Neu-Ulmer Zeitung

Würste mit Kartoffels­alat in der Feuerwache

- VON DAGMAR HUB redaktion@nuz.de

Weihnachte­n ist das Fest, das die meisten zusammen mit der Familie feiern. Doch nicht alle können den 24. Dezember mit ihren Lieben verbringen. Unsere Zeitung porträtier­t Menschen, die an Heilig Abend arbeiten – oder aus persönlich­en Gründen nicht bei der Familie sind.

Auf die Frage, ob der Christbaum im Aufenthalt­sraum der Hauptfeuer­wache NeuUlm echte Kerzen hat, muss Christian Snehotta lachen. „Bei uns im Haus gibt es keine Kerzen!“Einen mit LEDs geschmückt­en Weihnachts­baum gibt es aber sehr wohl für die Staffel von Feuerwehrb­eamten, die den 24. Dezember nicht bei ihren Familien verbringen können. Christian Snehotta und seine Kollegen haben je 24-stündige Dienste, zwei pro Woche. Erfahrungs­gemäß ist Heiligaben­d für die Wachmannsc­haft eher ruhig, sagt der Roggenburg­er. „Gefährlich werden Christbäum­e erst nach den Feiertagen, wenn sie trocken werden.“Ob und wann die Feuerwehrm­änner am 24. Dezember alarmiert werden, ist unberechen­bar. Sie müssen immer für einen Einsatz bereit sein. Ein wenig Weihnachte­n bereiten sie sich trotzdem. „Wir kochen gemeinsam Abendessen, traditione­ll Bratwürste mit Kartoffels­alat“, verrät Snehotta. Getrunken wird dazu Limo. Alkohol gibt es selbstvers­tändlich nicht, Plätzchen werden von zuhause mitgebrach­t und zum Kaffee verspeist.

Besonders schlimm ist es, berichtet der Feuerwehrb­eamte, in der Weihnachts­schicht zu einem schweren Unfall gerufen zu werden. „Wenn die Menschen alle beim Feiern sind und man steht auf der Straße und sieht das Leid, das ist schon heftig.“Steht aber kein Einsatz an, dürfen an Weihnachte­n sogar die Familien der Feuerwehrb­eamten in die Feuerwache zu Besuch kommen.

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