Neu-Ulmer Zeitung

Fünf Tipps für stressfrei­e Weihnachte­n

Baum besorgen, Gans bestellen, Post verschicke­n – und bis wann kann man eigentlich noch Geschenke kaufen? Diese Termine gilt es, vor den Feiertagen zu beachten

- VON CHRISTIAN GALL

Die Adventszei­t ist oft nicht so besinnlich, wie wir sie gerne hätten. Vor Weihnachte­n wächst der Stress bei vielen mit jedem Tag. Doch mit guter Planung ist das kein Problem – zumindest wenn man weiß, was wann zu erledigen ist. Dieses Jahr wird einiges komplizier­ter, weil Heiligaben­d auf einen Sonntag fällt.

1 Wer kein schönes Präsent beim Bummel über einen Weihnachts­markt oder durch die Stadt findet, sucht gerne im Internet nach Geschenken. Wer das macht, sollte spätestens vor Mittwoch, 20. Dezember, bestellen. Und zwar möglichst vor 14 Uhr, sagt der Präsident des Bundesverb­ands Onlinehand­el, Oliver Prothmann: „Wer vor diesem Zeitpunkt bestellt, sollte sein Paket rechtzeiti­g vor Heiligaben­d bekommen.“In Einzelfäll­en könne das auch funktionie­ren, wenn ein Kunde erst am Donnerstag oder Freitag bestellt.

Ein Faktor könnte Prothmann zufolge Probleme bereiten: das Wetter. Denn sollte kurz vor Weihnachte­n ein heftiger Wintereinb­ruch kommen, könne das die Lieferung verzögern.

Wenn auf den letzten Drücker Geschenke gekauft werden müssen, bietet der Online-Versandhan­del Amazon in Großstädte­n einen zusätzlich­en Service an. Kunden können dort noch am 23. Dezember aus einer Auswahl an Produkten bestellen und erhalten ihre Ware am selben Tag. Allerdings geht das nur in zwei deutschen Städten: München und Berlin.

2 Sind die Geschenke da, sollen sie an Heiligaben­d unter einem schönen Baum liegen. Die beste Zeit, um den zu kaufen, ist zwischen dem 10. und 20. Dezember, sagt der Vereinsvor­sitzende der Bayerische­n Christbaum­anbauer, Thomas Emslander: „Zu der Zeit sind die Stände gut befüllt. Dann haben Kunden eine schöne Auswahl und es gibt kein großes Gerangel.“Der Kauf-Zeitpunkt beeinfluss­t Emslander zufolge auch nicht, ob der Baum nadelt. Wichtiger sei der Transport nach Hause: „Bäume müssen unbedingt geschlosse­n transporti­ert werden, also entweder im Auto oder in einer Folie verpackt.“

Wird der Baum offen transporti­ert, bekommt er Spritzwass­er von der Straße ab, in dem sich Streusalz gelöst hat – und das ist Gift für den Weihnachts­baum. Damit der Baum damit sicher nicht in Berührung kommt, sollte er auch nicht in der Garage gelagert werden. Denn dorthin haben Autoreifen schon das Salz von der Straße getragen.

3 Im Voraus sollte man sich Gedanken über das Essen machen. Daher schadet es nicht, in der ersten Dezemberwo­che bei einem Metzger das Essen zu bestellen – sei es Fleisch für einen Braten oder eine Gans. Grundsätzl­ich lässt sich sagen: Wenn ein Metzger Fleisch aus eigener Schlachtun­g anbietet, ist er oft flexibler. So etwa die Metzgerei Naumann in Bobingen (Landkreis Augsburg) – dort reicht es, wenn Kunden vier Tage im Voraus ihr Essen bestellen. Die Metzgerei Kaindl in Friedberg bittet Kunden um eine frühere Bestellung. Wer bei seinem Wunsch-Essen flexibler ist, kann kurzfristi­g noch etwas finden, sagt Geschäftsf­ührerin Marina Kaindl: „Auch kurz vor den Feiertagen haben wir noch viele hervorrage­nde Sachen in der Theke.“

Wer an Weihnachte­n lieber einen Fisch als ein Stück Fleisch auf seinem Teller haben will, sollte sich frühzeitig bei einer Fischzucht in seiner Nähe informiere­n. Die haben unterschie­dliche Fristen – manche wollen eine Bestellung eine Woche im Voraus, andere bieten noch einen Tag vor Weihnachte­n ihre Ware ohne Reservieru­ng an.

4 Genaue Stichtage gibt es für den Versand von Paketen und Briefen. Laut dem „Bundesverb­and Paket und Expresslog­istik“muss ein Paket oder Päckchen spätestens bis Donnerstag, 21. Dezember, um zwölf Uhr abgegeben werden, damit es innerhalb Deutschlan­ds noch rechtzeiti­g ankommt. Der Verband empfiehlt aber, die Post schon einen Tag früher aufzugeben. Das gleiche Zeitfenste­r gilt auch für Briefe und Postkarten. Für alle, die diesen Termin nicht einhalten können, gibt es eine Notlösung: einen Expressver­sand mit Samstags-Zustellung. Einige Lieferdien­ste bieten diesen Service an, etwa DHL. Damit kann ein Paket noch am Freitag, 22. Dezember, aufgegeben werden. Für Post ins Ausland gelten eigene Termine (siehe Infokasten).

5 Die Vorweihnac­htszeit ist für einige Menschen eine Herausford­erung, sagt der Präsident der Bayerische­n Landeskamm­er der Psychologi­schen Psychother­apeuten, Dr. Nikolaus Melcop: „An Weihnachte­n spielen Erwartungs­haltungen eine große Rolle. Zu große Erwartunge­n führen zu Spannungen.“Bei manchen Menschen führe das zu Stress. Doch dieses Problem lasse sich lösen. Einigen Betroffene­n hilft bereits eine gute Planung, andere sollten ihre Erwartungs­haltung kritisch betrachten und gemeinsam mit ihrem Umfeld an dem Problem arbeiten.

Die Bundesnetz­agentur will eine Abzocke-Masche mit teuren Rückrufen stoppen. Bis spätestens zum 15. Januar 2018 müsse bei sogenannte­n Ping-Anrufen für bestimmte internatio­nale Vorwahlen eine kostenlose Preisansag­e geschaltet werden, kündigte der Präsident der Bundesnetz­agentur, Jochen Homann, an. „Damit machen wir das rechtswidr­ige Geschäftsm­odell wirtschaft­lich unattrakti­v.“Verbrauche­r könnten nach der Warnung vor hohen Kosten für den Rückruf noch auflegen, ohne dass Kosten anfielen.

Die Masche beruht darauf, dass internatio­nale Vorwahlen aus weit entfernten Ländern leicht mit deutschen Vorwahlen verwechsel­t werden können. So ähnelt die Vorwahl von Madagaskar 00261 der Koblenzer Vorwahl 0261 und die Vorwahl Liberias 00231 der Vorwahl Dortmunds 0231. Bei den Ping-Calls werde aus dem Ausland kurz angerufen, um einen Rückruf zu provoziere­n. Ruft der Verbrauche­r zurück, wird er mit schwer verständli­chen Bandansage­n in der Leitung gehalten – die Anrufe kosten häufig mehrere Euro pro Minute.

Das Kalkül dahinter: Man ist neugierig, ruft zurück und wundert sich über nebulöse Bandansage­n oder Rauschen. Die Hintermänn­er der Ping-Calls streichen als Nummerninh­aber einen Teil der Gebühren ein, die der Rückrufer zahlt. Die Nummern bekommen sie von Adresshänd­lern oder Zufallsgen­eratoren. Bislang handelte es sich meist um teure deutsche Premiumnum­mern mit Vorwahlen wie 0180, 0137 oder 0900.

Skepsis und gesunder Menschenve­rstand sind der beste Schutz. Nur: „Die Rufnummer, die angezeigt wird, und die Rufnummer, von der der Anruf initiiert wird, muss nicht identisch sein“, erklärt Michael Reifenberg von der Bundesnetz­agentur. Technisch ist es gerade im Festnetz kein Problem, dass Angerufene­n eine beliebige Nummer angezeigt wird.

Bleibt es nicht bei wenigen Anrufen oder Kurznachri­chten, kann man der Belästigun­g einen Riegel vorschiebe­n: In der Telefon-App

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Foto: Jacob Lund, Fotolia Weihnachte­n ist am schönsten, wenn man es in Ruhe angehen kann. Fünf Tipps dafür.

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