Erstkontakt mit der Unterwelt
So lautet nun mal die Abmachung zwischen uns Olympia-Reportern: Wir wollen uns in unserer täglichen Kolumne abwechseln – und inhaltlich unterscheiden, eh klar. Was also lag näher, als einen Tag nach dem Blick des Kollegen Sako in den betongrauen Himmel von Gangneung das erste Mal einzutauchen in die Unterwelt von Olympia. Wer jetzt glaubt, wir wollten schon in den ersten Tagen das Büro von Thomas Bach aufsuchen und irgendeine Korruption beim Internationalen Olympischen Komitee ans Tageslicht bringen, der irrt. Uns Sportjournalisten geht’s nach unserer Ankunft erst einmal darum, im olympischen Wirrwarr Orientierung zu finden – und nach wenig und unruhigem Schlaf die menschlichen Grundbedürfnisse zu stillen. Der morgendliche Hunger verlangt einem aber so einiges ab, weil die Küche im Appartement bittschön’ nicht verdreckelt und Speck, Spiegelei und saure Gurken stattdessen in der sogenannten Media Main Dining Hall eingenommen werden sollen. Unendlich lange Buffets in riesigen Speisesälen sind uns noch in guter Erinnerung von den Putin-Spielen vor vier Jahren in Sotschi.
Und diesmal? Steuern wir nach dem Überqueren einer siebenspurigen Stadtautobahn auf ein 22-stöckiges Hochhaus zu und werden – statt zum gläsernen Aussichtsdeck nach oben – in eine riesige Schleuse nach unten geführt. Dicke Strohmatten sind ausgelegt. Auch eine