Sie machen Weihnachten glatteisfrei
Weihnachten ist das Fest, das die meisten zusammen mit der Familie feiern. Doch nicht alle können den 24. Dezember mit ihren Lieben verbringen. Wir porträtieren Menschen, die an Heiligabend arbeiten.
Die Mitarbeiter des Nersinger Bauhofs, die diese Woche 24-stündige Rufbereitschaft haben, schauen wie viele ihrer Kollegen in anderen Städten und Gemeinden des Landkreises gebannt auf den Wetterbericht. Um 3.30 Uhr morgens beginnt auch am 24. Dezember der „Kuckdienst“, erzählt Martin Walk. Das bedeutet bei zweifelhaftem Wetter, eine Runde zu fahren, nach Glätte auf Straßen und Radwegen Ausschau zu halten und gegebenenfalls technische Mitarbeiter wie Frank Träger zum Räumund Streudienst zu alarmieren. Wichtig ist, Straßen zu räumen und zu streuen, die bei Glätte gefährlich werden, und beispielsweise am Rathausplatz und an den Bushaltestellen zu streuen – bei Dunkelheit und Eisregen eine anspruchsvolle Arbeit, bei der man von Anwohnern auch manchmal angemeckert werde. Bauhof-Mitarbeiter Jürgen Schössler erinnert sich an einen Heiligen Abend, an dem sich seine Familie gerade um den Esstisch versammelt hatte, als der Anruf kam, dass er sofort ausrücken müsse, weil es Blitzeis gab. „Eine solche Fahrt dauert vier bis sechs Stunden“, sagt Schössler, „und man muss bei Glättegefahr bald ins Bett, weil man ja am nächsten Morgen um 4 Uhr wieder raus muss.“Als er zurückkam, waren Essen und Bescherung natürlich vorbei.
Für die Nersinger Kläranlage hat Mitarbeiterin Bianca Jaraschewski Bereitschaft am 24. Dezember. Sie ist zuständig, wenn beispielsweise ein Kanal verstopft ist, was auch an Weihnachten passieren kann. Sie muss um 21 Uhr im Bett sein: „Und um diese Zeit ist Einschlafen ziemlich schwierig.“