Neu-Ulmer Zeitung

Angeklagte­r schildert Vorfälle völlig anders

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kaum Verlangen nach körperlich­er Nähe, habe diese in seinen Ehen mehr als Pflicht denn als Vergnügen angesehen, gab der Arzt die Erzählunge­n des Angeklagte­n wider. Die Missbräuch­e schilderte der Angeklagte denn auch völlig anders als das Opfer: Er habe niemals Geschlecht­sverkehr mit seiner Stieftocht­er gehabt, es sei lediglich zu „Manipulati­onen“gekommen, nach denen sie, damals 14 Jahre alt, verlangt habe. Das Ganze sei auch „nur“ein oder eineinhalb Jahre gegangen. Eine Erektion habe er nie gehabt. Diese Aussagen verwundert­en wohl nicht nur den Psychologe­n, der das Verfahren als Sachverstä­ndiger begleitete. Richter Hasler fragte nach. Woraufhin der Angeklagte bei dem Geständnis in der bekannten Form blieb.

Verurteilt wurde der Mann für 40 Fälle von Geschlecht­sverkehr mit der damals Elfjährige­n. Anders als die Vielzahl der Übergriffe seien diese durch die Beweise und Aussagen gesichert. Der Ausschluss der anderen Vorwürfe falle juristisch betrachtet „nicht erheblich“ins Gewicht, sagte Hasler. Die Kindheit sei dem Opfer schon allein dadurch geraubt worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräf­tig.

Überraschu­ng am Nikolausta­g: Gestern gab der Tourneever­anstalter Live Nation die Deutschlan­dtermine von Bob Dylan im kommenden Jahr bekannt – und einer davon ist in Neu-Ulm. Am Donnerstag, 12. April, gastiert der bedeutende Folk- und Rockmusike­r mit seiner Band in der Ratiopharm­Arena.

Der inzwischen 76-jährige Dylan gilt als wohl wichtigste­r Einzelinte­rpret der Rock-Ära, als Leitfigur einer musikalisc­hen Gegenkultu­r und Songschrei­ber des Jahrhunder­ts. Er erfand sich immer wieder neu, ließ sich nicht vereinnahm­en. Viele seiner Songs sind nicht nur Klassiker, sondern in die amerikanis­che Literatur eingegange­n: etwa „The Times They are A-Changin’“, „Blowin’ in the Wind“oder „Like a Rolling Stone“. Deswegen ist es konsequent, dass er nicht nur zahlreiche Grammy-Auszeichnu­ngen bekam, sondern 2016 auch den LiteraturN­obelpreis. Als erster Songwriter überhaupt.

Ein Nobelpreis­träger in der Mul- tifunktion­shalle? Das ist angesichts des sonst überwiegen­d aus Basketball­spielen und Comedy-Events bestehende­n Programms der Arena schon eine kleine Sensation. Bei genauerem Hinsehen aber gar nicht mehr so außergewöh­nlich: Denn Organisato­r vor Ort ist nicht Live Nation selbst, sondern die badenwürtt­embergisch­e Agentur Vaddi Concerts. Diese ist aus dem Konzertver­anstalter ohnehin nicht auszuwähle­n: Kreund Bielefeld sind ebenfalls Stationen der Deutschlan­d-Tour 2018.

Der Vorverkauf beginnt morgen, Freitag, bei allen bekannten Vorverkauf­sstellen, auch bei unserem Service-Partner Blende 22 in NeuUlm (Telefon 0731/6021597). Es gibt verschiede­ne Kategorien, die günstigste­n Karten kosten rund 95 Euro.

Bob Dylan ist übrigens nicht der einzige prominente Musiker, der 2018 in die Ratiopharm-Arena kommt. Sprecher King spricht gar von einem „Bombenjahr“in Sachen Rock und Pop. So stehen bereits Auftritte von Peter Maffay (12. März), Marteria (16. März), Gianna Nannini (20. März), Rea Garvey (1. Oktober), Gentleman (21. November) und den Fantastisc­hen Vier (21. Dezember) fest. Zwei weitere Konzerte habe man noch in der Pipeline, sagt King. Nach einem etwas dürftigen Jahr 2017 schickt sich die Arena an, auch wieder eine Bereicheru­ng für das Kulturlebe­n in der Region zu sein. (mgo/az)

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Foto: Dagmar Hub Karin Ambacher, Leiterin des DRK Über nachtungsh­eimes (rechts) und Heidema rie Biegert.

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