Abenteuer Aufladen
Das Elektroauto an möglichst vielen Ladesäulen „tanken“und bequem einheitlich bezahlen? Solche Angebote gibt es auch in der Region, wie unser Test zeigt. Warum trotzdem alles nicht so einfach ist, wie es sein könnte
Die hohen Anschaffungskosten, die geringe Reichweite, das lückenhafte Netz an Ladestationen – Elektroauto-Fahrer haben schon Sorgen genug. Da wollen sie sich das Leben wenigstens beim „Tanken“nicht unnötig schwer machen. Das soll schnell und unkompliziert vonstattengehen, und zwar nicht nur, was den Ladevorgang an sich, sondern auch das Bezahlen betrifft.
Dafür gibt es in unserer Region durchaus bequeme Lösungen, obschon sie sich, der geringen Nachfrage nach Elektroautos nun mal entsprechend, in einem Pionierstadium befinden. Der Trend geht zum Verbund: Einzelne regionale Anbieter schließen sich auf übergeordneten Plattformen zusammen, um den Elektroauto-Fahrern Zugang zu einem dichteren Netz von Ladesäulen zu verschaffen. Obendrein sollen Verbraucher die Chance bekommen, einheitlich und unkompliziert bezahlen zu können.
Erdgas Schwaben zum Beispiel hat sich zu diesem Zweck dem Netzwerk ladenetz.de angeschlossen, hinter dem die Berliner E-MobilityAgentur Smartlab steht, an der die Schwaben wiederum mit zehn Prozent beteiligt sind. Der Gasversorger sieht das Fahren mit Strom als zweites Standbein.
Zu ladenetz.de gehören 150 Energiedienstleister und Stadtwerke, darunter jene in Augsburg, Kempten, Ingolstadt und München. Auch Autohersteller wie BMW mit seinem Carsharing-Angebot „Drive Now“sowie VW, Audi, Mercedes und Nissan sind dabei. Der Verbund umfasst 3500 Ladepunkte in Deutschland. Erdgas Schwaben betreibt 14 Ladestationen in der Region selbst, weitere sind geplant.
Was in der Theorie nach viel klingt, schrumpft in der Praxis auf ein ernüchterndes Maß, wie unser Test mit einem BMW i3 zeigt. Im Stadtgebiet Augsburg beispielsweise findet die zu ladenetz.de gehörende „Lademap“gerade einmal vier E-Tankstellen. Die meisten Verbraucher werden wohl über das Smartphone und die mobile Web- seite von ladenetz.de „einchecken“. Eine „richtige“App ist erst in der Entwicklung. Sie hat dann den Vorteil, dass man die angezeigten Säulen direkt über Handy-Navigationsdienste anpeilen kann. Derzeit müssen E-Auto-Fahrer den Weg noch selber suchen.
Einmal an der richtigen Säule, funktioniert der Service problemlos – und vermittelt einen ersten Eindruck davon, wie komfortabel Laden sein kann, abgesehen von dem Gefummel mit dem Kabel: Man hält die Chipkarte an die Ladestation, wird als Kunde erkannt und kann andocken. Um die Abrechnung braucht man sich nicht zu kümmern. Rund zwei Stunden nimmt sich der BMW i3, bis die Akkus voll sind. Für Kunden des „Mein GünstigStrom“-Tarifs kostet die Ladestunde 2,99 Euro; der monatliche Grundpreis beträgt 6,99 Euro. Wer keine entsprechende Lade-Chipkarte hat oder gar kein Kunde ist, kann ebenso Strom tanken, muss aber den Bezahlvorgang über das Smartphone und via Paypal starten. Das kommt zudem teurer.
Früher, als ihm lieb ist, merkt der Elektroauto-Besitzer in Augsburg, dass die meisten Ladesäulen eben nicht zu ladenetz.de gehören. Selbst wenn die Stationen das Logo des Ladenetz-Partners Stadtwerke Augsburg tragen, heißt das nicht, dass man dort mit der Chipkarte „zapfen“kann: Nicht alle verfügen über die nötige Technik.
Und dann gibt es in der Region ja noch einen zweiten starken Anbieter: die Lechwerke (LEW). Sie unterhalten derzeit 150 eigene Ladepunkte in Bayerisch Schwaben, sind aber ebenfalls in einem Verbund organisiert, nämlich in dem von Innogy. Das Netzwerk betreibt 2400 Lasofort depunkte in Deutschland. Die Bezahl-Welt ist hier eine vollkommen eigene. Die beiden in unserer Region dominierenden Systeme arbeiten (bislang) nicht zusammen.
Auch die LEW bietet eine Vielzahl an Tarifen sowie Lademöglichkeiten selbst für Nicht-Kunden an. Mit „eCharge“steht überdies eine ausgereifte Smartphone-App zur Verfügung. Ein interessantes Beispiel für vertragsbasiertes Laden ist das „LEW Autostromticket 18“. Das Flatrate-Angebot kostet für LEW-Kunden 169 Euro (regulär 199 Euro) und ist ein Jahr gültig. Damit können Nutzer an allen öffentlichen Ladesäulen der Lechwerke und der Innogy-Partner unbegrenzt Strom tanken.
Beide Systeme, ladenetz.de und der Innogy-Verbund, setzen zu hundert Prozent auf Ökostrom, beispielsweise aus Wasserkraft. Das war es dann aber schon mit den Gemeinsamkeiten. Elektroauto-Fahrer in der Region dürften diese Situation zwiegespalten beurteilen. Einerseits sorgt Wettbewerb für niedrigere Preise. Andererseits verhindert die Konkurrenz, dass alles so einfach ist, wie es sein könnte. Ford überarbeitet den Mustang. Ab dem späten Frühjahr kommt der Sportwagen mit aufgefrischtem Design, modernisiertem Innenraum und aufwendigerer Technik, so der Hersteller. Die Preise beginnen bei 39 000 Euro für das VierzylinderCoupé und reichen bis 50 500 Euro für das Cabrio mit V8.
Zu erkennen ist das Facelift von außen an den serienmäßigen LEDScheinwerfern und einem neu gestalteten Bug. Unter anderem bietet Ford gegen einen Aufpreis von 2500 Euro nun erstmals eine Automatik mit zehn Stufen an. Der V8-Motor bekommt mehr Leistung: 450 statt 421 PS.