Auch Werbeagenturen drohen mit Anzeigenstopp
Auch eine schärfere Kontrolle von Facebook durch die Aufsichtsbehörden wollte Zuckerberg nicht ausschließen. Grundsätzlich ist er auch bereit, sich vor dem Kongress in Washington den kritischen Fragen von Politikern zu stellen.
Schon vor dem Skandal hatte Facebook wegen der Weitergabe von Daten viele Kritiker: Zuckerberg kann Werbekunden genau zugeschnittene Anzeigen anbieten, weil Facebook viele Daten über die Vorlieben und Abneigungen seiner Kunden verknüpft.
In Amerika rollt nun eine Facebook-Boykottwelle unter dem Motto #deletefacebook (Löscht Facebook). Auch der Popstar Cher verabschiedete sich offiziell von Zuckerbergs Netzwerk. Viele Internetseiten bieten Anleitungen an, wie Facebook schnell und gründlich von einem Computer verbannt werden kann. Noch mehr Aufmerksamkeit erregte der Boykottaufruf von Brian Acton. Der 46-Jährige gehört zu den Mitgründern des weltweit beliebten Mitteilungsdienstes WhatsApp, der vor vier Jahren von Facebook gekauft wurde. Acton wurde durch den Deal zum Multimilliardär, doch im vorigen Jahr schied Acton bei WhatsApp/Facebook aus – und jetzt schrieb er auf Twitter, es sei an der Zeit, Facebook zu löschen.
Actons Schritt ließ nicht nur das Netz aufhorchen. Der britische Werbeagenturen-Verband ISBA droht bereits mit einem Stopp von Facebook-Anzeigen, wenn sich nichts ändern sollte.