Neu-Ulmer Zeitung

Die Linie 2 soll planmäßig abfahren

Die Arbeiten für die neue Straßenbah­n-Strecke liegen im Soll. Autofahrer­n droht nur noch eine größere Umstellung. Was das Projekt noch ausbremsen könnte

- VON SEBASTIAN MAYR

In der Neutorstra­ße stehen die Masten für die Fahrleitun­gen bereits, als Nächstes werden sie im Mähringer Weg und in der Wissenscha­ftsstadt aufgestell­t – die Arbeiten an der Tramlinie 2 gehen voran. Läuft alles wie vorgesehen, dann ist das Projekt im Dezember 2018 abgeschlos­sen. „Das ist ein ambitionie­rter Zeitplan. Aber im Moment sieht alles danach aus, dass wir es schaffen“, sagt Projektlei­ter Ralf Gummersbac­h von den SWU.

„Wir arbeiten so lange, wie es die Temperatur­en zulassen“, schildert Gummersbac­h. Werden für längere Zeit zehn Grad unter Null oder höhere Minusgrade gemessen, stehen die Arbeiten still. Im vergangene­n Winter kam es nur an einigen Tagen im Januar und im März so weit. „Wir würden uns schon wünschen, dass der Winter wieder so wird“, sagt der Projektlei­ter. Vier bis sechs Wochen Pause sind im Projekt einkalkuli­ert. Sollte die Baustelle länger still stehen müssen, muss geprüft werden, ob alle Pläne eingehalte­n werden können. Der städtische Baustellen­beauftragt­e Werner Reichert berichtet, dass zunächst eine Pause von kurz vor Weihnachte­n bis voraussich­tlich 15. Januar geplant ist. „Wenn es einen halben Meter Schnee gibt, können wir natürlich nichts machen“, schränkt er ein. Größere Auswirkung­en für Autofahrer soll es in der nächsten Zeit nicht geben. Am Hauptbahnh­of steht allerdings im Januar wieder eine neue Fußwegefüh­rung an. Bis Ende 2018 wird wohl immer wieder ein Teil der Fahrbahnen um ein paar Meter verlegt, die eigentlich­e Verkehrsfü­hrung soll sich nicht ändern.

Um den Fortschrit­t des Projekts zu kontrollie­ren, treffen sich die Mitarbeite­r des Projekts schon jetzt bei wöchentlic­hen Gesprächen. Geht alles gut, wird es nur noch eine große Sperrung geben: auf dem Abschnitt zwischen Saarlandst­raße und Römerstraß­e.

Derzeit verlegen die Arbeiter die Fahrleitun­gen, dafür werden 800 Masten gesetzt. Außerdem findet der technische Ausbau statt. Im April werden acht Strom-Stationen errichtet, es folgen Unterständ­e, Spritzschu­tzwände und Fahrgastan­zeigen an den Haltestell­en.

Das ist der Stand der Dinge an der Strecke der neuen Linie 2: ● Die Wendeschle­ife am Schulzentr­um Kuhberg wird seit einem Jahr von Bussen genutzt. Die Gleise für die Straßenbah­nen sollen dort bis zum Frühjahr fertiggest­ellt sei. Der genaue Zeitpunkt hängt von der Witterung ab. ●

Das Gleis ist in eine Richtung bereits gelegt. Die Anlagen, die bergauf führen, folgen bald. ● Hier droht eine Vollsperru­ng. „Das wäre vermutlich die größte Einschränk­ung, die noch kommt“, sagt Gummersbac­h. Auf diesem Abschnitt wird das Masse-Feder-System eingebaut, das Erschütter­ungen durch die Züge verringern soll. Eine Rettungsga­sse für die Feuerwehr wird in jedem Fall freigehalt­en. Anwohner sollen ihre Häuser auf jeden Fall zu Fuß und möglichst auch mit dem Auto erreichen können.

Die Arbeiten am Römerplatz sollen nach Möglichkei­t bis Weihnachte­n abgeschlos­sen sein. ● Dort ist bereits eine Trasse verlegt, die sich zeitweise wieder ändern wird. Sobald das Dach des unterirdis­chen Parkhauses fertiggest­ellt ist, wird die Trasse für etwa ein Jahr provisoris­ch dorthin verlegt. In dieser Zeit wird die Passage vom Bahnhof zu den Sedelhöfen gebaut. Ist diese Arbeit wiederum abgeschlos­sen, zieht die Tramstreck­e wieder auf den jetzigen und dann endgültige­n Platz um. ● Die Arbeiten an der Neutorstra­ße sind pünktlich zum Adventsges­chäft fertig geworden. Das Projekttea­m habe sich bemüht, die Innenstadt in dieser Zeit freizuhalt­en, sagt Gummersbac­h. Das hat geklappt. Nur auf Höhe der Zeitblomst­raße sind die Arbeiten noch nicht abgeschlos­sen. Der Abschnitt zwischen Neutorstra­ße/ Ecke Karlstraße und der Kienlesber­gbrücke ist zurückgest­ellt worden, um die Kapazitäte­n der Arbeiter in der Kernstadt zu bündeln. ● Die Strecke zwischen Kienlesber­gbrücke und Wissenscha­ftsstadt ist fertig – ebenso wie die Brücke selbst. „Da bewegt sich jetzt nichts mehr“, sagt Gummersbac­h. Ab März folgen Fahrbahn, Gleise und Asphalt. „Da sind wir ganz gut im Zeitplan“, sagt Gummersbac­h. Auf dem Abschnitt bis Am Bleicher Hag sind die Gleise sogar schon zum Teil gelegt. „Da fährt man schon auf der endgültige­n Fahrbahn“, sagt Gummersbac­h. Die Haltestell­e Multschers­chule in der Nähe der Grüngarten­anlage bei der Suso-Kirche sei auch schon deutlich erkennbar. Abgeschlos­sen ist auch der Geh- und Radweg an der Wallstraße. Er wird derzeit von Baustellen­fahrzeugen verwendet.

Am JamesFranc­k-Ring ist der Verkehr für die Arbeiten auf die Seite gelegt worden. Dass die Strecke über einem Tunnel mit Versorgung­skanälen verläuft, der zur Uni führt, verursacht­e zusätzlich­e Arbeit. Denn der sogenannte Medienkana­l musste besser abgedichte­t und stabilisie­rt werden. „Das war eine Reihe von Kleinigkei­ten, die viel Zeit kosten“, sagt Projektlei­ter Gummersbac­h. Drei Viertel der Arbeiten an der Albert-Einstein-Allee sind beendet.

Ein Radfahrer, den die Polizei seit einem Unfall am Dienstag in Ulm sucht, ist zu Fuß vor den Beamten geflüchtet. Die Ermittler teilen mit, dass sie zumindest das Fahrrad des Mannes sichergest­ellt haben. Wie berichtet, brachte der Mann am Mittwochmo­rgen einen 64-Jährigen auf dem Radweg der Reutlinger Straße durch ein Überholman­över zu Fall. Der 64-Jährige verletzte sich dabei schwer. Der Gesuchte fuhr weiter, ohne sich um den Verletzten zu kümmern.

Polizisten erkannten am Donnerstag an der Unfallstel­le einen Radler, dessen Aussehen der Beschreibu­ng des Mannes glich. Als der Radler die Polizisten bemerkte, ergriff er die Flucht. Er fuhr einen Hang hinauf, sprang vom Fahrrad und ließ das Rad fallen. Dann rannte er durch die Hecken davon. Ein Zeuge sah ihn kurz darauf an der alten Sporthalle, wo der Mann an einem Lastwagen vorbeirann­te und ihn streifte.

Die Polizei sucht weiter nach dem Radler. Er wird als 20 bis 30 Jahre alter Mann beschriebe­n, der 1,75 bis 1,80 Meter groß und schlank ist. Auffällig war ein schwarzer Rundschal mit weißen Totenköpfe­n, den der Unbekannte über das Gesicht gezogen hatte. Er trug eine schwarze Jacke, graue Jeans, schwarze Schuhe und eine schwarze Wintermütz­e. Die Polizei bittet unter Telefon 07392/96300 um Hinweise von Zeugen. (az) Auf die Batterie eines Lkw hatte es ein Unbekannte­r bei Albeck abgesehen. Der Täter muss sich zwischen Dienstag, 16 Uhr und Mittwoch, 7 Uhr, an dem Lastwagen zu schaffen gemacht haben. Das Fahrzeug war auf dem umzäunten Gelände eines Steinbruch­s bei Albeck abgestellt. Der Dieb stieg über den Zaun oder das Tor. Auf dem Gelände waren mehrere Fahrzeuge abgestellt. An einem Lastwagen entfernte er die Batterie. (az) Christlich­e Weihnachts­lieder und moderne Weisen sind am Freitag, 8. Dezember, ab 19 Uhr am Portal des Ulmer Münsters zu hören. Der gemischte Projektcho­r der Neuapostol­ischen Kirche Ulm singt im Rahmenprog­ramm des Weihnachts­marktes. (az)

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Fotos: Alexander Kaya Am Mähringer Weg, hier auf Höhe der Haltestell­e Multschers­chule in der Nähe der Suso Kirche, ist ein Teil der Tramgleise bereits verlegt.
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An der Neutorstra­ße stehen bereits Fahr leitungsma­sten.
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Die Kienlesber­gbrücke ist fertig, nur Be lag und Gleise fehlen noch.

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