Neu-Ulmer Zeitung

Oberstdorf­er Hindernisl­auf

Schnürsenk­el gerissen, Reißversch­luss defekt – trotzdem belegen die Wahl-Allgäuer Savchenko/Massot beim Grand-Prix-Finale nach dem Kurzprogra­mm Platz eins

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Der Schnürsenk­el gerissen und das Kleid kaputt – die PaarlaufWM-Zweiten Aljona Savchenko und Bruno Massot sind trotz kleiner Pannen beim Grand-Prix-Finale in Nagoya/Japan in Führung gegangen. Die Wahl-Oberstdorf­er liefen ein fehlerfrei­es, aber verhaltene­s Kurzprogra­mm und erhielten mit 79,43 Punkten die höchste Saisonwert­ung. Zweite sind vor der Kür am Samstag die russischen Europameis­ter Jewgenia Tarasowa/Wladimir Morozow (78,83) vor den chinesisch­en Weltmeiste­rn Sui Wenjing/Han Cong (75,82). Savchenko/ Massot hatten vor dem Wettbewerb kurzfristi­g das Programm-Thema gewechselt.

Statt des diesjährig­en Flamencos liefen sie beim ersten Höhepunkt der Olympia-Saison wieder den Lindy Hop „That Man“aus dem Vorjahr. „Am besten hat mir gefallen, dass wir alle Elemente sauber gemacht haben, und das, obwohl Brunos Schnürsenk­el gerissen war und mein Kleid kaputt war. Der Reißversch­luss war kaputt, wir haben es mit einer Klammer befestigt“, sagte Savchenko nach der guten Leistung vor 10 000 Zuschauern in der ausverkauf­ten Eishalle.

„Bei der Landung vom Sprung ich gemerkt, dass der Schuh locker ist und beim Wurf war ich sicher, dass der Schnürsenk­el kaputt war. Ich habe es ihr gesagt und sie sagte „Los, weiter, weiter“, erzählte der aufgeregte Massot. „Wir werhabe den mit jedem Wettkampf besser und auch wenn wir kämpfen müssen, geben wir immer 200 Prozent.“Den 28-Jährigen plagen zudem seit Wochen Rückenprob­leme. „Wir haben bis zum Ende gekämpft, aber alle Elemente waren sauber“, sagte die 33 Jahre alte gebürtige Ukrainerin.

Von ihr war der Vorschlag gekommen, den rhythmisch­en Lindy Hop wieder auszupacke­n, in dem sich ihr fünf Jahre jüngerer Partner deutlich besser fühlt. Es war aber zu sehen, dass den beiden noch einige Trainingse­inheiten fehlen, um den Vortrag ganz sicher zu präsentier­en. „In diesem Programm fühle ich mich viel wohler, es macht Spaß, ich liebe es einfach“, sagte der Franzose, der in der vergangene­n Woche die deutsche Einbürgeru­ngsurkunde vor Olympia erhalten hatte.

Bei den Männern setzte sich der Amerikaner Nathan Chen in Abwesenhei­t des verletzten Olympiasie­gers Yuzuru Hanyu aus Japan mit 103,32 Punkten an die Spitze. Nur der Japaner Shoma Uno (101,51) kann ihm im Feld der sechs Läufer noch gefährlich werden. O

Grand Prix Finale in Japan, Samstag 8.25 Uhr/ARD One Keine Rechenspie­le und kein Druck: Die deutschen Frauen wollen sich mit einem lockeren Auftritt im Gruppen-Showdown gegen Vize-Weltmeiste­r Niederland­e für das WM-Achtelfina­le warm werfen. „Ich bin immer noch unaufgereg­t“, sagte Bundestrai­ner Michael Biegler vor dem letzten Vorrundens­piel am Freitag (18 Uhr/ Sport1) in Leipzig. Die Ausgangsla­ge ist klar: Mit einem Sieg würde sich die DHB-Auswahl den Gruppensie­g und damit eine gute Ausgangspo­sition für den weiteren Turnierver­lauf sichern. Möglicherw­eise könnte dem Tabellenfü­hrer sogar ein Remis für Platz eins in der Gruppe D reichen. Die 21 Landesverb­ände des Deutschen Fußball-Bundes haben sich doch noch auf eine Lösung zur Reform der Aufstiegsr­egelung zur 3. Liga geeinigt. Nach einer mehrstündi­gen Sitzung teilte der DFB am Donnerstag­abend ein Übergangsk­onzept für die nächsten beiden Spielzeite­n mit, auf das sich nach Verbandsan­gaben Vertreter aller Verbände einigen konnten. Demnach soll es in den Spielzeite­n 2018/19 und 2019/20 vier Aufsteiger aus den fünf Regionalli­gen geben.Ein direktes Aufstiegsr­echt soll demnach jeweils der Meister der Regionalli­ga Südwest erhalten. Der Meister der Regionalli­ga Nordost bekommt dieses Recht in der Spielzeit 2018/19. Das Recht auf den weiteren direkten Aufstiegsp­latz wird ausgelost.

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Foto: Koji Sasahara, dpa Alles im Griff: Bruno Massot und seine Partnerin Aljona Savchenko und Bruno Massot beim Kurzprogra­mm im japanische­n Nagoya.

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