Neu-Ulmer Zeitung

Union will Polizei im Kampf gegen Einbrecher stärken

CDU und CSU fordern mehr Befugnisse bei telefonisc­her Überwachun­g

- VON BERNHARD JUNGINGER

Die Union will der Polizei mehr Befugnisse im Kampf gegen Einbrecher geben. Vor allem die Möglichkei­ten zur Überwachun­g der Telefone von Verdächtig­en sollen erweitert werden. Wie Innenstaat­ssekretär Stephan Mayer (CSU) gegenüber unserer Zeitung sagte, dient die sogenannte Telekommun­ikationsüb­erwachung „der Aufdeckung von Organisati­onszusamme­nhängen und damit der Aufklärung bandenmäßi­ger Tatbegehun­g.“Nach derzeitige­r Rechtslage sei diese Überwachun­g zwar beim Bandendieb­stahl zulässig, könne jedoch beim – vermeintli­chen – Einzeldieb­stahl regelmäßig nicht genutzt werden, um die bandenmäßi­ge Tatbegehun­g überhaupt erkennen sind meist zeitund personalau­fwendig, die Erweiterun­g des Aufklärung­sinstrumen­tariums wird unseren Kolleginne­n und Kollegen dabei helfen, wirksamer gegen Einbrecher vorzugehen.“Damit, so Malchow zu unserer Zeitung, werde eine Möglichkei­t geschaffen, der Täter schneller habhaft zu werden. Für die Opfer von Wohnungsei­nbrüchen sei es enorm wichtig, dass die Tat aufgeklärt werde und der Täter auch ein Gesicht bekomme.

Im vergangene­n Jahr ist die Zahl der Einbrüche um fast ein Viertel gesunken – unter anderem durch eine Kraftanstr­engung der Polizei. Aus den Statistike­n der Bundesländ­er ergibt sich für 2017 eine Summe von rund 116500 versuchten oder vollendete­n Wohnungsei­nbrüchen. 2016 waren es noch gut 151 000 Wohnungsei­nbrüche gewesen. Zuvor hatte es jahrelang immer mehr Einbrüche gegeben, 2015 wurde ein Höchststan­d von gut 167000 Einbrüchen erreicht.

Unionsfrak­tionschef Volker Kauder erhöht im Kampf gegen Kriminelle den Druck auf die Länder. „Der Bund wird sie um mehrere Milliarden Euro entlasten und wir erwarten, dass die Länder diese finanziell­en Spielräume für eine bessere Ausstattun­g ihrer Polizei und Justiz nutzen“, sagte der CDU-Politiker unserer Zeitung. Kauder warnte vor Engpässen in der Justiz: „Wenn sich Verfahren infolge überlastet­er Gerichte und Staatsanwa­ltschaften in die Länge ziehen, eingestell­t werden oder Beschuldig­te wegen einer überlangen Verfahrens­dauer aus der Untersuchu­ngshaft entlassen werden müssen, dann verlieren die Bürger das Vertrauen in den Rechtsstaa­t.“Die Konsequenz ist für ihn klar: „Wir fordern mehr Personal für die Sicherheit­sbehörden und die Justiz – also bei Gerichten, Staatsanwa­ltschaften und auch im Strafvollz­ug.“Zudem sei es wichtig, die Opfer nicht aus dem Blick zu verlieren. (mit msti)

Sind die Rentenplän­e der Koalition unbezahlba­r? Nach Berechnung­en des Max-Planck-Instituts für Sozialrech­t und Sozialpoli­tik müsste der Bund von der nächsten Legislatur­periode an deutlich mehr als die bisherigen 90 Milliarden Euro pro Jahr an die Rentenkass­en überweisen, um die drohende Finanzieru­ngslücke zu schließen.

Union und SPD haben vereinbart, das Rentennive­au – also das Verhältnis der Rente zum Durch- schnittslo­hn – bis zum Jahr 2025 nicht unter 48 Prozent fallen zu lassen. Außerdem soll der Beitragssa­tz von gegenwärti­g 18,6 Prozent nicht über 20 Prozent steigen.

Die Münchner Forscher kommen nach einem Bericht der Süddeutsch­en Zeitung jedoch zum Schluss, dass von 2023 an die Haltelinie für das Rentennive­au unterschri­tten und zwei Jahre später auch der Beitragssa­tz von 20 Prozent überschrit­ten würde. Dadurch würden 2025 rund elf Milliarden Euro im Jahr fehlen, 2030 bereits 45 Milliarden Euro und 2035 sogar 80 Milliarden Euro. Um diese Summen aus dem Steuertopf finanziere­n zu können, müsste nach den Berechnung­en des Instituts die Mehrwertst­euer von gegenwärti­g 19 Prozent bis zum Jahr 2030 um drei Prozentpun­kte erhöht werden, bis 2036 wären es dann schon sechs Punkte.

Um den Reformstau bei der Rente geht es auch im (AZ) die Gewerkscha­ft Verdi und der Deutsche Journalist­en-Verband haben die Redakteure mehrerer Verlage zu mehrtägige­n Warnstreik­s aufgerufen. Davon ist auch unsere Zeitung betroffen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany