Ulm spielt Katz und Maus
Gegner Bremerhaven kommt zwar immer wieder ran, wirklich gefährlich werden sie den Donaustädtern aber nicht. Ein Ulmer findet zurück zu seiner Stärke
Ordentlich wollen die Ulmer Basketballer den Rest der Bundesliga-Saison zu Ende bringen. Gegen die Eisbären aus Bremerhaven ist ihnen das gestern Abend gelungen. Auswärts gewannen sie verdient mit 89:82.
Dass es für die Bremerhavener noch um etwas geht, nämlich um den Klassenerhalt in der Bundesliga, merkte man ihnen früh an. Mit einem 7:0-Lauf gingen sie schnell in Front und überrumpelten die Ulmer mit ihrem Pressing. Gleich drei einfache Ballverluste der Donaustädter erzwangen sie. Es dauerte etwa zweieinhalb Minuten, ehe Ulm in Person von Kapitän Per Günther seine ersten zwei Punkte des Spiels erzielte.
Bremerhaven verteidigte aggressiv und zwang Ulm so, den Ball lange zu halten, weil die offenen Räume fehlten. Lange aufrecht erhalten konnten die Gastgeber diesen Druck aber nicht. Schon zur Hälfte des ersten Viertels war Ulm rangekommen (11:12) und zur ersten Pause hatte das Team von Trainer Thorsten Leibenath das Ruder übernommen. Es stand 27:21 aus Sicht der Gäste.
Im zweiten Viertel ging das so weiter, vor allem der in den vergangenen Spielen oftmals schwache Ryan Thompson legte mal wieder mit dem Körbewerfen los. Genau das war das Manko der Hausherren. Zu oft suchten sie ihr Heil in Einzelaktionen und hastigen Würfen. Nur Jordan Hulls, mit einer Dreierquote von 50 Prozent der treffsicherste Schütze der Bundesliga, traf regelmäßig. Erstaunlicherweise kamen die Eisbären dadurch den Ulmern wieder näher. Die hingen gegen Ende des zweiten Viertels etwas durch und plötzlich führten sie nur noch mit 43:39. Davon erholte sich Ratiopharm Ulm aber ganz gut und ging mit einer 47:39-Führung in die Halbzeitpause.
Es ging weiter wie zuvor. Ulm erkämpfte sich ein Vorsprung und Bremerhaven kam wieder ran. Vor allem Hulls und Johnny Berhanemeskel hielten die Nordlichter im Spiel. Auf Seiten der Ulmer sorgten vor allem Thompson, Katin Reinhardt und Isaac Fotu für die Punkte. Dass die Ulmer ihre teilweise zweistellige Führung aber immer wieder zu verlieren drohten, lag an ihren leichten Ballverlusten und einigen vergebenen Würfen. Bremerhaven zeigte großen Willen und erzwangen die Ulmer Fehler geradezu. Leibenaths Truppe schien nicht mehr an die ohnehin äußerst geringe Chance zu glaubgen, die Play-offs doch noch erreichen zu können. Bis auf 63:65 kamen die Eisbären an Ulm heran, doch dann drehten die Donaustädter wieder auf und zogen leicht davon.
Das Spiel hatte etwas von einem Jo-Jo. Ulm zog davon und Bremerhaven kam wieder ran. Erst gegen Ende des finalen Viertels änderte sich das Blatt zugunsten der Ulmer. Anderthalb Minuten vor Ende führten sie mit zehn Punkten. Die Eisbären gingen nun zu schludrig mit ihren Gelegenheiten um und verrannten sich in Einzelaktionen. Es wirkte, als habe der hohe Druck die Spieler von Trainer Arne Woltmann ausgelaugt. Die vielen Dreierversuche gingen nicht rein und in der Defensive klappte es auch nicht mehr.
Auch wenn es gegen Ende nochmals kurz spannend wurde, weil sich der Jo-Jo-Effekt wieder bemerkbar machte, ließen sich die Ulmer den Sieg nicht mehr nehmen.
Heute sind beim Infoma-FinalFour die kleinsten Basketballer gefordert. Ab 10 Uhr öffnen die Türen der Ratiopharm-Arena zur Endrunde der BBU-Schools-League. Wie bei den Profis startet auch das FinalFour mit den Halbfinal-Partien. Während im vergangenen Jahr nur die Dritt- und Viertklässler um den Titel gekämpft haben, stehen dieses Jahr auch Erst- und Zweitklässler auf dem Parkett. Neben dem Sport wartet ein Rahmenprogramm auf die Gäste. Der Eintritt ist frei. (az)