Die Belastungen sind groß
Kritische Stimmen sind bei der ersten Zwischenbilanz zum Weißenhorner Fernwärmeprojekt kaum zu hören. Die Macher sind äußerst zufrieden mit dem Verlauf des Millionenvorhabens, das zu den größten klimaschutzpolitischen Projekten des Landkreises NeuUlm gehört. Und auch die Kunden, die an diesem Tag zu Wort kommen, sind sehr zufrieden mit ihrer Heizung. Doch die positive Bilanz darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es auch viele Kritiker in Weißenhorn gibt.
Tatsächlich ist es im Sinne des Klimaschutzes sinnvoll, die Abwärme des Müllheizkraftwerks zu nutzen, statt sie einfach in die Luft zu blasen. Die Projektgesellschaft hat dazu eine beeindruckende Zahl vorgelegt: Innerhalb des ersten halben Jahres hat das Fernwärmenetz demnach schon eine Ersparnis von 250000 Litern gebracht. Für den Einzelnen kann eine Fernwärmeheizung auch günstiger sein als die bisherige Öl- oder Gasheizung. Letztlich muss sich das jeder Interessent genau ausrechnen lassen.
Klar ist aber auch: Das Projekt und die damit einhergehenden Baustellen belasten zahlreiche Anwohner und Autofahrer in der Fuggerstadt. Schon im vergangenen Jahr waren viele Klagen, auch von Geschäftsleuten, zu hören. 2019 soll dann die Innenstadt erschlossen werden. Dieser Bauabschnitt wird die Planer noch vor große Herausforderungen stellen – und mit Sicherheit noch viele kritische Stimmen hervorrufen.