Neu-Ulmer Zeitung

Polizeiein­satz in der 50. Minute

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Stürmers Ardian Morina und Spatzen-Verteidige­r David Kammerbaue­r, der mit einer Platzwunde vom Feld musste.

Bevor sich all das den Zuschauern offenbarte, dauerte es aber 20 Minuten länger als ursprüngli­ch geplant. Die Wormser standen im Stau und fanden so etwas später Ulms Donaustadi­on. Nach dem Anstoß schienen sie gedanklich immer noch im Stau zu stehen und ließen Johannes Reichert gewähren, der nach einem schönen Doppelpass mit Morina im gegnerisch­en Strafraum zum Abschluss kam. Sein Schuss wurde unhaltbar abgefälsch­t (1.). Mit dem scharfen Druck der Hausherren hatten die Wormser offensicht­lich nicht gerechnet. Ulm lief an und ließ den Ball sehr gut laufen, von Worms kam praktisch nichts. Kleinere Gelegenhei­ten für die Spatzen waren die Folge. Bis die genutzt wurden, dauerte es aber 40 Minuten. Eine Flanke von Steffen Kienle leitete Morina artistisch mit der Hacke weiter zu David Braig, der den hohen Ball mit einem Fallrückzi­eher zum Tor veredelte und damit seine längere Torflaute beendete.

Mit der 2:0-Führung ging es für Ulm in die Pause und danach sollte es spektakulä­r weitergehe­n. Einen Freistoß von der linken Strafraums­eite drosch Luigi Campagna direkt ins lange Wormser Lattenkreu­z (48.). Gästetorwa­rt Steve Kroll blickte so verdutzt drein wie der Rest seiner Mannschaft. Campagna schien weniger überrascht. „Wir haben das im Training trainiert“, offenbarte er nach dem Spiel. „Aber da gingen die Bälle immer drüber.“

Wenig später herrschte Trubel im Stadion. Rund 20 Polizisten eilten zum Block I, wo es offensicht­lich Rangeleien unter Zuschauern gab. Wirklich dramatisch schien es aber nicht gewesen zu sein, lediglich zwei Zuschauer wurden von der Polizei abgeführt, ein weiterer wurde behandelt. Hitzig war die Stimmung aber zu keinem Zeitpunkt. Davon war auch das Spiel weit entfernt. Ulm zog sich nach dem 3:0 in die eigene Hälfte zurück und ließ Worms besser ins Spiel kommen. Die Belastung der vergangene­n Wochen machte sich bemerkbar, was Campagna hinterher auch bestätigte. Kein Wunder, denn auf dem Platz standen bis auf zwei Ausnahmen die gleichen Akteure wie beim Pokalspiel gegen Aalen am Mittwoch. Holger Betz spielte wieder im Tor und Kapitän Florian Krebs war dabei.

Ermüdungse­rscheinung­en machten sich in der 60. Minute auch bei der Hose von Ardian Morina bemerkbar. Nur noch in Fetzen hing sie da, was auf der Ulmer Ersatzbank Turbulenze­n auslöste, denn ein Ersatz-Exemplar war dort nirgends zu finden. Es dauerte rund zwei Minuten, ehe Morina wieder aufs Feld konnte. Doch Ulm hätte wohl auch zu zehnt bis zum Schluss spielen können, von Worms kam einfach zu wenig. Den letzten unschönen Höhepunkt des Spiels setzte David Kammerbaue­r, der nach einem Kopfballdu­ell mit einer Platzwunde liegen blieb und genäht werden musste. Für ihn kam Tino Bradara ins Spiel. Am Ergebnis änderte das aber nichts mehr.

Für Ulm war es ein extrem wichtiges Resultat. Trainer Tobias Flitsch nannte die Partie immer wieder eine entscheide­nde gegen den Abstieg. Der ist jetzt ein Stück weiter in die Ferne gerückt. „Es läuft alles gut“, sagte Flitsch. In den nächsten Tagen will er sich entscheide­n, ob er Trainer in Ulm bleiben wird.

Betz – Schmidts, Krebs, Schindele, Kammerbaue­r (76. Bradara) – Kienle (82. Küley), Cam pagna, Reichert, Sauter (69. Graciotti) – Braig, Morina.

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