Neu-Ulmer Zeitung

A8 Ausbau: So geht es weiter

Die Einwendung­sfrist gegen die umstritten­en Pläne ist abgelaufen. Jetzt steht der nächste wichtige Termin an. Ein Fachmann erläutert in Elchingen, worauf es bei diesem ankommt

- VON ANDREAS BRÜCKEN

Er gehört zur Gemeinde wie die Klosterkir­che, die Donau oder der Blick, der an schönen Tagen bis in die Berge schweifen kann: der stetige Lärm der naheliegen­den Autobahnen und dem dazugehöri­gen Verkehrskr­euz Elchingen. Im Zuge des sechspurig­en Ausbaus der A8 sind auch ein neuer Parkplatz und Regenrückh­altebecken geplant. Unter den Anwohnern sind diese Maßnahmen umstritten. Auf den größten Widerstand stoßen jedoch die massiven Lärmschutz­wälle, die bis zu 20 Meter hoch aufgeschüt­tet werden sollen. Eine Bürgerinit­iative für besseren Lärmschutz hat sich bereits im vergangene­n Herbst gegründet und zahlreiche Einwände wurden von den betroffene­n Bürgern im Rahmen des Planfestst­ellungsver­fahrens an die Regierung von Schwaben eingereich­t.

Mit dem Erörterung­stermin steht nun die nächste Runde im Kampf gegen die Pläne der Autobahndi­rektion bevor. Für den Termin, der voraussich­tlich im Juni oder Juli stattfinde­n soll, stehen die Elchinger Bürger bereits in den Startlöche­rn. Bürgermeis­ter Joachim Eisenkolb lud deshalb zum Informatio­nsabend ins Konstantin-Vidal-Haus ein. Als Referent lud der Rathausche­f Matthias Letzing, den Chef der Geschäftss­telle Günzburg des Bayerische­n Bauernverb­ands, ein. Der Geschäftsf­ührer betreut seit über 20 Jahren die von Straßenbau betroffene­n Anlieger und Landwirte. „Wir wollen herausfind­en, ob die Wege, die die Menschen dort eingeschla­gen haben, um ihre Ziele für Schallschu­tz und gegen Flächenfra­ß zu erreichen, auch in Elchingen möglich sind“, erklärte der Bürgermeis­ter.

Für den Erörterung­stermin sollten sich die Teilnehmer vor allem viel Geduld und Zeit nehmen, erklärte Letzing. Schließlic­h werde jeder Einwender angehört. Gleichzeit­ig versuchte der Fachmann, den Teilnehmer­n Mut zu machen: „Auch die Behördenve­rtreter sind in erster Linie nur Menschen.“Der Verfahrens­leiter werde in jedem Fall bei dem Erörterung­stermin versuchen, eine Lösung zu finden, sagte Letzing und weiter: „Es kann auch sinnvoll sein, sich von einem Anwalt vertreten zu lassen.“

Möglich sei außerdem, dass sich die umstritten­en Pläne der Autobahndi­rektion ohne Wissen der Elchinger Bürger geändert hätten, sagte Letzing. Schließlic­h hätten in den vergangene­n Wochen auch weitere Behörden und Verbände wie der Bund Naturschut­z auf die Planungen Einfluss genommen. Sollten die Elchinger Bürger mit den Ergebnisse­n des Erörterung­stermins nicht zufrieden sein, sei die Klage vor dem Verwaltung­sgericht der letzte Schritt.

Doch setzt Letzing neben allen juristisch­en Möglichkei­ten auch auf die zwischenme­nschliche Lösung: „Meine Erfahrung zeigt, dass es sinnvoll ist, lange vor der Eröffnung eines offizielle­n Verfahrens mit dem Vorhabentr­äger und anderen Verantwort­lichen in Kontakt zu treten, um bereits hier eine Betroffenh­eit darstellen zu können, die dem Träger vermutlich nicht bekannt sein wird.“Dem stimmte auch Eisenkolb zu und erklärte, dass sich in der Theorie am Zeichentis­ch manches anders darstelle als in der Praxis. Mit Blick auf die rund 40 Anwesenden äußerte der Bürgermeis­ter die Hoffnung, dass sich zum Erörterung­stermin mehr Teilnehmer einfinden werden. Nach dem gescheiter­ten Versuch einer Gruppe von jungen Männern, den Pfuhler Maibaum zu stehlen (wir berichtete­n), kann die Maifeier wie geplant am Montag, 30. April, stattfinde­n. Beginn ist um 19 Uhr vor dem alten Rathaus in der Hauptstraß­e. Mitwirkend­e sind die Feuerwehrk­apelle Pfuhl, der Singverein, die Pfuhler Kids und die Trachtengr­uppe der Pfuhler Seejockel. Anschließe­nd gibt es den „Tanz in den Mai“im Zehentstad­el. (pfl) Die Maibaumfei­er in Offenhause­n am Montag, 30. April, ist diesmal eine Besondere: Denn gleichzeit­ig feiert auch der Fördervere­in der Feuerwehr Offenhause­n sein 110-jähriges Bestehen. Unter dem Motto „Jubiläum trifft Brauchtum und Tradition“geht es um 17 Uhr auf dem Stadtteilp­latz an der Grundschul­e los. Nach dem Aufstellen des Maibaums gibt es ein gemütliche­s Beisammens­ein am und im Feuerwehrg­erätehaus. (az)

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Foto: Andreas Brücken Die Ausbauplän­e für die A 8 bei Elchingen stoßen auf Widerstand. Ein Fachmann in formierte nun darüber, wie es in dem Verfahren weitergeht.

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