Neu-Ulmer Zeitung

Weshalb die Bauern wieder aufatmen

Trotz Frühlingsf­rösten und einer verregnete­n Ernte sind viele Landwirte erleichter­t: Die Phase bedrohlich­er Gewinneinb­rüche ist erst mal überstande­n. Aber Vorsicht bleibt

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Risiko gehört für die Bauern zum Geschäft. Viel hängt allein schon am Wetter, das 2017 mal wieder extreme Kapriolen schlug. Trotzdem haben sich die meisten Höfe nach zwei wirtschaft­lichen Krisenjahr­en gefangen und wieder höhere Gewinne eingefahre­n, wie Bauernpräs­ident Joachim Rukwied am Dienstag in Berlin bilanziert. „Von Entwarnung können wir noch nicht reden“, sagt er aber gleich dazu. Denn es hat sich einiges an Unsicherhe­iten zusammenge­braut, das Landwirten Sorgen macht – von ungewissen neuen Regeln der Politik bis zur schon recht nahen Schweinepe­st. Auch bei Nahrungspr­eisen ist der Trend fragil.

Dennoch: Die für viele Betriebe bedrohlich­e Krise der vergangene­n 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresm­onat nicht mehr so stark – aber immer noch stärker als die Inflations­rate von 1,8 Prozent.

Besorgt blicken viele Bauern auch gen Osten, wo die für Menschen ungefährli­che Afrikanisc­he Schweinepe­st bis ins Nachbarlan­d Polen eingeschle­ppt wurde. Sollte die Seuche in Deutschlan­d ausbrechen, was mit höchster Vorsicht vermieden werden soll, hätte das „desaströse Auswirkung­en“für Schweineha­lter, warnt der Bauernpräs­ident. Zu befürchten wären massive Einschränk­ungen des Exports.

Und dann ist da noch die Hängeparti­e bei der Regierungs­bildung in Berlin. Dabei hätten die JamaikaSon­dierungen mit Beteiligun­g der Grünen sogar „durchaus Potenzial“ Verbrauche­rschützer haben vor Wucherprei­sen bei Schlüsseld­iensten gewarnt. Eine Umfrage unter rund 600 Schlüsseld­iensten habe ergeben, dass die Öffnung einer zugefallen­en Tür tagsüber an Werktagen im Mittel rund 70 Euro kostet, erklärte unter anderem die Verbrauche­rzentrale Bayern am Dienstag. Im bundesweit­en Schnitt werden bei Zuschlägen für die Nacht oder für Sonn- und Feiertage gut 110 Euro fällig. Unseriöse Dienste verlangten hingegen hohe dreistelli­ge oder sogar vierstelli­ge Summen, warnten die Verbrauche­rzentralen der Länder. Sie raten dazu, Preise zu vergleiche­n und lokale Anbieter zu kontaktier­en. Außerdem dürften Zuschläge nur außerhalb der üblichen Arbeitszei­ten verlangt werden.

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