Neuer Verdächtiger bei fingiertem Raubüberfall
eines 19-jährigen albanischen Asylbewerbers. „Ich bin fest davon überzeugt, dass wir hier einen Fall von Blutrache hatten“, sagt Lehr. Der Onkel des Getöteten hat im Jahr 2000 einen Mann in Albanien im Streit erschossen. Die Staatsanwaltschaft nimmt an, dass der 19-Jährige bereits das dritte Blutracheopfer in seiner Familie war. Von Mitte April an läuft das Verfahren gegen einen 46 Jahre alten Verdächtigen aus Göppingen am Ulmer Landgericht.
Ein heute 16-Jähriger, der im gleichen Monat einen 63 Jahre alten Mann in dessen Wohnung in der Ulmer Schillerstraße erstach, ist bereits verurteilt. Das Motiv blieb dabei unklar. Die anfängliche Annahme, der Jugendliche habe aus Hass auf Schwule getötet, hat sich im Prozess nicht bestätigt. Gegen das strengst mögliche Urteil, zehn Jahre Jugendstrafe, hat der heute 16-Jährige Revision eingelegt.
Beim dritten Mord wollte ein 42-Jähriger in Munderkingen (AlbDonau-Kreis) mit einem Holzkohlegrill im Schlafzimmer Suizid begehen und seinen sechs Jahre alten Sohn mit in den Tod reißen; dieser hätte zur geschiedenen Ehefrau umziehen sollen. Das Kind starb, der Vater überlebte und wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. In Eislingen (Kreis Göppingen) endete im Oktober ein Beziehungsdrama tödlich: Ein 57-Jähriger brachte seine Ehefrau und ihren neuen Partner mit einem Messer um und erschoss sich anschließend selbst. Das Jahr 2018 begann mit dem Raubmord am Ulmer Eselsberg abermals blutig.
In einem anderen spektakulären Fall präsentierte Michael Bischof- berger, der Sprecher der Staatsanwaltschaft, am Dienstag einen neuen Ermittlungserfolg: Im Januar hatten sechs Männer auf dem Autobahnparkplatz Drackensteiner Hang einen Raubüberfall auf einen Transporter fingiert, der Luxusuhren geladen hatte. Fünf Männer sind schon verurteilt, einer war lange flüchtig. Nun geht die Ulmer Staatsanwaltschaft davon aus, den letzten Mittäter gefunden zu haben. Die Anklage gegen den 61 Jahre alten Mann aus Berlin, der mit einem Teil der Beute in die Bundeshauptstadt gefahren sein soll, wird wohl noch im März erhoben.
Es sind aufsehenerregende Verbrechen, manche von ihnen sind grausam. Doch Zahlen der Polizei belegen: Nie seit der Jahrtausendwende gab es in der Region weniger Straftaten pro hunderttausend Einwohner. Dennoch hatte die Staatsanwaltschaft 2017 mehr Fälle auf dem Tisch als im Jahr davor. Das liegt zum einen daran, dass einige 2016 begangene Straftaten erst im Jahr darauf bei der Behörde landeten. Zum anderen aber auch daran,
dass sich mehr Leute gegen Strafbefehle wehren.
Sie bezahlen geforderte Summen nicht, weil sie auf eine Einstellung des Verfahrens hoffen. Das gelingt Chef-Staatsanwalt Lehr zufolge selten: Die Zahl der Geldbußen, die Gerichte verhängen, hat sich im Vergleich zu 2016 auf 532 mehr als verdoppelt. In den meisten Fällen sei es um Verstöße im Straßenverkehr gegangen. „Die Akzeptanz, gerade zu stehen für Bagatelldelikte, hat deutlich abgenommen“, kritisiert der Leitende Oberstaatsanwalt.
Im kommenden Schuljahr bieten das Anna-Essinger-Gymnasium und das Kepler-Gymnasium in Ulm versuchsweise ein neues Profilfach an. Es trägt den Namen IMP und verbindet die Fächer Informatik, Mathematik und Physik. Am Albert-Einstein-Gymnasium in Wiblingen wird ein neues Kernfach ausprobiert: NwT steht für Naturwissenschaft und Technik.
Das Profilfach IMP soll in den Jahrgangsstufen 8 bis 10 angeboten werden. Im Fokus steht Informatik, Inhalte aus Mathematik und Physik werden darauf abgestimmt vermittelt. Schüler lernen beispielsweise mathematische Grundlagen, die etwa bei der MP3-Technologie oder Bildbearbeitungsprogrammen zur Anwendung kommen, beziehungsweise welche physikalischen Zusammenhänge eine Rolle spielen, wenn Daten mittels WLAN oder Mobilfunk übertragen werden. Die verschiedenen Teilfächer können von unterschiedlichen Lehrern unterrichtet werden.
Das Kernfach NwT wurde in Baden-Württemberg zum Schuljahr 2007/2008 eingeführt. Dabei sollen die in den Basisfächern Biologie, Chemie, Physik und Geowissenschaften erworbenen Kenntnisse vertieft und naturwissenschaftliche und technische Denk- und Arbeitsweisen vermittelt werden. Am Albert-Einstein-Gymnasium wurde NwT schon 2004 für die Mittelstufe eingeführt, seit 2009 wird das Fach in der Kursstufe zweistündig unterrichtet. Dort soll es nun als Kernfach ausprobiert werden. (mase) Am Freitag, 9. März, um kurz nach 21 Uhr hatten sich drei Autos offenbar ein Rennen auf der Ulmer Frauenstraße geliefert (wir berichteten). Zeugen beschrieben die Fahrzeuge. Inzwischen hat die Polizei zwei der Autos beschlagnahmt: einen schwarzen Mercedes und einen silberfarbenen BMW. Die Polizei muss jetzt herausfinden, wer am Steuer saß. Dazu bitten die Ermittler um weitere Hinweise. Insbesondere eine Gruppe Personen, die sich in der Frauenstraße nach der Einmündung der Kornhausgasse aufhielt, könnte nach Einschätzung der Polizei wichtige Hinweise geben. (az) O
Die Polizei bittet unter Telefon 07392/96300 um Hinweise.