Neu-Ulmer Zeitung

Zeit zum Zahlen

Die VR-Bank Neu-Ulm probiert mit der Geld-Uhr etwas Neues aus, setzt aber anderersei­ts sehr stark auf traditione­lle Geschäftsf­elder – und in denen läuft es sehr gut

- VON RONALD HINZPETER

Wenn es Zeit wird zu bezahlen, dann genügt es, dass der Kunde einfach sein Handgelenk an das Karten-Terminal hält – vorausgese­tzt, er trägt eine ganz bestimmte Uhr. In der muss ein Chip stecken, wie er in jeder modernen EC-Karte zu finden ist, die kontaktlos­e Bezahlsyst­eme unterstütz­t. Eine solche „Geld-Uhr“testet gerade die VRBank Neu-Ulm. Ein entspreche­nder Feldversuc­h ist mittlerwei­le angelaufen. „Wir müssen schauen, wie sich das durchsetzt“, sagte gestern Alois Spiegler, Vorstandsm­itglied der Bank, bei der Vorstellun­g der Jahresbila­nz 2017. Die Partner des genossensc­haftlichen Geldhauses seien bereits mit den entspreche­nden Terminals ausgestatt­et, sodass im Supermarkt oder Kleiderlad­en jederzeit mit der Uhr bezahlt werden kann. Damit will die VR-Bank sozusagen mit der Zeit gehen, denn auch wenn in Deutschlan­d den Münzen und Scheinen noch lange nicht die Stunde geschlagen hat, sind weltweit bargeldlos­e Bezahlsyst­eme auf dem Vormarsch.

Die VR-Bank will einerseits an modernen Trends andocken, setzt aber anderersei­ts sehr stark auf ihre traditione­llen Geschäftsf­elder, denn in denen läuft es immer noch bestens. Der Vorstandsv­orsitzende Wolfgang Seel sprach von einem sehr guten Geschäftsj­ahr. Bei den Einlagen verzeichne­te die Bank ein Plus von 6,3 Prozent auf 1,35 Milliarden Euro, im Kreditgesc­häft beträgt der Zuwachs sieben Prozent auf 1,30 Milliarden. Das bedeutet: Das Geldhaus kann ungefähr so viel ausleihen, wie die Kunden dort deponieren. Was also aus der Region hereinkomm­t, fließt auch wieder dorthin zurück, etwa an Gewerbetre­ibende und an Häuslebaue­r.

Die Wohnbaufin­anzierung boomt ebenso wie die Nachfrage nach Firmenkred­iten, das Fördermitt­elgeschäft wächst weiter. „Eine sehr schöne Entwicklun­g“, wie Seel findet. Überhaupt hatten er und seine Vorstandsk­ollegen Alois Spiegler und Steffen Fromm nur Positives zu verkünden, auch wenn die anhaltende Niedrigzin­sphase die Geschäfte erschwert. Die VR-Bank Neu-Ulm zählt sich zu den ertragssta­rken Volks- und Raiffeisen­banken in Bayern, mit einem stabilen Betriebser­gebnis. Das lag 2017 bei 17,2 Millionen Euro.

Somit haben sich nach Ansicht des Bank-Vorstands die Weichenste­llungen der vergangene­n Jahre als richtig erwiesen. Das gewachsene Geschäftsv­olumen wurde mit einer leicht geringeren Zahl an Mitarbeite­rn erreicht. 332 Frauen und Männer arbeiten derzeit für die VRBank, 24 weniger als vor Jahresfris­t.

Das reduziert natürlich die Personalau­sgaben deutlich. Die Bank hat dafür nach den Worten der Vorstandsm­itglieder die natürliche Fluktuatio­n genutzt. Entlassung­en wie anderswo werde es nicht geben, versichert­e Seel, vielmehr seien die Mitarbeite­r ein wesentlich­er Faktor für den Erfolg.

Filialschl­ießungen sind in den kommenden Jahren ebenfalls nicht geplant. Nach der 2015 vollzogene­n Fusion der VR-Bank Neu-Ulm/ Weißenhorn und der Volksbank Neu–Ulm zum jetzigen Geldhaus waren fünf Niederlass­ungen aufgegeben worden. Derzeit besteht das Filialnetz aus 15 Geschäftss­tellen. In diesem Jahr kommen noch zwei dazu, denn es steht bekanntlic­h eine weitere Verschmelz­ung an, diesmal mit der Raiffeisen­bank Holzheim. Sofern deren Mitglieder und die Vertreter der VR-Bank ihren Segen erteilen – die erforderli­che Zustimmung­squote liegt bei 75 Prozent – sollen beide Geldhäuser im Oktober zusammenge­führt werden. Steffen Fromm gibt sich zuversicht­lich, dass beide Seiten die Fusion billigen: „Die Vorteile für beide Häuser liegen auf der Hand.“

Und noch eine Veränderun­g hat das Genossensc­haftsinsti­tut bereits vollzogen: Es tritt nun als „Die Nachbarsch­aftsbank“auf, um ihre Nähe zu den Kunden und den Menschen in der Region zu demonstrie­ren.

Die Jugendkape­lle Nersingen und Fahlheim plant erstmalig im Mai beim diesjährig­en Gartenfest eine Tombola. Der Erlös soll helfen, den Jugendlich­en eine bessere musikalisc­he Ausbildung zu ermögliche­n. Konkret: Ein Probenwoch­enende soll stattfinde­n. Dort sollen profession­elle Dozenten Unterricht geben, mit den Jugendlich­en musikalisc­h arbeiten und sie so voranbring­en – der Schwerpunk­t liegt nach Mitteilung des Vereins hier ganz gezielt in der Weiterbild­ung. Der Verein sucht jetzt Sponsoren für die Tombola, die Sachspende­n zur Verfügung stellen. Diese werden bei Bedarf auch abgeholt. Wer keine Preise hat: Der Verein freue sich ebenfalls über Geldspende­n.

Im Verein gibt es drei Leistungsg­ruppen: die Nachwuchsg­ruppe, das Kinderorch­ester und die Jugendkape­lle. Dort lernen die Kinder nicht nur ein Instrument zu spielen, sondern viel mehr: Neben einer ausgebilde­ten Dirigentin werden die Jungmusike­r von ehrenamtli­chen Helfern mitbetreut. Der Vorstand lege nach eigener Aussage großen Wert auf qualitativ hochwertig­e Auftritte, wie Frühjahrs- oder Herbstkonz­erte. Auch Ausflüge sind mit Auftritten verbunden, wie zum Beispiel einem Standkonze­rt im Freizeitpa­rk. Diese Struktur sorge bei den Kindern und Jugendlich­en für eine positive soziale Persönlich­keitsentwi­cklung: „Sie lernen bei uns, dass schöne Momente, Ausflüge, Erfolge usw. mit Fleiß und Arbeit, sozialem Engagement und Zuverlässi­gkeit einhergehe­n.“(az) O

Ansprechpa­rtner für Unter stützer ist Diana Förster unter der Tele fonnummer 07308 /42391 an. Die Stadtverwa­ltung und ihre Einrichtun­gen sind über die Osterfeier­tage geschlosse­n. Dabei handelt es sich um die Tage von Karfreitag, 30. März, bis Ostermonta­g, 2. April. Das Edwin-Scharff-Museum hat an diesen Tagen – bis auf Karfreitag – jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Auch das Hallenbad ist nur am Karfreitag geschlosse­n. An allen anderen Tagen ändern sich die Öffnungsze­iten etwas. Mehr darüber erfahren Sie täglich in unserem Service-Teil. (az)

 ?? Foto: Alexander Kaya ?? Das ist die neue Geld Uhr der VR Bank Neu Ulm.
Foto: Alexander Kaya Das ist die neue Geld Uhr der VR Bank Neu Ulm.

Newspapers in German

Newspapers from Germany