Nationalspieler Jonas Hector gibt Rätsel auf
Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, die verdammt schwer zu erklären sind. Dazu zählen schwarze Löcher, die Frauen sowie der 1. FC Köln. Irgendetwas muss in der Kindheit unseres Kollegen schiefgelaufen sein. Er stammt aus Leverkusen, lief in seiner Kindheit bald zu Köln über und reist bis heute hunderte Kilometer durch die Republik, um im Müngersdorfer Stadion, im Sponsorensprech Rhein-Energie-Stadion genannt, „Mir stonn zo Dir, FC Kölle“zu grölen.
Das größte Rätsel gibt jedoch seit gestern Jonas Hector auf. Mit einer Unterschrift zerstört der Nationalspieler das Bild vom profitgeilen Fußball-Profi. Bisher galt: je mehr Kohle, desto besser für die Millionäre mit Kickstiefeln. Heute küssen sie das Vereinsemblem auf dem Trikot und laufen eine Woche später mit dem Logo des verhassten Rivalen auf. Mailand oder Madrid, Hauptsache Italien! Andi Möllers Credo sind viele deutsche Nationalspieler gefolgt. Denn sie wollten, ähnlich wie Horst Szymaniak, nicht nur ein Drittel, sondern mindestens ein Viertel mehr verdienen.
Deshalb kann mit Hector irgendetwas nicht stimmen. Seit Saisonbeginn taumelt der Europa-LeagueStarter zielstrebig der zweiten Liga entgegen. Die wenigen Rosinen auf dem Kölner Kuchen will sich die Konkurrenz herauspicken. Topklubs wie Bayern München oder Borussia Dortmund zeigten Interesse an dem Defensivspieler, doch der unterzeichnet gestern einen Vertrag bis 2023 bei dem NochBundesligisten. Es wäre problemlos möglich gewesen, nach dieser Saison zu einem anderen Verein zu gehen, sagt der 27-Jährige, aber für ihn fühlte sich das nicht richtig an. Er gehöre zum FC.
Die Anhänger sind gerührt und Sportmanager Armin Veh gesteht