Schranken für das Einkaufsviertel
Bürger und Behörden haben Anregungen zum Entwurf des Sendener Flächennutzungsplans abgegeben. Es gibt einige Areale, die in Zukunft zu Wohn- oder Gewerbegebieten werden
Die Bürger hatten das Wort. Der Flächennutzungsplan lag einige Zeit im Rathaus aus, die Sendener konnten in diesem Rahmen Stellung zu den geplanten Flächen nehmen. Und das haben sie auch gemacht: 35 Schreiben sind am Ende bei der Verwaltung eingegangen, darunter Änderungswünsche und kleine Anregungen. Zudem wurden Flächen ins Spiel gebracht, die Einzelne gerne in dem zukünftigen Flächennutzungsplan sehen würden. Auch vonseiten der Behörden, benachbarten Kommunen und Unternehmen gingen 23 Stellungnahmen ein.
Über die verschiedenen Stellungnahmen haben die Stadträte in ihrer jüngsten Sitzung beraten. Sie entscheiden am Ende, was im Plan stehen wird. Die Möglichkeiten für eine Ausweitung in Senden sind begrenzt, zum Teil natürlich durch die Iller, zum Teil durch Schnellstraßen. Insgesamt sind rund 32 Hektar für Wohnbebauung möglich, neun Hektar Mischgebiet und 28 Hektar Gewerbeflächen.
Der Flächennutzungsplan soll festlegen, wo gebaut werden darf – und wo die Stadt damit weiterentwickelt wird. Ein verbindliches Recht darauf entsteht jedoch erst durch einen gültigen Bebauungsplan. Eine neue Fläche im Plan ist beispielsweise der Grünstreifen am Ortsbeginn von Wullenstetten gegenüber dem Sportplatz. Nach Ansicht von Michael Schröder vom Planungsbüro Wick & Partner ist diese Wiese nicht geeignet, da sie direkt an der Straße liegt. Die Stadträte sahen jedoch größtenteils keinen Unterschied zu Häusern im Ort – die Römerstraße sei überall gleich laut. Auch kleinere potenzielle Wohnflächen am Gländgraben in Wullenstetten kommen hinzu.
Im Sendener Norden werden dagegen Abstriche gemacht. Das Landratsamt Neu-Ulm legte sein Veto ein gegen die Absicht, das Sondergebiet für großflächigen Einzelhandel im Norden auszuweiten. Die bereits bestehenden Sondergebiete nach Meinung des Amtes ohnehin schon „einen negativen Einfluss auf Nachbargemeinden wie auch auf den innerstädtischen Bereich von Senden selbst“. Diese Bereiche bleiben also Gewerbegebiet.
Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten bemängelte zu geringe Abstände zwischen landwirtschaftlichen Betrieben und geplanter Bebauung in Hittistetten. Die Verwaltung benennt diesen Teil deswegen in ein Mischgebiet um. An der Formulierung „der Erhalt des Baudenkmals Weberei sei möglich“stieß sich das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege. Stattdessen müsse es heißen: Das Baudenkmal ist zu erhalten. Denn es steht nach wie vor unter Denkmalschutz.
Die Regierung von Schwaben mahnte, vorrangig bestehende Baulücken in der Innenstadt zu schließen, bevor neue Gebiete als Wohnfläche ausgewiesen werden. So kön- ne Fläche gespart werden. Die Verwaltung verweist in diesem Zusammenhang auf ihr Baulückenkataster, in dem diese Flächen registriert sind.
Die beschlossenen Änderungen wird die Verwaltung nun in den Entwurf einarbeiten und den Flächennutzungsplan dann erneut den Stadträten vorlegen. Damit ist das Schriftstück ein gutes Stück weitergebracht worden.
Bürgermeister Raphael Bögge sagte: „Senden wird in naher Zukunft zu einer wichtigen Entlastung des seit Jahren unter Druck stehenhaben den Bauland- und Immobilienmarktes beitragen und somit auch die eigene Zukunftsfähigkeit festigen.“Einem Flächennutzungsplan komme insbesondere bei der Ausweisung von Neubaugebieten eine besondere Bedeutung zu.
Durch die Festlegung von bisher unbebauten Flächen hin zu Bauflächen, etwa in Außenbereichen, bringe eine Stadt oder Gemeinde ihre Absicht zum Ausdruck, diese Bereiche durch die dann folgende Aufstellung von Bebauungsplänen zu neuen Baugebieten zu entwickeln.
Autofahrer in Illerberg und Thal können aufatmen: Ab kommenden Montag wird die Ortsdurchfahrt nach fast einjähriger Bauzeit wieder für den Verkehr freigegeben.
Mit dem Einbau der Tragschicht Mitte November und der Fertigstellung der angrenzenden Gehwege sind die Bauarbeiten beim Dorfplatz Thal so weit fortschritten, dass die Ortsdurchfahrt von Thal nach Illerberg ab 18. Dezember wieder befahrbar ist. Gestern Morgen wurden auch die Illerberger Ortsschilder wieder montiert.
Der Bus- und Schülerverkehr wird ebenfalls bereits von Montag an wieder über die ursprünglichen Bushaltestellen an der Speisemeisterei Burgthalschenke abgewickelt. Das teilt die Stadtverwaltung Vöhringen mit. Es wird darauf hingewiesen, dass unabhängig von der Baumaßnahme auch ein Fahrplanwechsel der RBA erfolgt.
Wenn die Deckschicht im kommenden Frühjahr aufgebracht wird, muss die Durchfahrt, wie bereits angekündigt, nochmals für zwei oder drei Tage gesperrt werden. Wann genau diese Arbeiten stattfinden, ist noch nicht bekannt. (ub)