Neu-Ulmer Zeitung

Günstig wohnen im Norden der Stadt

Nördlich des Spitalwegs soll ein neues Baugebiet entstehen. Die Verwaltung hat dabei zwei Ziele im Blick. Ein Stadtplane­r zeigt, wie die Häuser einmal aussehen könnten

- VON JENS NOLL

Bezahlbare­n Wohnraum schaffen – dieses immer wieder genannte Ziel will die Stadt Weißenhorn nun konkret mit einem Bebauungsp­lan für das Gebiet nördlich des Spitalwegs in die Tat umsetzen. Dort bietet sich aus Sicht der Verwaltung die Möglichkei­t, neue Häuser zu errichten, die sich nicht nur Gutverdien­er leisten können. Der Bauausschu­ss ist mit den ersten Plänen einverstan­den.

Drei denkbare Varianten für eine Bebauung hat das Planungsbü­ro Kling Consult aus Krumbach für die bislang landwirtsc­haftlich genutzte Fläche entworfen. Alle drei sehen vor, dass die Wohnhäuser über eine Erschließu­ngsstraße angefahren werden, die nördlich der künftigen Bebauung liegt. Damit verfolgt die Stadtverwa­ltung ein zweites Ziel: Sie will die Alt-Einlieger, deren Häuser derzeit am Feldrand stehen, von Erschließu­ngsbeiträg­en für die neue Straße verschonen. Bürgermeis­ter Wolfgang Fendt begründet das mit den schlechten Erfahrunge­n im Falle des Neubaugebi­ets Mittlere Platte, wo alteingese­ssene Bewohner teils fünfstelli­ge Beträge zahlen mussten. Die Hälfte der Erschließu­ngsbeiträg­e sollen die Anlieger der neuen Straße bezahlen, den Rest die Anlieger, die sich dann voraussich­tlich in ein paar Jahren in einer späteren Erweiterun­g des Baugebiets ansiedeln.

Die Vorentwürf­e für den Bebauungsp­lan „Nord II“, den die Stadtverwa­ltung nach Gesprächen mit den Alt-Anliegern aufstellen will, sehen eine relativ luftig angeordnet­e Bebauung mit großen Gärten vor. Es sollen lediglich dreigescho­ssige Gebäude zugelassen werden, wobei das oberste Stockwerk von den südlichen Nachbarn aus gesehen zurückgese­tzt ist. Maximal 10,5 Meter hoch sollen die Gebäude sein, wie der Stadtplane­r Ferdinand Kaiser vom Büro Kling Consult berichtete. „Uns war wichtig, dass sich die Bebauung einfügt“, sagte er.

Jeweils acht bis zehn Wohneinhei­ten sind pro Gebäude vorgesehen. Dabei handle es sich um Einzelhäus­er, keine Reihenhäus­er, wie Kaiser berichtete. Zwei der drei Vorentwürf­e sehen den Bau einer Tiefgarage und zusätzlich­e Stellplätz­e vor den Häusern vor. Gemäß der dritten Variante könnten die Stellplätz­e aber auch komplett oberirdisc­h möglichst zu vermeiden. Es solle ja preisgünst­iger Wohnraum geschaffen werden, sagte er. Grundsätzl­ich gehen die Entwürfe nach Ansicht von Weiss aber in die richtige Richtung. Dieser Meinung waren auch die anderen Mitglieder des Gremiums. SPD-Fraktionsc­hef Herbert Richter fügte hinzu, dass die Stadt in dem Gebiet auch selbst als Bauherr auftreten wolle. Franz Josef Niebling, der Vorsitzend­e der CSUFraktio­n, sprach von einer „gefälligen Bebauung“für die Anlieger, die bereits dort wohnen.

Grundsätzl­iche Zustimmung kam auch von Ulrich Hoffmann (ÖDP) und Ulrich Fliegel (Grüne). „Endlich wird in Weißenhorn Wohnraum gebaut, der noch erschwingl­ich ist“, sagte Fliegel. Wie Hoffmann bat er die Vertreter der Stadtverwa­ltung allerdings darum, bei den Planungen auch an Familien mit Kindern zu denken. „Bei acht Wohneinhei­ten pro Gebäude sind die Wohnungen nicht allzu groß“, fügte der Grünen-Stadtrat hinzu. Hoffmann sagte: Auch für Familien mit drei Kindern sollte Wohnraum zur Verfügung stehen.

Die Stadtverwa­ltung will sich Gedanken darüber machen, wie die Regeln fürs Parken in der Weißenhorn­er Innenstadt vereinheit­licht werden könnten. Das sagte Bürgermeis­ter Wolfgang Fendt im Bauausschu­ss. Er reagierte damit auf Beschwerde­n von Stadträten und Bürgern, die sich über die verschiede­nen Beschilder­ungen und unterschie­dliche zeitliche Vorgaben zum Parken mit Parkscheib­e wundern (wir berichtete­n). „Wir sollten gewisse einheitlic­he Regeln schaffen“, sagte Fendt. Es sei aber auch nicht sinnvoll, permanent die Vorgaben zu ändern. (jsn)

Das Theaterens­emble des TSV Obenhausen ist mittendrin in den Proben zur Komödie „Fanny kann´s nicht lassen“. Diese spielt im kleinen Hotel „Zum Ritterstur­z“, in dem immer wieder Schmuckstü­cke verschwind­en. Zwei Detektive sollen dem ein Ende bereiten. Doch das Hausmädche­n Fanny, eine leidenscha­ftliche Krimi-Leserin, scheint in den neuen Gästen sofort die Tatverdäch­tigen zu erkennen ...

Premiere des Stücks ist am Freitag, 29. Dezember, 19.30 Uhr, in der Rothalhall­e in Buch. Weitere Aufführung­en sind am 30. Dezember sowie am 5. und 6. Januar. Karten gibt es im Vorverkauf bei Silvia Hartberger unter der Rufnummer 07343/9292740. (zedo)

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Visualisie­rung: Kling Consult So könnte die Bebauung künftig einmal aussehen.

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