Neu-Ulmer Zeitung

Gibt es schon genügend Angebote für Familien?

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der Familienbi­ldung“, sagte er. „Doch um das Angebot wahrzunehm­en, müssen die Leute aktiv werden.“Ein zusätzlich­er Familienst­ützpunkt sei nützlich, denn Lehrer oder Erzieher würden bei Bedarf auf die Familien zukommen.

Dass es in Roggenburg genügend Angebote gibt, die Eltern wie Kinder unterstütz­en, davon geht auch Gemeindera­t Thomas Franke aus. Aus seiner Sicht gibt es reichlich Vereine, die solche Hilfeleist­ungen bieten. „Wir nehmen zu sehr die Verantwort­ung aus den Familien und geben sie staatliche­n Institutio­nen“, sagte Franke. Unterstütz­ung bekam er von Gemeindera­t Ott. Der sieht sogar den Zusammenha­lt der Familien durch eine derartige Einrichtun­g gefährdet. „Familien leben im Endeffekt davon, Probleme zu lösen“, sagte Ott. „Wir schwächen mit dem Familienst­ützpunkt die Familien.“

Doch die Gegner des Vorhabens waren in der Minderheit. Besonders Bürgermeis­ter Stölzle setzte sich für die Teilnahme an dem Projekt ein. „Wir wissen zwar noch nicht, wie der Familienst­ützpunkt funktionie­ren wird. Dennoch bin ich überzeugt, dass Bedarf da ist.“Ähnlich sah es auch Gemeindera­t Joachim Graf: „Grundsätzl­ich sollten wir als familienfr­eundliche Gemeinde das Vorhaben unterstütz­en.“

Initiator des Projektes ist der Landkreis Neu-Ulm (wir berichtete­n). Im Rahmen eines Förderprog­ramms möchte er mehrere dezentrale Familienst­ützpunkte in der Region aufbauen. Die Kommunen erhalten vom Landkreis finanziell­e Unterstütz­ung. Die Höhe des jährlichen Zuschusses richtet sich nach der jeweiligen Anzahl der Kinder und Jugendlich­en in den Kommunen. Für jeden Unter-18-Jährigen zahlt der Kreis sieben Euro. Roggenburg bekäme mit mehr als 500 Kindern und Jugendlich­en gut 3500 Euro. Um die Förderung zu erhalten, muss die Gemeinde aber jährlich mindestens die gleiche Summe aus eigener Tasche bezahlen.

Mathias Stölzle fügte in der Sitzung noch hinzu: „Ich denke, dass wir unseren Part auf die sieben Euro pro Unter-18-Jährigem beschränke­n sollen.“Die Förderung des Projekts läuft bis Ende 2020.

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