Virtuelle Reise durch das Lonetal ist möglich
Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, das Museum.
Über einen mit einer Bildschirmdiagonalen von 175 Zentimetern imposanten Touchscreen sind nicht nur Fotos, Filme und Texte abrufbar, interaktiv offenbart der Löwenmensch in dreidimensionalen Ansichten sein „Innenleben“in allen Details. Zudem ist die StadelHöhle, im vergangenen Jahr mit fünf weiteren Höhlen der Schwäbischen Alb zum Unesco-Weltkulturerbe gekürt, virtuell begehbar. Möglich ist auch eine Entdeckungsreise durch die von der Eiszeit geprägte Landschaft des Lonetals, so wie sie der Schöpfer des Löwenmenschen selbst erlebt hat. Alle Informationen bietet die Station in deutscher und englischer Sprache an.
Entstanden ist die Medienstation durch eine Kooperation des Muse- mit dem Institut für Medieninformatik der Uni Ulm. Professor Timo Ropinski, Leiter der dortigen Forschungsgruppe Visual Computing, war 2014 nach einem Museumsbesuch mit der Idee für ein neues interaktives Angebot auf Archäologie-Kurator Kurt Wehrberger zugegangen. Der war sofort angetan. Schließlich programmierten und gestalteten vier Semester lang Studenten an der Station, das Museum lieferte die Inhalte, das Landesamt für Denkmalpflege steuerte die 3D-Da- ten des Löwenmenschen bei. Blieb nur noch ein Problem: die Kosten, 20 000 Euro, vor allem für die Technik. Dem Ulmer SPD-Landtagsabgeordneten Martin Rivoir gelang es schließlich, mehrere Sponsoren aufzutreiben, einen Restbetrag steuerte das Wissenschaftsministerium bei. „Das ganze Projekt hat den Museumssäckel keinen Euro gekostet“, freute sich Kurator Wehrberger.
Doch nicht nur deshalb zeigte sich Staatssekretärin Petra Olschowski, selbst studierte Kunsthisums torikerin, bei ihrem Besuch „total begeistert“von dem Ergebnis. Die interaktive Station sei, so die Politikerin, ein gelungenes Beispiel für neue Möglichkeiten der Vermittlung von Kunst- und Kulturgeschichte – ein Thema, das in ihrem Ministerium derzeit sehr wichtig sei. Den Blick auf den echten Löwenmenschen in der ArchäologieAbteilung könne die Technik freilich nicht ersetzen. Olschowski: „Seine Aura muss man unbedingt im Original erfahren.“(mgo/az)
Bei Podium 70 ist wieder mal Krimi-Zeit. Vorbereitet wird Agatha Christies „Der Fremde im Haus“. Eigentlich gehört das Stück nicht zu denen, die oft auf den Spielplänen der Theater zu finden sind. Aber genau deshalb hat Regisseur Peter Kelichhaus den Thriller herausgesucht, „weil es sich um einen raffinierten und zugleich psychologischen Kriminalfall handelt“. Und ein bisschen sieht Kelichhaus darin auch einen Zeitbezug. „Heiratsschwindler und Co. treiben ja auch heute ihr Unwesen.“Premiere ist am Sonntag, 29. April, 19 Uhr, im evangelischen Gemeindehaus.
Das Stück handelt von einer Frau, die ein gesetztes und anständiges Leben führt. Plötzlich gewinnt sie beim Glücksspiel viel Geld. Das ermöglicht ihr, eine neue, nie gekannte Freiheit auszuleben. Die Lover sind nicht weit und Hals über Kopf ist sie verheiratet, ihr Reichtum spricht sich schnell herum, vor allem, wenn die Beglückte keinen Hehl daraus macht. Und damit beginnt das Unheil.
Vorlage ist Agatha Christies 1936 uraufgeführtes Theaterstück „Liebe eines Fremden“. Das Podium hat Agatha Christie schon mehrere Male gespielt. So wurden bereits „Die Mausefalle“und „Mord an Bord“dargebracht. (ub) O
Karten gibt es in der Buchhandlung Kelichhaus, unter Tele fon 07306/32678 und an der Abendkas se. Weitere Aufführungstermine: Frei tag, 4. Mai, 19.30 Uhr; Mittwoch, 9. Mai, 19.30 Uhr; Sonntag, 13. Mai, 18 Uhr; Mittwoch, 16. Mai, 19.30 Uhr; Samstag, 19. Mai, 19.30 Uhr.