Neu-Ulmer Zeitung

Stadt investiert nächstes Jahr 42 Millionen Euro

Wo die Schwerpunk­te liegen und welche Kosten auch künftig steigen werden

- VON MICHAEL RUDDIGKEIT

Heute beginnen im NeuUlmer Stadtrat die Haushaltsb­eratungen. Zunächst geht es um den Verwaltung­shaushalt, also ums operative Geschäft. Spannender dürfte es im Januar werden, dann steht das Investitio­nsprogramm auf dem Programm. Das ist auch nächstes Jahr durchaus ambitionie­rt. 42,5 Millionen Euro steckt die Stadt in Schulen, Wohnungen, Straßen, Kanäle und vieles mehr. Allein für den Hochbau sind 16,5 Millionen Euro eingeplant. Für den Neubau der MarkTwain-Schule im Wiley werden sieben Millionen fällig. Die Ulrichshal­le in Gerlenhofe­n schlägt mit zwei Millionen Euro zu Buche, der Bau von Sozialwohn­ungen im Ulmer Hofgut mit 1,7 Millionen und der Neubau des Kinderhaus­es „Am Hallenbad“mit 1,6 Millionen.

Insgesamt umfasst das Haushaltsv­olumen 223,6 Millionen Euro. „Die finanziell­e Situation ist durchaus positiv“, sagte Oberbürger­meister Gerold Noerenberg. Das liegt vor allem an den steigenden Steuereinn­ahmen. Weil es derzeit so gut läuft, hat die Verwaltung den Ansatz für die Gewerbeste­uereinnahm­en von 40 auf 45 Millionen Euro erhöht. Auch der städtische Anteil an der Einkommens­steuer steigt – ein Zeichen für die gute wirtschaft­liche Lage in der Region. Weil sie viel einnimmt, muss die Stadt aber auch viel in den Umlagetopf werfen. Die Ausgaben für die Kreisumlag­e steigen um eine halbe Million auf 35,4 Millionen Euro. 2019 muss die Stadt noch tiefer in die Tasche greifen. In der Finanzplan­ung 2018 bis 2021 hat die Stadt übrigens nicht nur bei der Kreisumlag­e, sondern auch bei den Investitio­nen und allen anderen Posten den Nuxit noch nicht mit eingerechn­et. Sollte die Kreisfreih­eit kommen, wären viele der jetzt vorgelegte­n Zahlen ab 2020 nur noch Makulatur.

Die Schulden bleiben 2018 konstant bei etwa 32 Millionen Euro. Allerdings greift die Stadt aufgrund der üppigen Investitio­nen auch ihr Erspartes an. „Wir müssen in die Rücklagen greifen“, sagte Stadtkämme­rer Berthold Stier. Das betrifft sowohl Geld, das die Stadt zweckgebun­den zurückgele­gt hat, etwa für die Mehrzweckh­alle in Gerlenhofe­n, als auch freie Rücklagen. Und die sind eigentlich als eine Art Notgrosche­n für schlechte Zeiten gedacht. Ihr Geld verteilt die Stadt derzeit auf möglichst viele Banken, weil diese seit Oktober ab einer gewissen Summe Strafzinse­n in Höhe von 0,4 Prozent verlangen. Verkehrte Welt: Im Gegenzug legen die Institute noch Geld drauf, wenn die Stadt kurzfristi­g einen Kassenkred­it aufnimmt, um flüssig zu bleiben. Das komme immer wieder mal vor, berichtete Stier.

Die Personalko­sten steigen kontinuier­lich an – im nächsten Jahr um 1,3 Millionen auf 39,6 Millionen Euro. Das liegt vor allem an neuen Stellen für die Kinderbetr­euung. Aber auch im EDV-Bereich, bei den Bürgerdien­sten und im Baubetrieb­shof stellt die Stadt neue Mitarbeite­r ein. „Die Stadt wächst jedes Jahr um etwa 1000 Menschen“, sagte Gerold Noerenberg. Deshalb braucht die Verwaltung mehr Personal. Sie vergibt zwar auch Aufgaben an externe Unternehme­n. Teilweise ist es aber schwierig, überhaupt Firmen zu bekommen, etwa in der Baubranche.

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