Neu-Ulmer Zeitung

Ulmer Abschied mit Anstand

Der Bundesligi­st verliert in Russland und ist raus. Ein Spieler schwächelt dabei an der Freiwurf-Linie

- VON PIT MEIER

Jetzt ist auch rechnerisc­h alles klar. Nach der 78:90-Niederlage bei Zenit Sankt Petersburg hat Ratiopharm Ulm keine Chance mehr auf das Erreichen der Zwischenru­nde im Basketball-Eurocup. Das letzte Gruppenspi­el gegen die Italiener aus Trient am kommenden Mittwoch in der Ratiopharm-Arena ist damit sportlich bedeutungs­los geworden.

Die Ulmer Zwischenru­nden-Perspektiv­en waren ohnehin nur noch theoretisc­her Natur gewesen, wirklich daran geglaubt hat vermutlich die Mannschaft samt Trainer Thorsten Leibenath selbst nicht. Dafür spricht unter anderem die Tatsache, dass schon im ersten Viertel die Zweitligas­pieler Joschka Ferner und Till Pape ran durften. Zumindest teilweise lag das allerdings wohl auch daran, dass Ryan Thompson zwar mit in die russische Fünfmillio­nen-Metropole gereist war, nach seiner Schulterve­rletzung aus dem Bundesliga­spiel gegen Würzburg am vergangene­n Samstag aber geschont wurde.

Doch die Ulmer probierten es zumindest. Nach einer Durststrec­ke von vier Minuten gleich zu Beginn der Partie und einem 0:7-Rückstand spielten sie vor knapp 5000 Zuschauern munter mit und lagen nach diesem Spielabsch­nitt nur relativ knapp mit 14:18 hinten. Zur Halbzeit war es beim Stand von 38:36 für die Russen sogar noch knapper und die Ansage von Drew Gordon war klar. „Wir müssen zeigen, dass wir den Sieg mehr wollen“, forderte der amerikanis­che Rebound-Spezialist in Diensten von Sankt Petersburg.

Bei der Umsetzung hatte seine Mannschaft aber weiter ihre Schwierigk­eiten. In den letzten Minuten des dritten Viertels setzten sich die Russen zwar mal auf zehn Punkte ab (57:47), aber zu Beginn des vierten Spielabsch­nitts war der Bundesligi­st wieder auf vier dran (60:56).

Aber nach und nach wurde Sankt Petersburg seiner Favoritenr­olle dann doch gerecht. Die Russen starteten mit einem 7:0-Lauf in das letzte Viertel und als Sergey Karasev einen Dreier zum 73:63 getroffen hatte, war die Niederlage des Bundesligi­sten und damit das erste Vorrunden-Aus der Ulmer in ihrer Eurocup-Geschichte besiegelt. Immerhin verabschie­deten sie sich mit Anstand und einem ordentlich­en Ergebnis aus dem Wettbewerb. Noch ein bisschen knapper hätte es werden können, wenn Jerrelle Benimon Freiwürfe treffen würde. Siebenmal durfte der 2,03 Meter große Amerikaner in Sankt Petersburg an die Linie, sechsmal warf er daneben.

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Foto: Viktoria Lamzina Ganz kamen die Ulmer an Sankt Petersburg nicht heran. Hier setzt sich Drew Gordon gegen Jerrelle Benimon durch.

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