Tragödie unter dem Maibaum
In Mittelfranken wird eine Frau von einer abgebrochenen Baumspitze erschlagen und ein Bub wird verletzt. Es ist nicht der erste Unfall dieser Art
In ganz Bayern wurden in den vergangenen Tagen wieder feierlich die traditionellen Maibäume aufgestellt – in Treuchtlingen (Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen) entwickelte sich das Fest jedoch zu einer Tragödie. Nachdem der geschmückte Baum am frühen Montagabend aufgerichtet worden war, brach plötzlich die Spitze ab, fiel herunter und direkt auf den Kopf einer 29 Jahre alten Frau. Ein Notarzt versuchte noch, die bewusstlose Frau zu reanimieren – vergeblich. Die Zuschauerin starb am Unfallort. Von herabstürzenden Ästen wurde zudem ein dreijähriger Bub verletzt. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht.
Ermittler der Kriminalpolizei untersuchten am Abend den Unglücksort und befragten Zeugen. Nach ersten Erkenntnissen stand der Baum bereits eine Dreiviertelstunde in der Senkrechten, als das obere Drittel abbrach. Ursache für das Unglück könnte nach ersten Einschätzungen eines Polizeisprechers eine Windböe gewesen sein, ten Jugendliche mehrere Verkehrszeichen ab, die sie dann aber wieder aufstellten. In Holzheim (Landkreis Dillingen) wurden mehrere Fahrzeuge mit Eiern beworfen und mit Rasierschaum besprüht. In Gundelfingen (Landkreis Dillingen) wurde ein 15-Jähriger bei einem MaibaumKlau leicht verletzt. Im Südwesten Schwabens meldete das Polizeipräsidium insgesamt 140 Einsätze.
Die Nacht vom 30. April auf den 1. Mai wird im süddeutschen Raum als Freinacht bezeichnet. Jugendliche nehmen diese gerne als Anlass für Streiche wie das Besprühen von Autos mit Rasierschaum oder den Maibaum-Klau.
Mit erheblicher Medienwirkung hatten sich Diebe in diesem Jahr an den Maibaum von Ministerpräsident Markus Söder herangemacht. Der weiß-blau geringelte Baum soll nach Söders Plan vor der bayerischen Landesvertretung in Brüssel aufgestellt werden – allerdings erst am heutigen Mittwoch, wenn dort das Kabinett zu einer außerplanmäßigen Sitzung zusammenkommt.