Alis Familie möchte nach Deutschland zurückkehren
die die Mordermittlungen gegen Ali B. führt. „Wir können aber nicht weiter tätig werden, da wir uns an den formalen Weg eines Auslieferungsverfahrens halten müssen“, sagt sie.
Die gebürtige Augsburgerin Juliane Bani, 40, die bis vor zwei Jahren bei der Justiz in Kempten arbeitete und im Bezirksvorstand der CSU aktiv war, versucht zeitgleich, durch ihre alten Partei-Kontakte an Innenminister Seehofer heranzukommen. Bei Entwicklungsminister Gerd Müller, bei dem sie einst im Wahlkreisbüro jobbte, kommt sie über die Büroleiterin nicht hinaus. Die winkt ebenso ab wie CSU-Fraktionsvorsitzender Thomas Kreuzer.
„Es kann doch nicht sein, dass das ganze Land in Aufruhr ist – und sich niemand kümmert“, sagt Bani. In einer Zeit, in der sich die Regierung darüber entzweit, in welchem Ausmaß Deutschland künftig noch Flüchtlinge aufnehmen soll. In der der Kriminalfall Susanna die Debatte anheizt. Weil die Familie von Ali B. mit den großen Flüchtlingsstrom im Oktober 2015 nach Deutschland kam und trotz eines abgelehnten Asylantrags bleiben durfte. Weil die Familie nicht auf der Flucht vor Krieg und politischer Verfolgung ist, sondern auf der Suche nach einem besseren Leben, was 2015 kaum einer nachprüfte. Und weil die komplette Familie sich eine Woche nach der Tat unbehelligt in den Irak absetzen konnte. Mit Ersatzpapieren des irakischen Generalkonsulats. Und Flugtickets für insgesamt etwa 8000 Euro, die sie mit der monatlichen Unterstützung des deutschen Staats bezahlte, wie Ali B.s Mutter in einem Interview mit der Deutschen Welle erzählte.
Am Wochenende wurde bekannt, dass die Familie B. zurück nach Deutschland will, wie ein Bruder dem kurdischen Fernsehsender Rudaw sagte. „Wir hoffen, dass sie die Familie nicht dafür in Haftung nehmen, was eines ihrer Mitglieder getan hat.“