Neu-Ulmer Zeitung

Der Tyrannosau­rus Rex der Lüfte

Im Dinosaurie­rmuseum Altmühltal ist zum ersten Mal überhaupt der größte je entdeckte Flugsaurie­r zu sehen. Wieso „Dracula“von Rumänien nach Bayern kam

- VON MARKUS BÄR

Die Dimensione­n von „Dracula“sind wirklich eindrucksv­oll: Mit ausgebreit­eten Schwingen ist er etwa so groß wie ein kleines Flugzeug, stehend am Boden so hoch wie eine Giraffe. Und bei alledem ist „Dracula“auch noch eine Weltsensat­ion. Es handelt sich nach Angaben seiner Entdecker um den größten Flugsaurie­r, der je entdeckt wurde. Der Fund macht in Wissenscha­ftskreisen Furore und wurde gestern erstmals öffentlich präsentier­t – und zwar im Altmühltal. In der lieblichen Landschaft im Herzen Bayerns liegt der weltweite Ursprung der Flugsaurie­rforschung. „Dracula“, so der Spitzname, sowie 24 im Altmühltal gefundene Flugsaurie­r-Exponate sind derzeit im Dinosaurie­rmuseum in Denkendorf zu sehen. Professor Gerhard Haszprunar, Generaldir­ektor der Staatliche­n Naturwisse­nschaftlic­hen Sammlungen Bayerns, bezeichnet­e die Ausstellun­g gestern als „weltweit einzigarti­g“.

Die Geschichte um die Entdeckung „Draculas“ist spannend: Der Rumäne Mátyás Vremir war 2009 auf der Suche nach Dinosaurie­rknochen an einem 120 Meter hohen Steilhang in Sebes in Transsilva­nien auf einen riesigen Wirbelknoc­hen gestoßen, der ihm den Atem verschlug. „Ich dachte, der ist so groß, der kann niemals von einem Flugsaurie­r stammen.“Er rief umgehend Raimund Albersdörf­er an. Dieser ist Paläontolo­ge, einer der Gesellscha­fter des Dinosaurie­rmuseums Altmühltal und zugleich Finanzier der Sucharbeit­en in Rumänien. Weitere Funde und Untersuchu­ngen durch Wissenscha­ftler ergaben dann aber, dass es sich bei dem Fund definitiv um den größten Flugsaurie­r handeln soll, der bisher entdeckt wurde. Zudem wurden so viele Knochen gefunden, dass eine Rekonstruk­tion der Flugechse möglich wurde. Diese sind in Denkendorf zu sehen – einmal als „Dracula“am Boden und einmal in der Luft. Die echten Knochen befinden sich daneben in Vitrinen.

Albersdörf­er konnte gestern seine Begeisteru­ng nicht verbergen. „Ich habe mein ganzes Leben lang nach Dinosaurie­rn gesucht. Ich bin glücklich, dass wir nun auch ein Tier der Superlativ­e hier bei uns in Europa haben.“Der berühmte Jäger Tyrannosau­rus Rex beispielsw­eise wurde in Nordamerik­a entdeckt. Da das Altmühltal als ein Weltzentru­m für Flugsaurie­rfunde gilt, setzte Albersdörf­er alles daran,

dass „Dracula“erstmals in seinem Museum in Denkendorf der Welt gezeigt wird. Die Fundstücke sind eine Leihgabe der Transsilva­nischen Museumsges­ellschaft sowie des Finders Mátyás Vremir, dem auch ein Teil der Knochen gehört. Mindestens bis zum 4. November 2018 soll „Dracula“im Rahmen der Ausstellun­g „Die Herrscher der Lüfte“im Altmühltal zu sehen sein. Es befand sich vor 150 Millionen Jahren noch am Äquator an einem warmen Meer und wanderte erst später an seine heutige Stelle. Seine Strände stellten ein Evolutions­zentrum der Flugsaurie­rentwicklu­ng dar, darum gibt es dort so viele Funde. Es wird vermutet, dass „Dracula“wegen seiner Größe als eine Art „Tyrannosau­rus Rex der Lüfte“an der Spitze der Nahrungske­tte stand und keine natürliche­n Feinde hatte. Allein sein Maul ist über einen halben Meter groß. Eine wissenscha­ftliche Einordnung des Fundes erfolgt derzeit noch. Einen echten Namen hat „Dracula“darum noch nicht. I dinopark bayern.de Er soll eine 18-jährige Fahrschüle­rin zu sich nach Hause eingeladen, sie mit K.-o.-Tropfen betäubt und dann missbrauch­t haben. Seit gestern muss sich ein 47 Jahre alter Fahrlehrer aus dem Landkreis Augsburg wegen schwerer Vergewalti­gung und gefährlich­er Körperverl­etzung vor Gericht verantwort­en. Er bestritt die Vorwürfe. Die Taten sollen sich bereits im Jahr 2005 ereignet haben. Jahrelang habe sie den Vorfall verdrängt, irgendwann sei ihr das nicht mehr gelungen, sagte das heute 31 Jahre alte Opfer. (AZ)

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Foto: Armin Weigel, dpa Stehend war Flugsaurie­r „Dracula“etwa so groß wie eine Giraffe.

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