Daten im Netz – Fluch und Segen zugleich
● Am 12. März 1989 präsentierte der britische Physiker Tim Berners Lee am europäischen Kernforschungszentrum Cern sein Konzept von einem
Dieses weltweite Informa tionssystem im Netz war ein Meilen stein auf dem Weg zum heutigen Inter net – wie der 30. April 1993, als das WWW für die Öffentlichkeit freigegeben wurde. Mit Blick auf kursierende Ver schwörungstheorien oder „Fake Benut zer“in sozialen Medien äußerte sich Berners Lee kürzlich aber besorgt: „Können wir sicher sein, dass die Menschheit mit diesem Netz, wie wir es jetzt kennen, wirklich verbunden sein will?“, fragte er. Das Internet hat stür mische Jahre hinter sich: Vor allem die Macht, die wie Google, Facebook oder Amazon auf sich verei nen, sorgt für Kritik. Was etwa Face book angeht, so mehren sich nach den jüngsten Datenskandalen die Stimmen, die eine Zerschlagung oder eine spür bare Regulierung fordern. ● Das ist überall das gleiche: Buchstäblich mit jedem Klick hinter lassen Nutzer Daten. Diese werden aber nicht einfach nur gespeichert. Statt dessen werden sie häufig systematisch ausgewertet. So gründlich, dass man den einzelnen Nutzer im Netz immer besser kennt. Das hat seine Vorteile, weil man Nachrichten , Such oder Shoppingangebote besser personali sieren kann. Nutzer sparen sich damit im Idealfall viel überflüssiges Su chen. Die gesammelten Datenmengen können jedoch gefährlich werden – weil sie die Gefahr von Manipulation vergrößern. Der letzte Wahlkampf in den USA beispielsweise gilt schon jetzt als der erste der Geschichte, der durch gezielte Kampagnen im Netz ent schieden wurde. (cj)