Neu-Ulmer Zeitung

May muss um Zustimmung auf der Insel kämpfen

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betonte der EU-Vertreter. „Offenbar hat die Londoner Regierungs­zentrale inzwischen die Verhandlun­gen selbst in die Hand genommen und Davis beiseitege­stellt.“Er gehört zu den innerparte­ilichen Rivalen von May.

Wie schwierig die Position der britischen Premiermin­isterin wirklich ist, offenbarte der gestrige Montag. Die Vertreter der Brexitfreu­ndlichen DUP aus Nordirland, die die May-Regierung im Unterhaus tolerieren, schäumten vor Wut über den angebliche­n Deal von Brüssel. Britische Medien bauten um die Gerüchte schon heftige Zukunftssz­enarien über einen Deal, den es am Ende gar nicht gab. Die Atmosphäre ist aufgeheizt, obwohl noch nicht einmal klar wurde, was Juncker und May sowie Tusk eigentlich miteinande­r vereinbart haben. „Wir haben noch Zeit, um bis zum EU-Gipfel einen Durchbruch zu schaffen“, erklärte Juncker. Viel Hoffnung für so wenige Tage. Die jüngsten Einreisebe­schränkung­en der US-Regierung für Menschen aus sechs überwiegen­d muslimisch­en Ländern dürfen nach einer Entscheidu­ng des Obersten Gerichtsho­fes vollständi­g in Kraft treten. Das teilte der Supreme Court gestern mit. Das Einreiseve­rbot darf damit umgesetzt werden, vor nachgeordn­eten Gerichten laufen aber noch Verfahren. Betroffen sind Menschen aus Iran, Tschad, Libyen, Somalia, Syrien und Jemen. Die Regierung von Präsident Donald Trump hatte argumentie­rt, diese Länder genügten den Anforderun­gen der USA für ausreichen­de Sicherheit­süberprüfu­ngen von VisaAntrag­stellern nicht. Das Einreiseve­rbot sollte am 18. Oktober in Kraft treten, war aber von unteren Instanzen auf Eis gelegt worden. Es handelte sich bereits um die dritte Maßnahme, die Trump diesbezügl­ich verhängte. Angela Merkel bleibt mit höchster Wahrschein­lichkeit – zumindest zunächst – Kanzlerin. Doch die CDU-Chefin ist nach dem Scheitern der Jamaika- Sondierung­en angeschlag­en. Seit dem Absturz der Union bei der Bundestags­wahl gibt es eine Debatte darüber, wie es nach Merkel weitergehe­n soll – und mit wem. Das Meinungsfo­rschungsin­stitut Forsa hat nun die CDU-Mitglieder gefragt, wen sie am liebsten an der Spitze der Partei sähen, wenn Merkel einmal abtritt. 45 Prozent der Befragten sprachen sich für die saarländis­che Ministerpr­äsidentin Annegret KrampKarre­nbauer aus. Julia Klöckner aus Rheinland-Pfalz kam auf 43 Prozent. Auf dem dritten Platz landete als bester Mann Jens Spahn mit 36 Prozent. Befragte konnten mehrere Personen nennen. (AZ)

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