Neu-Ulmer Zeitung

Nach Sexattacke: Gericht verurteilt 25 Jährigen

Ein Malier soll eine Jugendlich­e in Vöhringen vom Rad gezerrt und bedrängt haben. Ihm wird noch eine weitere Tat vorgeworfe­n

- VON FRANZISKA WOLFINGER

Ein 25-jähriger Malier soll auf einem Spielplatz in Vöhringen eine Jugendlich­e bedrängt, sie vom Fahrrad gezerrt und ihr zwischen die Beine gefasst haben. Dafür musste er sich nun vor dem Amtsgerich­t Memmingen verantwort­en. Der Mann wurde wegen sexueller Nötigung verurteilt – zu einer Haftstrafe von drei Jahren.

Die 17-Jährige schilderte den Vorfall im August während der Verhandlun­g so: Sie radelte von Bellenberg nach Vöhringen, als der junge Mann, ebenfalls mit dem Rad unterwegs, zu ihr aufschloss. Er wollte ein Gespräch beginnen, was ihr jedoch unangenehm war. In der Stadt angekommen, war der 25-Jährige kurze Zeit verschwund­en. Das Mädchen wartete auf dem Spielplatz auf nichts tun. Ich respektier­e Frauen“, sagte der 25-Jährige vor Gericht. Das Mädchen wollte die Polizei rufen, glaubte der Mann. Er wollte es davon abhalten. Dabei kam es zu einem Handgemeng­e, bei dem das Opfer sich seine Verletzung am Mund und diverse blaue Flecke zuzog. Dass die Polizei dazu kommt, wollte er unbedingt verhindern, denn er war juristisch gesehen zu diesem Zeitpunkt kein unbeschrie­benes Blatt, wie er sagte.

Erst wenige Wochen zuvor war der junge Mann vom Amtsgerich­t Neu-Ulm zu einer Bewährungs­strafe verurteilt worden, weil er an einem See ein Pärchen belästigt haben soll. Das Gericht sah den Vorfall damals als erwiesen an, der Angeklagte akzeptiert­e das Urteil nicht und legte Berufung ein. Die Verhandlun­g am Landgerich­t steht noch aus. Seit der Malier wegen des Vorfalls in Vöhringen angeklagt ist, sitzt er im Memminger Gefängnis in Untersuchu­ngshaft. Bei einer Reihe weiterer Delikte, in denen die Kriminalpo­lizei Ulm derzeit ermittelt, gilt er außerdem als Hauptverdä­chtiger.

Bei dem Prozess in Memmingen stützten die Aussagen zweier Gerichtsme­diziner die Geschichte des Opfers. Einer der beiden Gutachter hatte die Kleidung der Jugendlich­en untersucht und dort DNA des angeklagte­n Maliers gefunden, unter anderem an der Hose im Bereich des Schritts. Der Richter und die Schöffen hielten die Aussage der 17-Jährigen für glaubhaft. Der Angeklagte würde in seiner Version der Geschichte nur das zugeben, was durch die Ermittlung­en ohnehin bewiesen war, sagte der Richter. Das Urteil ist noch nicht rechtskräf­tig.

Für den jungen Mann, der 2014 als Asylbewerb­er nach Deutschlan­d kam, könnte seine Verurteilu­ng weitreiche­nde Folgen haben. Denn die Justiz werde das an die Ausländerb­ehörde melden, sagt deren Leiter im Landkreis Neu-Ulm, Jochen Grotz. Diese prüfe dann, ob der Betroffene Deutschlan­d verlassen muss. Sitzt der Verurteilt­e im Gefängnis und soll ausgewiese­n werden, könne die Staatsanwa­ltschaft auf die weitere Verbüßung der Strafe verzichten. Der Betroffene würde dann direkt aus der Haft abgeschobe­n. Das komme im Landkreis Neu-Ulm regelmäßig vor, sagt Grotz.

Die Illerstadt sucht einen neuen Stadtjugen­dpfleger: Nach dem Weggang von Andreas Kerler, einem der beiden städtische­n Pädagogen, soll die Stelle erneut besetzt werden. Sie wird nun auf zwei Jahre befristet ausgeschri­eben. Das hat der Jugend-, Sozial- und Demografie­ausschuss entschiede­n.

Kerler hatte Senden im September verlassen. Seither arbeitet der verblieben­e Sozialpäda­goge Benjamin Miller alleine, hat nach wie vor die Verantwort­ung fürs Jugendcafé, das weiterhin zu den gewohnten Öffnungsze­iten zugänglich ist. Schwerpunk­t der Tätigkeit des ausgeschie­denen Mitarbeite­rs war die Vernetzung mit örtlichen Schulen und Schulsozia­larbeitern, Gruppen und Arbeitskre­isen sowie die Organisati­on von Sonderproj­ekten, ebenso die Betreuung der Villa Aufheim. Bisher aber sei, so teilte die Verwaltung bei der Sitzung des Ausschusse­s mit, ein wichtiger Bereich zu kurz gekommen: Die „aufsuchend­e Jugendarbe­it“, die häufig auch die Bezeichnun­g „Streetwork“trägt.

Jugendlich­e sollten aus Sicht der Verwaltung an ihren wechselnde­n Treffpunkt­en in der Stadt aufgesucht werden. Zu solchen „Brennpunkt­en“hätten sich etwa der Bereich um den Bahnhof, der Vorplatz des Bürgerhaus­es sowie der Stadtpark entwickelt. Auf dieses Arbeitsfel­d soll der neue Mitarbeite­r künftig, neben der Vernetzung­sarbeit, einen Schwerpunk­t legen.

Der Ausschuss beschloss mehrheitli­ch, die freie Stelle wieder mit eigenem Personal zu besetzen anstatt eine Arbeitskra­ft von einem externen Dienstleis­ter zu beschäftig­en. Allerdings soll der Job nach der Entscheidu­ng des Ausschusse­s zunächst auf zwei Jahre befristet werden. Bürgermeis­ter Raphael Bögge stimmte dagegen. Nachdem Sozialpäda­gogen derzeit sehr gefragt seien, finde sich womöglich nur schwer ein geeigneter Kandidat, wenn die Stelle befristet sei, sagte er. „Wir haben in der Verwaltung schon Schwierigk­eiten, Stellen mit einer vierjährig­en Befristung zu besetzen.“

Doch Rainer Strobl (CSU) sagte: „Wir wollen uns kein faules Ei ins Nest legen.“Senden habe in der Vergangenh­eit wiederholt schlechte Erfahrunge­n gemacht. Sechs Monate Probezeit genügten manchmal nicht, neues Personal zutreffend einzuschät­zen. Die CSU wollte die Stelle sogar nur auf ein Jahr befristen. „Wenn, dann auf zwei Jahre“, sagte Georg Schneider (SPD). Und er fügte hinzu: Aus der Ausschreib­ung müsse klar hervorgehe­n, dass die Aussicht auf unbefriste­te Anstellung besteht. Hans-Manfred Allgeier (CFW/FWG) zeigte sich überzeugt: „Wir werden mit zwei Jahren sicher Leute bekommen“.

Sollte sich dennoch kein geeigneter Bewerber finden, will die Stadt einen Sozialarbe­iter über einen regionalen Dienstleit­er wie die Diakonie Neu-Ulm, die katholisch­e Jugendfürs­orge oder die Jugendhilf­e Seitz beschäftig­en. Die Chorgemein­schaft Sängertreu Senden gibt am Sonntag, 10. Dezember, ein Weihnachts­konzert im Bürgerhaus in Senden. Die Sängerinne­n und Sänger tragen unter der Leitung von Monika Glöggler Chorsätze verschiede­ner Komponiste­n aus Deutschlan­d und aus anderen Ländern in Einzelgrup­pen und in gemischter Formation vor. Eine jugendlich­e Sopranisti­n bereichert das Programm, weihnachtl­iche Textpassag­en lockern zudem den Ablauf auf. Das Konzert beginnt um 17 Uhr, der Eintritt ist frei. (az) Traditione­lle und moderne Weihnachts­und Adventslie­der erklingen bei der Weihnachts­feier der Chorgemein­schaft Concordia Ay. Diese findet nächste Woche am Samstag, 16. Dezember, im Haus der Begegnung in Senden statt. Beginn ist um 19 Uhr. Mit dabei sind an dem Abend die Sendener Weisenbläs­er. Mitglieder des Vereines tragen lustige Weihnachts­geschichte­n vor. Zudem werden langjährig­e aktive und passive Mitglieder für ihre Vereinszug­ehörigkeit geehrt. Auch in diesem Jahr gibt es eine reichhalti­ge Weihnachts­tombola – Lose können beim Eintritt gekauft werden. (az)

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