Neu-Ulmer Zeitung

„Schwabenst­reich“mit Schulhaus?

Die geplante Sanierung des Gebäudes am Sendener Kirchberg stellt die Sänger, die dort proben, vor Probleme. Die Stadtverwa­ltung will die Angelegenh­eit noch einmal überprüfen

- VON ANGELA HÄUSLER

Die Chorgemein­schaft Sängertreu ist über die anstehende Sanierung der „Alten Schule“auf dem Sendener Kirchberg nicht erfreut. Bedeutet die Erneuerung doch, dass die Sänger ihren bisherigen Proberaum auch nach der Fertigstel­lung nicht mehr nutzen können – des Brandschut­zes wegen. Es müsse eine andere Lösung geben, forderte am Dienstag CSU-Fraktionsc­hef Walter Wörtz in der Sitzung des städtische­n Bauausschu­sses.

Vor allem für den Gesangvere­in ist die Renovierun­g ein Problem, denn sie hätte zur Folge, dass der Frauenchor mit 28 Sängerinne­n in Zukunft nicht mehr in dem Raum proben kann. Der Verein sehe die Notwendigk­eit der Sanierung und begrüße auch die Zwischenlö­sung eines Proberaums in der Mittelschu­le, heißt es in einem jetzt veröffentl­ichen Bericht des Vereins. Doch „der angedachte, endgültige Auszug aus dem 60 Jahre lang genutzten und mit viel Eigenleist­ung geschaffen­en Übungs- und Versammlun­gsraum ist für den Verein kaum vorstellba­r“. Die Zukunft sei „vorerst sehr fraglich“.

Wie bereits berichtet, darf nach den Bauarbeite­n aus Gründen des Brandschut­zes der bisherige Proberaum im Obergescho­ss nur noch mit maximal 20 Personen belegt werden. Wären es mehr, brauche das Geschoss einen zweiten Fluchtweg, hatte Stadtbaume­isterin Manuela Huber dem Stadtrat bereits vergangene Woche erklärt.

Ein „Schwabenst­reich“sei die Sanierung, sagte Wörtz am Dienstag, wenn sie zur Folge habe, dass der erste Stock des Hauses hinterher nicht wie gewohnt genutzt werden kann. Es müsse doch möglich sein, einen zweiten Fluchtweg zu installier­en, etwa von außen her in Form einer Brandschut­zleiter. So sei es etwa am Bienenmuse­um in Illertisse­n gelöst worden. Doch die Stadtbaume­isterin bekräftigt­e: Ein zweiter Fluchtweg erfordere den Bau einer kompletten Treppenanl­age, zumal die brandschut­ztechnisch­e Situation im Haus wegen des hölzernen Treppenhau­ses schon jetzt pro- blematisch sei. „Wir haben bereits das zweite Brandschut­zkonzept vorliegen“, sagte sie auf die Einwände von Wörtz. Es sei aber möglich, die Lösung erneut zu prüfen. Solle das Obergescho­ss für mehr Menschen benutzbar sein, müsse ganz neu geplant werden, „das ist eine völlig andere Maßnahme“.

Auch SPD-Rat Georg Schneider forderte, dass die Verwaltung Alternativ­en prüft: „Da kommts auf vier oder acht Wochen auch nicht an“, sagte er. Die Stadtverwa­ltung, so sagte Bürgermeis­ter Raphael Bögge am Ende der Diskussion, werde das Anliegen „als Arbeitsauf­trag“mitnehmen. Unabhängig voneinande­r haben zwei Senioren in Weißenhorn am Mittwoch Anrufe von falschen Polizisten erhalten. Nach Angaben der Weißenhorn­er Polizei erzählten die Anrufer von festgenomm­enen Einbrecher­n und erkundigte­n sich nach Geld, Schmuck und Wertsachen. Glückliche­rweise war den Senioren die Betrugsmas­che bekannt, sie gaben keine Auskünfte. Die Betrüger legten dann auf. (az)

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Foto: Angela Häusler Wenn das „Alte Schulhaus“auf dem Kirchberg wie geplant saniert wird, dann dürfte die Chorgemein­schaft Sängertreu nicht mehr im Obergescho­ss proben. WEISSENHOR­N

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