im Juli feierten die Ulmer etwa die Übergabe von 100 Tanklöschfahrzeugen nach Chile. Für Frauen, die entsprechend ihrer Kompetenzen verdienen möchten, bietet die IHK ein Seminar an. Es heißt „Strategien für mehr Geld. Die erfolgreiche Gehaltsverhandlung“. Die Teilnehmerinnen erfahren, wie Gehaltsverhandlungsprozesse funktionieren und wie Mediationstechniken situativ eingesetzt werden können. Außerdem lernen sie Gesprächstechniken und Methoden, um ihre Ziele zu erreichen. Die Gespräche werden anhand realer Fallbeispiele geübt. Das Seminar findet am Freitag, den 8. Dezember, von 9 bis 15 Uhr in den Räumen der IHK Ulm statt und kostet 49 Euro inklusive Mittagessen. Anmeldung bis heute, 1. Dezember. (az)