Ein Platz in der Tiefgarage kostet 200000 Euro
Gerhard Bühler und forderte die Stadtverwaltung und Baubürgermeister Tim von Winning auf, nachzuarbeiten und einen neuen Vorschlag vorzulegen. Letzterer beugte sich der Anregung mit einigem Widerwillen. Man werde den Bebauungsplan möglichst im Juli noch einmal vorlegen. Ob es dann andere Erkenntnisse gebe, könne er nicht versprechen.
Für Autos ist auf dem Grundstück in der Nähe des Zinglerbergs und fast direkt neben dem Hotel Ulmer Stuben kein Platz, weil es nicht einmal neun Meter breit ist. Stellplätze müssten in einer Tiefgarage mit Aufzug entstehen. Das würde Angaben der St.-Elisabeth-Stiftung zufolge jeweils 200 000 Euro kosten. Die Stadtverwaltung hält das für verzichtbar – in drei Gehminuten Entfernung entsteht eine Haltestelle der neuen Tramlinie 2. „Der Stellplatz kostet mehr als ein Maserati. Das ist unzumutbar und kontraproduktiv“, sagte Stadtplaner Volker Jescheck in der Sitzung des Bauausschusses. Und Baubürgermeister von Winning rechnete vor, dass die Stiftung zur Finanzierung pro Monat zwischen 300 und 400 Euro pro Tiefgaragenplatz von den Studenten verlangen müsste. „Das wäre ebenso teuer wie die Miete“, betonte er.
Einige Räte ließen sich davon nicht beeindrucken. Er wolle sich nicht erpressen lassen, nur weil der Bauherr eine gemeinnützige Stiftung sei, sagte Gerhard Bühler (FWG). Sein Fraktionskollege Karl Faßnacht verwies auf ein Baupro-
jekt in Söflingen, das ohne Parkplätze entstanden ist: „Das ist eine Katastrophe. Wenn wir so etwas hier durchgehen lassen, sind wir verloren!“CDU-Räte sahen es ähnlich. Man brauche in Ulm zwar keinen eigenen Pkw, sagte Winfried Walter.