Weitere Bauchlandung der ganz üblen Art
Ulmer liefern wieder einmal eine peinliche Leistung ab. Ihr Trainer macht den mitgereisten Fans ein Versprechen
Wer geglaubt hatte, dass die relativ knappen Niederlagen gegen Bonn und Bayern München so etwas wie die Wende zum Besseren waren, der sah sich übel getäuscht. Ratiopharm Ulm verlor das Spiel beim MBC in Sachsen-Anhalt mit 69:80 und was viel schlimmer ist als das nackte Ergebnis: Dem Gastgeber war in jeder Phase der Partie anzumerken, dass er im Kampf gegen den Abstieg aus der BasketballBundesliga noch ein paar Punkte braucht. Die Ulmer dagegen wirkten nie wie eine Mannschaft, die noch an die Teilnahme an den Playoffs glaubt oder die da überhaupt hin will.
Dabei spielten die Ulmer in beinahe bester Besetzung. Auch die angeschlagenen Per Günther und Tim Ohlbrecht waren dabei, es fehlte lediglich einmal mehr Da‘Sean Butler. Trotzdem bot Ulm schon in der ersten Halbzeit wie so oft in dieser Saison eine blutleere und phlegmatische Darbietung und tat sich vor allem in der Offensive überaus schwer. Lediglich zwei von zehn Dreiern fielen, den ersten versenkte Isaac Fotu Mitte des zweiten Viertels. Der MBC antwortete aber postwendend mit einem 9:0-Lauf in drei Minuten zur 34:24-Führung und auch zur großen Pause lag der aufopferungsvoll kämpfende Außenseiter zweistellig mit 39:29 vorne. Nach Einschätzung des Ulmer Assistenztrainers haperte es bis dahin bei seiner Mannschaft vor allem an der Einstellung. Pete Strobl sagte in der Halbzeit: „Wir müssen mit mehr Herz spielen.“
Seine Forderung verhallte ungehört. Ismet Akpinar bewies immerhin Nehmerqualitäten, als er einen Ellbogencheck von Andrew Warren wegsteckte. Nach zwei Dreiern von Katin Reinhardt und Akpinar war Ulm im dritten Viertel auch mal auf vier Punkte dran (48:44). Aber um dieses Spiel tatsächlich noch zu drehen, hätte man halt auch Willen zeigen und sich um den einen oder anderen Rebound bemühen müssen. Die Spieler des MBC schnappten sich allein in der Offensive 13 vom Brett abprallende Bälle und insgesamt hatten sie in der Rebound-Statistik mit 47:36 deutlich die Nase vorn. Als Djordje Drenovac Mitte des letzten Viertels den zehnten Dreier für den MBC getroffen hatte, da war das Ding durch. Der Ulmer Trainer Thorsten Leibenath würdigte den Einsatz der mitgereisten Fans und er versprach: „Es ist nur selbstverständlich, dass wir für die Kosten, die sie hatten, um uns zu unterstützen, aufkommen werden.“