Zu Fuß durch Afrika
Die Ulmerin Sandra Bohnaker hat am Benefiz-Lauf „Water Walk 2017“von Ruanda nach Uganda teilgenommen. Wie sie die extremen Bedingungen erlebt hat
Drei Wochen lang ist Sandra Bohnaker durch Afrika gelaufen, 545 Kilometer weit von Kigali in Ruanda nach Kampala in Uganda. Jetzt ist die Ulmerin zurück in der Heimat. Mit ihrem Einsatz haben Bohnaker und 24 weitere internationale Läufer mehr als 30000 Euro an Spenden generiert. Das Geld soll helfen, Menschen einen Zugang zu sauberem Trinkwasser und eine sanitäre Grundversorgung zu ermöglichen. Für dieses Ziel setzt sich die Initiative Viva con Agua mit Sitz in Hamburg ein. Um für diese Idee zu werben, sind 25 internationale Läufer in Kigali zum „Water Walk 2017“aufgebrochen.
Für die 37-jährige Sandra Bohnaker aus Ulm war dieser von Musikund Kunstaktionen umrahmte Spendenlauf ein einmalig facettenreiches Erlebnis. „Es war mein bisher größtes Abenteuer und dennoch eigentlich pure Erholung: Keine Digitalisierung. Keine negativen Nachrichten. Nur unsere alltägliche Wanderung durch eine gefühlt andere Welt, die doch dieselbe ist“, berichtet Bohnaker. Die Temperaturen und die Rahmenbedingungen waren für sie ungewohnt, schildert die Ulmerin, der Tagesablauf sei re- lativ voll gewesen. Das bunt gemischte Team aus Läufern, die sich zuvor nicht kannten, habe vor allem in Extremsituationen sehr gut harmoniert, sagt die Ulmerin. Zum Beispiel, als während eines Besuchs in einem Flüchtlingslager ein Unwetter aufzog, das zwei Stunden lang tobte. „Ich wusste nicht, wie es weitergeht“, erinnert sich Bohnaker. gab keinerlei brenzlige Situation, wir fühlten uns durchweg willkommen und sicher“, resümiert Vivacon-Agua-Gründer und Ex-Profifußballer Benjamin Adrion.
Pro Tag legte die Gruppe 25 bis 42 Kilometer zurück – begleitet von einer Crew, die die Grundversorgung sicherte. Übernachtet wurde in Zelten und auf Isomatten. Ihr Camp durften sie auf Sportplätzen, in Schulhöfen oder öffentlichen Wiesen aufbauen. Die abenteuerliche Reise von Kigali nach Kampala war zudem gespickt mit menschlichen Begegnungen: Bei Kunstaktionen, in Workshops mit Kindern und Jugendlichen oder bei Live-Konzerten tauschten sich die Läufer mit der Bevölkerung aus. Auf diese Weise informierten die Botschafter Entwicklungshelfer von Viva con Agua über Trinkwasser, Hygienemaßnahmen und sanitäre Grundversorgung.
Wie aufwendig es sein kann, genügend sauberes Wasser zur Verfügung zu stellen, haben die Sportler auf ihrem Treck selbst erlebt, so Sandra Bohnaker erzählt: „Wir haben festgestellt, wie viel Wasser wir täglich verbrauchen – fürs Trinken, fürs Kochen, Waschen, Duschen und so weiter und so fort. Auch wenn man nur jeden zweiten Tag geduscht hat, war es trotzdem enorm, was für eine Wassermenge benötigt wurde. Und die musste die Crew zuvor immer erst besorgen und zu Brauchwasser filtern. Das heißt, gerade die Wasser- und Sanitärsituation war das, was uns mit am meisten beschäftigt hat“.
Das Hamburger Wasser-Netzwerk wertet den Lauf als Erfolg. „Wir haben unser Spendenziel von 30 000 Euro erreicht – aber es gehen immer noch Spenden ein“, berichtet Pressesprecherin Claudia Gersdorf. Das Geld wird für zwei Wasser-Projekte in Uganda und Ruanda verwendet. Viva con Agua wurde 2006 mit dem Ziel gegründet, weltweit Projekte zur Wasserversorgung zu starten und zu fördern. Seither hat der Verein eine Reihe von Hilfsprojekten angestoßen, die den Menschen langfristigen Zugang zu sauberem Trinkwasser sowie zu Sanitärund Hygieneversorgung ermöglichen sollen. (az, mase)
Auch in diesem Jahr ist der Anteil der Auszubildenden mit Hochschulreife in der Stadt Ulm, im Landkreis Biberach und im AlbDonau-Kreis weiter angestiegen – auf jetzt 27,5 Prozent. Das meldet die Industrie- und Handelskammer Ulm. Immer mehr Abiturienten nutzten eine Ausbildung als Sprungbrett in die berufliche Karriere, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Otto Sälzle über die Entwicklung. Besonders die duale Ausbildung hält er für attraktiv.
Im Ausbildungsjahr 2017 haben in der IHK-Region Ulm 2432 junge Menschen mit Unternehmen aus Industrie, Dienstleistung und Handel Ausbildungsverträge neu abgeschlossen. Das sind 35 Verträge oder 1,4 Prozent weniger als 2016. Angesichts eines Rückgangs der Zahl der Schulabgänger um zwei Prozent sowie der Veränderungen wie im Bereich der Banken bewertet die Kammer das Ergebnis als erfreulich.
Bei gewerblich-technischen Berufen ist mit 2,1 Prozent ein Zuwachs zu verzeichnen. Besonders zugelegt haben die IT-Berufe, Laborund Bauberufe. Der Rückgang bei den kaufmännischen Berufen mit minus 4,1 Prozent entsteht bei den Banken und Versicherungen, in der Gastronomie sowie bei den Industrieund Bürokaufleuten.
In der Stadt Ulm sind die Ausbildungszahlen um 2,4 Prozent rückläufig. Verursacht wird dies vom kaufmännischen Bereich mit 5,3 Prozent weniger Ausbildungsverträgen, vor allem in Berufen des Handels, der Industrie, der Banken und Versicherungen sowie der Gastronomie. Die gewerblich-technischen Berufe haben um 3,3 Prozent zugelegt. (az) Der Neu-Ulmer Wochenmarkt wird diese Woche wegen des Feiertages „Heilige Drei Könige“um einen Tag vorverlegt. Wie die Stadt mitteilt, bauen die Marktbeschicker bereits am Freitag, 5. Januar, ihre Stände auf dem Neu-Ulmer Petrusplatz auf. Verkaufszeit ist wie üblich von 7 bis 13 Uhr. (az)