Warum Fliegen in Deutschland nicht dauerhaft teurer wird
Nach der Air-Berlin-Pleite fehlt der Lufthansa auf ihrem Heimatmarkt ein starker Gegner. Das treibt die Preise nur vorübergehend. Insgesamt wächst der Markt
Luftfahrt ist ein Mega-Wachstumsmarkt. Die Zahlen sind beeindruckend: Wurden zuletzt weltweit jährlich rund 3,8 Milliarden Fluggäste gezählt, sollen es 2035 sogar 7,2 Milliarden sein. Daher ist die Nachfrage nach Flugzeugen immens. Der europäische Hersteller Airbus, der in unserer Region direkt und indirekt gut 20000 Arbeitsplätze sichert, sieht sich einem gigantischen Auftragssegen ausgesetzt. Die Beschäftigten des Konzerns, ob in Toulouse, Hamburg oder Augsburg, können bei einem Orderbuch von 6616 Flugzeugen beruhigt schlafen.
Auch dem lange Zeit kränkelnden Lufthansa-Konzern geht es viel besser. So könnte 2017 für die Airline zum Jahr der Rekorde werden. Die Zeiten roter Zahlen gehören unter dem erfolgreichen Chef Carsten Spohr der Vergangenheit an. Die deutsche Airline konnte sich mehr Luft gegenüber Billigfliegern wie Ryanair und Easyjet auf der einen und staatlich subventionierten Golf-Fluggesellschaften wie Emirates auf der anderen Seite verschaffen. Dazu hat beigetragen, dass die Lufthansa mit Eurowings selbst eine immer besser in Fahrt kommende Billig-Gesellschaft aufgebaut hat – ein riskanter, aber bisher gelungener Schachzug.
Riskant ist die Aktion, weil Lufthansa eine für Wertigkeit und hohe Qualität stehende Marke ist. Billig-Assoziationen passen dazu nicht. Aber einstweilen funktioniert die Doppelstrategie als eine Art Daimler-Opel-Mix. Dass Eurowings bei den Kunden ankommt und gerade auf innerdeutschen und -europäischen Strecken eine gute Zukunft vor sich hat, geht auch auf das Versagen des Konkurrenten Air Berlin zurück. Die Airline war viel zu schnell gewachsen, ob durch den Kauf der dba, von LTU oder den Einstieg bei Niki.
Air-Berlin-Gründer Joachim Hunold hatte sich übernommen. Er wollte alles sein, Anbieter für Geschäftsreisen und Ferienflieger. Das konnte nicht gut gehen.
Verbraucher müssen das Scheitern von Air Berlin auf innerdeutschen Strecken gerade in Form teurerer Tickets bezahlen. Dahinter steckt das kleine Abc der Marktwirtschaft. Weil nach der Air-Berlin-Pleite und den Bedenken der europäischen Wettbewerbshüter reichlich Maschinen am Boden stehen, ist das Angebot für Passagiere knapper geworden. Umgekehrt steigt vor Weihnachten die Nachfrage nach Flügen. Daher ziehen die Lufthansa-Preise im Schnitt an.
Ein ärgerlicher, aber normaler Vorgang. Wird das jetzt die neue deutsche Flug-Realität? Wohl kaum. Führende heimische Luftfahrt-Experten wie Peter Pletschacher und Andreas Spaeth glauben, dass sich die Lage im kommenden Jahr zugunsten der Verbraucher entspannen könnte. Dann wird es zwar wegen des Versagens von Air Berlin keinen großen deutschen Konkurrenten für die Lufthansa geben. Aber die Chancen sind gut, dass zwei, drei europäische Airlines den deutschen Platzhirsch preissenkend ärgern. Die britische Airline Easyjet fängt damit an. Es ist auch damit zu rechnen, dass der irische Rivale Ryanair endlich den Mut fasst, in Deutschland Lufthansa und Eurowings derart massiv wie auf den Strecken in Europa anzugreifen. Findet sich dann noch ein Käufer für die gestrauchelte Niki, könnte insgesamt wieder ein vernünftiger Wettbewerb entstehen.
Dass die Lufthansa es schafft, zu alten monopolistischen Zeiten zurückzukehren, ist unwahrscheinlich. Dafür werden schon die hartnäckigen europäischen Wettbewerbshüter sorgen. Aber weil der Luftverkehr weltweit – und dabei gerade in Asien – weiter stark wächst, hat auch eine wieder attraktivere Lufthansa Chancen, global Marktanteile zu gewinnen.
Das alles spricht für langfristig sichere Jobs in der Branche. Zu „Müll, Müll, immer mehr Müll“(Bay ern) vom 16. Dezember: Nicht der Bürger produziert so viel Müll, sondern die Verpackungsindustrie. Diese macht es aus Eigennutz, nämlich Gewinnstreben. Schuld ist aber meines Erachtens die Politik, die ja vorschreibt, dass jeder Dreck verpackt werden muss. Und deshalb wird Jahr für Jahr mehr Verpackung anfallen, die der Bürger auf seine Kosten entsorgen muss. Die Entsorgungsfirmen verdienen offensichtlich auch nicht schlecht, und so schließt sich der Müllkreislauf. Wer hat da schon Interesse, weniger Müll zu produzieren? Wir Bürger jedenfalls würden uns freuen, weniger Müll entsorgen zu müssen.
Stadl Zum Kommentar „Kurz macht es uns vor“von Rudi Wais (Seite 1) vom 18. Dezember: Ein Autor ist ein Autor, ein Kommentar ein Kommentar, und mit seinem Kommentar drückt der Autor seine eigene Meinung aus, manchmal auch sehr deutlich zwischen den Zeilen. Die sich zwischen den Zeilen des Kommentars befindliche Meinung des Herrn Wais verstehe ich so: Statt mit Sondierungen Zeit zu verschwenden, hätte Frau Merkel durch eine Koalition mit der AfD schnell Fakten schaffen können. Die AfD hätte dann nur noch den Schalter umlegen müssen, und Deutschland wäre gerettet.
Ich vermute, dass Herr Wais das vielleicht nicht genau so gemeint haben wollte. Allerdings gilt auch für ihn der etwas abgewandelte Satz: Woher soll ich wissen, was ich denke, bevor ich lese, was ich geschrieben habe. Kempten Ebenfalls dazu: Wieso geht in Österreich, was bei uns nicht möglich ist? Liegt es am Willen, die eigenen Interessen zum Wohle des Volkes zurückzustellen, oder an der Missachtung der Wähler? Herr Kurz legt ein tolles Regierungsprogramm, das die Bedürfnisse und Probleme der Bürger aufgreift, vor. Bei uns „undenkbar“, Politiker, die an die Bürger denken. Vielleicht ist es wirklich so, dass jedes Volk die Regierung hat, die es verdient. Wir haben was auch immer – und Merkel. Ich freue mich für die Menschen in Österreich, bin allerdings auch ein bisschen neidisch. Günzburg Zu „Wenn die Krankenkasse mehr Geld will“(Geld & Leben) vom 18. Dezem ber: Es gibt keine privaten Krankenkassen! Es gibt die privaten Krankenversicherungen und die gesetzlichen Krankenkassen. Immenstadt Zu „Ein Stall ist keine Herberge“(Wo chenend Journal) vom 16. Dezember: Ja, auf den Kinderbildern ist das Kalb immer bei der Kuh. Auf Erwachsenen-Lügen-Bildern der Werbung auch. Erwachsene sind gerne geblendet durch Unwahrheiten. Das kleine süße Kälbchen wurde nur geboren, damit die Mutterkuh Milch erzeugt. Danach entscheidet der Bauer: Kann das weg? Aber ja! Männliche Kälber? Weg damit in die Leberwurst! Und weibliche? Weg damit in die Kuhmilchqualerzeugung! Idyllisch ist ein Stall in meinen Augen nie, solange die darin Lebenden dem Tode geweiht sind. Und das sind sie alle, auch die Biokühe landen im Schlachthaus, wo sie genauso wie alle Nicht-Biokühe um ihr Leben betrogen werden und – häufig unzureichend betäubt – zu Tode gequält werden.
Wollte das das Jesuskindlein süß, seines Zeichens holder Knabe im lockigen Haar? Die Antwort liegt auf der Hand. Also lasst die Kühe in Ruhe – übrigens wie Jesus, wie du und ich Geschöpfe des Herrn, ob nun mit Locken oder ohne.
Günzburg