Aldi treibt sein Projekt voran
Die juristische Auseinandersetzung um den Bau zweier Supermärkte auf der Hasenwiese zieht sich weiter in die Länge. Überraschend trifft der Discounter eine Entscheidung
Alle vier Klagen gegen die Baugenehmigung für Aldi auf der Hasenwiese hat das Verwaltungsgericht in Augsburg im April abgewiesen – doch auch damit war der jahrelange Rechtsstreit um die geplante Errichtung zweier Supermärkte auf der großen Grünfläche noch nicht beendet. Ein Kläger stellte einen Antrag auf Zulassung zur Berufung gegen das Urteil. Darüber muss nun der Bayerische Verwaltungsgerichtshof in München entscheiden.
Obwohl sich die juristische Auseinandersetzung damit weiter in die Länge zieht, hat Aldi im November entschieden, das Projekt über die Winterpause voranzutreiben. Das heißt im Klartext: Der Discounter hat mit den Detailplanungen für die beiden Supermärkte samt Zufahrt und Parkplatz begonnen.
Damit rückte das Unternehmen von seiner bisherigen zurückhalten- den Linie ab. Zuvor hatte es stets betont, Rechtssicherheit in dem Projekt haben zu wollen. Die Baugenehmigung des Landratsamts Neu-Ulm lag schon länger vor, Aldi hätte also schon längst mit dem Bau beginnen können.
Im Frühjahr könnten schon die Bauarbeiten beginnen. Christoph Zeller, Leiter Filialentwicklung bei Aldi in Altenstadt, rechnet mit neun bis zehn Monaten Bauzeit. Er hofft, bis Ende 2018 die beiden Läden aufschließen zu können.
Weißenhorns Bürgermeister Wolfgang Fendt wertete die Entscheidung des Unternehmens als erfreuliche Nachricht für viele Bürger. Seit bekannt wurde, dass der bisherige niederländische Eigentümer das Feneberg-Gebäude an der Kammerlanderstraße verkauft hatte, kursierten nämlich Gerüchte über eine Schließung des Ladens, was eine Unterversorgung in zentraler Lage zur Folge gehabt hätte.
Doch diese Sorge konnte die Stadt zwischenzeitlich zerschlagen: Sie übte im Sommer ihr sogenanntes Vorkaufsrecht aus und erwarb das Feneberg-Gebäude. Damit ist aus Sicht des Rathauschefs gesichert, dass der Laden noch fortbesteht, bis die Supermärkte auf der Hasenwiese einmal fertig sind.
Seit September hat die Fuggerstadt eine weitere Gaststätte in bester Lage: Auf Steaks und Tapas hat sich das „Anno 1460“spezialisiert, das Investor Andreas Kierndorfer im Erdgeschoss des Alten Schlosses eröffnet hat. Über mehrere Monate hat er die historischen Räume sanieren lassen und sich bei der Gestaltung mit der Stadtverwaltung als Hausherr abgestimmt. Unterstützt wird Kierndorfer von Küchenchef Robert Neumaier, der auch für den „Hirsch“in Attenhofen verantwortlich ist, und Betriebsleiterin Christina Kräß.