Neu-Ulmer Zeitung

Eine Exotin in der IHK Männerwelt

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staunte nicht schlecht, dass sich diese Frau auch noch zu Wort meldet und etwas zu sagen hat. Aber die Männer haben sich dann an mich gewöhnt, schließlic­h war ich von 1995 an 14 Jahre Präsidenti­n der IHK Schwaben. Machen Frauen anders Geschäfte als Männer?

Nein, sie machen nicht grundsätzl­ich anders Geschäfte als Männer. Wir Frauen schaffen es aber oft, unsere Meinung verbindlic­her rüberzubri­ngen als Männer. Man sucht als Frau eben meist den Konsens. Und Frauen können besser zuhören als manche Männer. Doch wenn man als Frau einem Unternehme­n vorsteht, muss man eigentlich denken wie ein Mann.

Brauchen Frauen Quoten?

Ich halte nichts von Quoten, weder in der Politik noch in Unternehme­n. Ich hätte es abgelehnt, nur wegen einer Quote ein Amt zu bekommen. Quoten sind eigentlich eine Form der Diskrimini­erung. Es ist falsch, solche Quoten gesetzlich vorzuschre­iben.

Interview: Stefan Stahl

Landwirte sagen, sie seien auf solche Insektizid­e angewiesen. Was machen die denn jetzt?

Der Bauernverb­and erklärte, es sei eine „echte Herausford­erung, Alternativ­en zu entwickeln“. Noch stehen zwei Mittel zur Verfügung. Seit 2013 haben Bauern diese ausprobier­t. Es heißt, sie seien teurer und ineffektiv­er.

Stimmt das denn?

In der Diskussion wird darauf verwiesen, dass der Ernteertra­g im biologisch­en Anbau etwa 25 Prozent geringer ausfällt als bei der konvention­ellen Bewirtscha­ftung. Dabei nutzen auch Biobauern Schädlings­bekämpfung­smittel. Aber sie haben weniger Auswahl an Präparaten und diese sind noch teurer. Bei einem Verzicht auf solche Mittel wäre der Verlust wohl höher.

Was bedeutet diese Entscheidu­ng für mich als Verbrauche­r?

Ohne die Bestäubung durch Insekten ist die Lebensmitt­elprodukti­on undenkbar. Für Verbrauche­r bedeutet das: Ohne Bienen gäbe es weder Obst- und Gemüseanba­u noch Raps oder Sonnenblum­en.

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