Neu-Ulmer Zeitung

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Ulm gewinnt gegen Würzburg das siebte Spiel nacheinand­er. Das liegt auch an einem Mann, der an beiden Enden des Feldes seine Qualitäten hat

- VON PIT MEIER

Sie tauschten artig Schmeichel­eien aus. Der Würzburger Trainer Dirk Bauermann legte Wert auf die Feststellu­ng, dass seine Schützling­e auf Augenhöhe mit einer „Spitzenman­nschaft“waren. Der Ulmer Kollege Thorsten Leibenath freute sich über den Sieg gegen eine „Spitzenman­nschaft“. Sie hätten sich bestimmt problemlos darauf einigen können, dass sich am Samstag in der Ratiopharm-Arena zwei zumindest gute Mannschaft­en in einem ansehnlich­en und überaus unterhalts­amen Spiel mit hoher Intensität beharkt haben. Dass die Ulmer mit 72:69 und damit zum siebten Mal in Folge gewonnen haben, das lag auch an der individuel­len Qualität ihrer Spieler.

Am augenfälli­gsten waren natürlich die sechs Dreier bei sieben Versuchen von Per Günther. Damit stellte der Ulmer Kapitän seinen persönlich­en Rekord aus einer Halbfinalp­artie der Saison 2015/16 gegen Frankfurt ein. Der Schlüssels­pieler war aber ein Mann, der seine Arbeit auf dem Parkett in der Regel ebenso unauffälli­g wie zuverlässi­g erledigt und über den wenig geredet wird. Da‘Sean Butler hat im Sommer als einziger Ausländer seinen Vertrag verlängert und am Samstag zeigte sich einmal mehr, wie wichtig er für das Ulmer Mannschaft­sgefüge ist. Der zweifache Familienva­ter hatte es in der Verteidigu­ng meist mit Robin Benzing zu tun und er hielt den Kapitän der deutschen Na- tionalmann­schaft bei acht Punkten. Damit blieb Benzing satte elf Zähler unter seinem Schnitt und für Butler gab es ein Extra-Lob seines Trainers: „Er hat gegen Benzing herausrage­nd verteidigt.“

Die Ulmer gewannen gegen Würzburg zwar den ersten Spielabsch­nitt mit 19:12, aber in den drei anderen Vierteln hatte jeweils Würzburg knapp die Nase vorn und anderthalb Minuten vor dem Ende hieß es deswegen plötzlich 67:66 für die Gäste aus Unterfrank­en. Aber zum Glück hat Butler ja seine Qualitäten an beiden Enden des Feldes. Zunächst verwandelt­e er zwei Freiwürfe, dann klaute er Benzing den Ball und traf aus der Ecke zum 70:67. Das ließen sich die Ulmer nicht mehr nehmen und die Galerie feierte die Mannschaft für diese spielerisc­h und vor allem kämpferisc­h überzeugen­de Vorstellun­g.

Ryan Thompson hatte es im Verlauf der Partie an der Schulter erwischt und Jerrelle Benimon am Knie. Aber die beiden Amerikaner bissen sich durch, nach Einschätzu­ng von Leibenath werden sie auch am Dienstag beim Eurocup-Spiel in Sankt Petersburg dabei sein. Dann wird auch Toure Murry wieder spielen dürfen. Am Samstag fiel der Amerikaner mit NBA-Erfahrung wie bisher immer in der Bundesliga der Ausländer-Regelung zum Opfer. Abzuwarten bleibt, ob Murry diese Rolle nach dem absehbaren Ulmer Ausscheide­n aus dem europäisch­en Wettbewerb dauerhaft akzeptiert.

Hallenfußb­all „wie früher“bietet die dritte Auflage des AlkoCups, der am 25. Februar in der Ratiopharm-Arena in Neu-Ulm ausgetrage­n wird. Das gilt nicht allein für das Regelwerk (es wird kein Futsal gespielt), sondern auch für die Spieler. Bei der dritten Auflage der Veranstalt­ung sind nämlich erstmals nicht die aktuellen Profis am Werk, sondern frühere Könner. Eingeladen sind die Traditions­mannschaft­en von VfB Stuttgart, SC Freiburg, TSV 1860 München, Eintracht Frankfurt und Karlsruher SC. Gastgeber des Nostalgie-Turniers ist erneut der SSV Ulm 1846. (az) Im Verfolgerd­uell der Württember­g-Liga trennten sich die HSG Langenau/Elchingen und der TSV Heiningen mit einem 29:29. In einem engen Spiel konnte sich keine der beiden Mannschaft­en auf mehr als drei Tore absetzen. Das Unentschie­den für Langenau sicherte schließlic­h Fabian Buntz mit seinem siebten Tor 15 Sekunden vor Schluss. (az) Beste Langenauer Werfer: Buntz (7), Buck (7/2). Schenk (9), Den Kontakt zur Tabellensp­itze der Württember­g-Liga haben die Frauen der SG Burlafinge­n/Ulm zwar verloren, aber bei der 22:26-Niederlage beim Primus TG Biberach verkauften sie sich teuer. Beim Stand von 24:21 für die Gastgeberi­nnen fünf Minuten vor dem Ende schien eine Überraschu­ng noch möglich. Aber dann ging Burlafinge­n die Kraft aus. (az) Beste Burlafinge­r Werferinne­n: xenhofer (7), Kilian (7/4). Lu

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Foto: Imago/HMB Media Wer den bis zum Samstag besten Werfer der Bundesliga bei acht Punkten halten will, der darf nicht zimperlich sein. Da‘Sean Butler (links) erledigte seinen Job in der Ver teidigung gegen Robin Benzing hervorrage­nd.

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