Kultur kehrt zurück auf die Straße
Nach der erfolgreichen Premiere wird das Festival am 18. August 2018 zum zweiten Mal in Neu-Ulm stattfinden. Ein paar Änderungen sollen noch mehr Freude bereiten
Für einen Tag im August war die Neu-Ulmer Innenstadt verwandelt. Auf den Plätzen ertönte Musik, Akrobaten und Jongleure zeigten atemberaubende Kunststücke, Clowns machten, umringt von Kindern und Erwachsenen, ihre Späße. Tausende Besucher ließen sich die Premiere von „Kultur auf der Straße“nicht entgehen, und die allermeisten dürften wohl glücklich nach Hause gegangen sein. Jetzt haben sie Grund zu Vorfreude: Im kommenden Jahr, am Samstag, 18. August, wird es eine Neuauflage des Straßenkultur-Spektakels geben. Mit ein paar Änderungen.
Eine tolle Erfahrung war die Veranstaltung auch für Mareike Kuch von der Stadt Neu-Ulm, die nicht nur die Idee für das Fest hatte, sondern sich auch um die Organisation kümmerte. „Die Plätze waren voll, die Leute waren begeistert, die Künstler waren zufrieden“, resümiert sie. „Es war einfach richtig toll.“Noch Tage danach hätten sich Bürger bei ihr gemeldet, um Lob zu verteilen. Sätze wie: „Ich hätte nicht gedacht, dass die Stadt Neu-Ulm so etwas auf die Reihe bringt.“
Kuch weiß aber auch: „Es war nicht alles perfekt bei der Premiere.“Deswegen soll es bei der zweiten Ausgabe einige Änderungen geben, um das Vergnügen für die Besucher noch zu steigern. Das fängt bei den Spielstätten an: Einige lagen zu dicht beieinander, sodass sich manche Künstler akustisch in die Quere kamen – es ist nicht leicht, sanftes Bewegungstheater zu zeigen, wenn nebenan eine Hardrock-Band lärmt. Große Beschallungsanlagen wird es deswegen 2018 nicht mehr geben. Das Veranstaltungsgelände soll zudem entzerrt werden, zusätzliche Standorte werden derzeit geprüft. Wie viele Bühnen es geben wird, steht noch nicht fest. Klar ist dass der Petrusplatz eine wichtigere Rolle spielen soll. Der litt bei der Premiere noch darunter, dass es auf ihm wegen des Wochenmarkts erst verhältnismäßig spät losging.
Ändern wird sich 2018 auch der Zeitraum: Starten wird „Kultur auf der Straße“dann erst um 12 Uhr, nachdem am Vormittag die Besucher nur sehr langsam eintröpfelten. Dafür wird abends später Zapfenstreich sein: Die Abschlussveranstaltung mit der Kür der Gewinner der Jurypreise und des Publikumspreises ist für 20.30 Uhr geplant, wenn es schon ziemlich dunkel ist. „Da kann man eine richtig schöne Show machen“, freut sich Kuch.
Auch beim Thema Verpflegung soll die Qualität gesteigert werden. Fragte die Stadt 2017 noch bei Street-Food-Standbetreibern selbst an, gibt es für Festival Nummer zwei eine Ausschreibung. So sollen ein paar Lücken geschlossen werden – etwa im Bereich Kaffee und KuOrganisatorin chen – und neue kulinarische Attraktionen geboten werden. In der Ausschreibung wird ausdrücklich erwähnt, dass die Anbieter den Müll reduzieren sollen: Wer auf Plastik verzichtet, wird bevorzugt. „Wir legen großen Wert auf Nachhaltigkeit“, sagt Kuch. Die Bewerbungsphase für Gastronomen und Künstler läuft bis 28. Februar 2018. Bei der Stadt ist man optimistisch, dass erneut eine interessante Mischung von Musikern, Clowns und Artisten zusammenkommt. Wobei gerade bei der Musik ruhig noch ein bisschen mehr gehen darf als bei der ersten Ausgabe: Denn während in Sachen Akrobatik ein Hauch von große weite Welt durch Neu-Ulms Straßen wehte, kamen die meisten Musiker aus der Region, typische Straßenmusiker gab es nur wenige. Kuch hofft deswegen auf viele Bewerbungen: Sie und ihre Kollegen wollen sich viel Zeit nehmen, um ein interessantes Programm für den 18. August zusammenzustellen – und die Innenstadt wieder in eine bunte Festivalmeile zu verwandeln. O
Künstler und Gastronomen können sich für 2018 online unter neu ulm strassenkultur.de bewerben.