Nach Sexattacke: Gericht verurteilt 25 Jährigen
Ein Malier soll eine Jugendliche in Vöhringen vom Rad gezerrt und bedrängt haben. Ihm wird noch eine weitere Tat vorgeworfen
Ein 25-jähriger Malier soll auf einem Spielplatz in Vöhringen eine Jugendliche bedrängt, sie vom Fahrrad gezerrt und ihr zwischen die Beine gefasst haben. Dafür musste er sich nun vor dem Amtsgericht Memmingen verantworten. Der Mann wurde wegen sexueller Nötigung verurteilt – zu einer Haftstrafe von drei Jahren.
Die 17-Jährige schilderte den Vorfall im August während der Verhandlung so: Sie radelte von Bellenberg nach Vöhringen, als der junge Mann, ebenfalls mit dem Rad unterwegs, zu ihr aufschloss. Er wollte ein Gespräch beginnen, was ihr jedoch unangenehm war. In der Stadt angekommen, war der 25-Jährige kurze Zeit verschwunden. Das Mädchen wartete auf dem Spielplatz auf nichts tun. Ich respektiere Frauen“, sagte der 25-Jährige vor Gericht. Das Mädchen wollte die Polizei rufen, glaubte der Mann. Er wollte es davon abhalten. Dabei kam es zu einem Handgemenge, bei dem das Opfer sich seine Verletzung am Mund und diverse blaue Flecke zuzog. Dass die Polizei dazu kommt, wollte er unbedingt verhindern, denn er war juristisch gesehen zu diesem Zeitpunkt kein unbeschriebenes Blatt, wie er sagte.
Erst wenige Wochen zuvor war der junge Mann vom Amtsgericht Neu-Ulm zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden, weil er an einem See ein Pärchen belästigt haben soll. Das Gericht sah den Vorfall damals als erwiesen an, der Angeklagte akzeptierte das Urteil nicht und legte Berufung ein. Die Verhandlung am Landgericht steht noch aus. Seit der Malier wegen des Vorfalls in Vöhringen angeklagt ist, sitzt er im Memminger Gefängnis in Untersuchungshaft. Bei einer Reihe weiterer Delikte, in denen die Kriminalpolizei Ulm derzeit ermittelt, gilt er außerdem als Hauptverdächtiger.
Bei dem Prozess in Memmingen stützten die Aussagen zweier Gerichtsmediziner die Geschichte des Opfers. Einer der beiden Gutachter hatte die Kleidung der Jugendlichen untersucht und dort DNA des angeklagten Maliers gefunden, unter anderem an der Hose im Bereich des Schritts. Der Richter und die Schöffen hielten die Aussage der 17-Jährigen für glaubhaft. Der Angeklagte würde in seiner Version der Geschichte nur das zugeben, was durch die Ermittlungen ohnehin bewiesen war, sagte der Richter. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Für den jungen Mann, der 2014 als Asylbewerber nach Deutschland kam, könnte seine Verurteilung weitreichende Folgen haben. Denn die Justiz werde das an die Ausländerbehörde melden, sagt deren Leiter im Landkreis Neu-Ulm, Jochen Grotz. Diese prüfe dann, ob der Betroffene Deutschland verlassen muss. Sitzt der Verurteilte im Gefängnis und soll ausgewiesen werden, könne die Staatsanwaltschaft auf die weitere Verbüßung der Strafe verzichten. Der Betroffene würde dann direkt aus der Haft abgeschoben. Das komme im Landkreis Neu-Ulm regelmäßig vor, sagt Grotz.
Die Illerstadt sucht einen neuen Stadtjugendpfleger: Nach dem Weggang von Andreas Kerler, einem der beiden städtischen Pädagogen, soll die Stelle erneut besetzt werden. Sie wird nun auf zwei Jahre befristet ausgeschrieben. Das hat der Jugend-, Sozial- und Demografieausschuss entschieden.
Kerler hatte Senden im September verlassen. Seither arbeitet der verbliebene Sozialpädagoge Benjamin Miller alleine, hat nach wie vor die Verantwortung fürs Jugendcafé, das weiterhin zu den gewohnten Öffnungszeiten zugänglich ist. Schwerpunkt der Tätigkeit des ausgeschiedenen Mitarbeiters war die Vernetzung mit örtlichen Schulen und Schulsozialarbeitern, Gruppen und Arbeitskreisen sowie die Organisation von Sonderprojekten, ebenso die Betreuung der Villa Aufheim. Bisher aber sei, so teilte die Verwaltung bei der Sitzung des Ausschusses mit, ein wichtiger Bereich zu kurz gekommen: Die „aufsuchende Jugendarbeit“, die häufig auch die Bezeichnung „Streetwork“trägt.
Jugendliche sollten aus Sicht der Verwaltung an ihren wechselnden Treffpunkten in der Stadt aufgesucht werden. Zu solchen „Brennpunkten“hätten sich etwa der Bereich um den Bahnhof, der Vorplatz des Bürgerhauses sowie der Stadtpark entwickelt. Auf dieses Arbeitsfeld soll der neue Mitarbeiter künftig, neben der Vernetzungsarbeit, einen Schwerpunkt legen.
Der Ausschuss beschloss mehrheitlich, die freie Stelle wieder mit eigenem Personal zu besetzen anstatt eine Arbeitskraft von einem externen Dienstleister zu beschäftigen. Allerdings soll der Job nach der Entscheidung des Ausschusses zunächst auf zwei Jahre befristet werden. Bürgermeister Raphael Bögge stimmte dagegen. Nachdem Sozialpädagogen derzeit sehr gefragt seien, finde sich womöglich nur schwer ein geeigneter Kandidat, wenn die Stelle befristet sei, sagte er. „Wir haben in der Verwaltung schon Schwierigkeiten, Stellen mit einer vierjährigen Befristung zu besetzen.“
Doch Rainer Strobl (CSU) sagte: „Wir wollen uns kein faules Ei ins Nest legen.“Senden habe in der Vergangenheit wiederholt schlechte Erfahrungen gemacht. Sechs Monate Probezeit genügten manchmal nicht, neues Personal zutreffend einzuschätzen. Die CSU wollte die Stelle sogar nur auf ein Jahr befristen. „Wenn, dann auf zwei Jahre“, sagte Georg Schneider (SPD). Und er fügte hinzu: Aus der Ausschreibung müsse klar hervorgehen, dass die Aussicht auf unbefristete Anstellung besteht. Hans-Manfred Allgeier (CFW/FWG) zeigte sich überzeugt: „Wir werden mit zwei Jahren sicher Leute bekommen“.
Sollte sich dennoch kein geeigneter Bewerber finden, will die Stadt einen Sozialarbeiter über einen regionalen Dienstleiter wie die Diakonie Neu-Ulm, die katholische Jugendfürsorge oder die Jugendhilfe Seitz beschäftigen. Die Chorgemeinschaft Sängertreu Senden gibt am Sonntag, 10. Dezember, ein Weihnachtskonzert im Bürgerhaus in Senden. Die Sängerinnen und Sänger tragen unter der Leitung von Monika Glöggler Chorsätze verschiedener Komponisten aus Deutschland und aus anderen Ländern in Einzelgruppen und in gemischter Formation vor. Eine jugendliche Sopranistin bereichert das Programm, weihnachtliche Textpassagen lockern zudem den Ablauf auf. Das Konzert beginnt um 17 Uhr, der Eintritt ist frei. (az) Traditionelle und moderne Weihnachtsund Adventslieder erklingen bei der Weihnachtsfeier der Chorgemeinschaft Concordia Ay. Diese findet nächste Woche am Samstag, 16. Dezember, im Haus der Begegnung in Senden statt. Beginn ist um 19 Uhr. Mit dabei sind an dem Abend die Sendener Weisenbläser. Mitglieder des Vereines tragen lustige Weihnachtsgeschichten vor. Zudem werden langjährige aktive und passive Mitglieder für ihre Vereinszugehörigkeit geehrt. Auch in diesem Jahr gibt es eine reichhaltige Weihnachtstombola – Lose können beim Eintritt gekauft werden. (az)