Zeit zum Zahlen
Die VR-Bank Neu-Ulm probiert mit der Geld-Uhr etwas Neues aus, setzt aber andererseits sehr stark auf traditionelle Geschäftsfelder – und in denen läuft es sehr gut
Wenn es Zeit wird zu bezahlen, dann genügt es, dass der Kunde einfach sein Handgelenk an das Karten-Terminal hält – vorausgesetzt, er trägt eine ganz bestimmte Uhr. In der muss ein Chip stecken, wie er in jeder modernen EC-Karte zu finden ist, die kontaktlose Bezahlsysteme unterstützt. Eine solche „Geld-Uhr“testet gerade die VRBank Neu-Ulm. Ein entsprechender Feldversuch ist mittlerweile angelaufen. „Wir müssen schauen, wie sich das durchsetzt“, sagte gestern Alois Spiegler, Vorstandsmitglied der Bank, bei der Vorstellung der Jahresbilanz 2017. Die Partner des genossenschaftlichen Geldhauses seien bereits mit den entsprechenden Terminals ausgestattet, sodass im Supermarkt oder Kleiderladen jederzeit mit der Uhr bezahlt werden kann. Damit will die VR-Bank sozusagen mit der Zeit gehen, denn auch wenn in Deutschland den Münzen und Scheinen noch lange nicht die Stunde geschlagen hat, sind weltweit bargeldlose Bezahlsysteme auf dem Vormarsch.
Die VR-Bank will einerseits an modernen Trends andocken, setzt aber andererseits sehr stark auf ihre traditionellen Geschäftsfelder, denn in denen läuft es immer noch bestens. Der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Seel sprach von einem sehr guten Geschäftsjahr. Bei den Einlagen verzeichnete die Bank ein Plus von 6,3 Prozent auf 1,35 Milliarden Euro, im Kreditgeschäft beträgt der Zuwachs sieben Prozent auf 1,30 Milliarden. Das bedeutet: Das Geldhaus kann ungefähr so viel ausleihen, wie die Kunden dort deponieren. Was also aus der Region hereinkommt, fließt auch wieder dorthin zurück, etwa an Gewerbetreibende und an Häuslebauer.
Die Wohnbaufinanzierung boomt ebenso wie die Nachfrage nach Firmenkrediten, das Fördermittelgeschäft wächst weiter. „Eine sehr schöne Entwicklung“, wie Seel findet. Überhaupt hatten er und seine Vorstandskollegen Alois Spiegler und Steffen Fromm nur Positives zu verkünden, auch wenn die anhaltende Niedrigzinsphase die Geschäfte erschwert. Die VR-Bank Neu-Ulm zählt sich zu den ertragsstarken Volks- und Raiffeisenbanken in Bayern, mit einem stabilen Betriebsergebnis. Das lag 2017 bei 17,2 Millionen Euro.
Somit haben sich nach Ansicht des Bank-Vorstands die Weichenstellungen der vergangenen Jahre als richtig erwiesen. Das gewachsene Geschäftsvolumen wurde mit einer leicht geringeren Zahl an Mitarbeitern erreicht. 332 Frauen und Männer arbeiten derzeit für die VRBank, 24 weniger als vor Jahresfrist.
Das reduziert natürlich die Personalausgaben deutlich. Die Bank hat dafür nach den Worten der Vorstandsmitglieder die natürliche Fluktuation genutzt. Entlassungen wie anderswo werde es nicht geben, versicherte Seel, vielmehr seien die Mitarbeiter ein wesentlicher Faktor für den Erfolg.
Filialschließungen sind in den kommenden Jahren ebenfalls nicht geplant. Nach der 2015 vollzogenen Fusion der VR-Bank Neu-Ulm/ Weißenhorn und der Volksbank Neu–Ulm zum jetzigen Geldhaus waren fünf Niederlassungen aufgegeben worden. Derzeit besteht das Filialnetz aus 15 Geschäftsstellen. In diesem Jahr kommen noch zwei dazu, denn es steht bekanntlich eine weitere Verschmelzung an, diesmal mit der Raiffeisenbank Holzheim. Sofern deren Mitglieder und die Vertreter der VR-Bank ihren Segen erteilen – die erforderliche Zustimmungsquote liegt bei 75 Prozent – sollen beide Geldhäuser im Oktober zusammengeführt werden. Steffen Fromm gibt sich zuversichtlich, dass beide Seiten die Fusion billigen: „Die Vorteile für beide Häuser liegen auf der Hand.“
Und noch eine Veränderung hat das Genossenschaftsinstitut bereits vollzogen: Es tritt nun als „Die Nachbarschaftsbank“auf, um ihre Nähe zu den Kunden und den Menschen in der Region zu demonstrieren.
Die Jugendkapelle Nersingen und Fahlheim plant erstmalig im Mai beim diesjährigen Gartenfest eine Tombola. Der Erlös soll helfen, den Jugendlichen eine bessere musikalische Ausbildung zu ermöglichen. Konkret: Ein Probenwochenende soll stattfinden. Dort sollen professionelle Dozenten Unterricht geben, mit den Jugendlichen musikalisch arbeiten und sie so voranbringen – der Schwerpunkt liegt nach Mitteilung des Vereins hier ganz gezielt in der Weiterbildung. Der Verein sucht jetzt Sponsoren für die Tombola, die Sachspenden zur Verfügung stellen. Diese werden bei Bedarf auch abgeholt. Wer keine Preise hat: Der Verein freue sich ebenfalls über Geldspenden.
Im Verein gibt es drei Leistungsgruppen: die Nachwuchsgruppe, das Kinderorchester und die Jugendkapelle. Dort lernen die Kinder nicht nur ein Instrument zu spielen, sondern viel mehr: Neben einer ausgebildeten Dirigentin werden die Jungmusiker von ehrenamtlichen Helfern mitbetreut. Der Vorstand lege nach eigener Aussage großen Wert auf qualitativ hochwertige Auftritte, wie Frühjahrs- oder Herbstkonzerte. Auch Ausflüge sind mit Auftritten verbunden, wie zum Beispiel einem Standkonzert im Freizeitpark. Diese Struktur sorge bei den Kindern und Jugendlichen für eine positive soziale Persönlichkeitsentwicklung: „Sie lernen bei uns, dass schöne Momente, Ausflüge, Erfolge usw. mit Fleiß und Arbeit, sozialem Engagement und Zuverlässigkeit einhergehen.“(az) O
Ansprechpartner für Unter stützer ist Diana Förster unter der Tele fonnummer 07308 /42391 an. Die Stadtverwaltung und ihre Einrichtungen sind über die Osterfeiertage geschlossen. Dabei handelt es sich um die Tage von Karfreitag, 30. März, bis Ostermontag, 2. April. Das Edwin-Scharff-Museum hat an diesen Tagen – bis auf Karfreitag – jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Auch das Hallenbad ist nur am Karfreitag geschlossen. An allen anderen Tagen ändern sich die Öffnungszeiten etwas. Mehr darüber erfahren Sie täglich in unserem Service-Teil. (az)