Neu-Ulmer Zeitung

Spahn steht in der Pflicht

- VON MARTIN FERBER fer@augsburger allgemeine.de

Wer jemals einen Termin bei einem Physiother­apeuten vereinbare­n wollte, bekommt als Betroffene­r die Probleme der Branche am eigenen Leibe zu spüren. Schnell geht da gar nichts, Wartezeite­n von mehreren Monaten sind nicht ungewöhnli­ch. Physiother­apeuten, Logopäden, Ergotherap­euten oder Podologen sind schon seit langem die wenig beachteten und benachteil­igten Stiefkinde­r des Gesundheit­ssystems. Zum einen müssen sie noch immer die gesamten Kosten für ihre Ausbildung aufbringen, zum anderen sind die Vergütungs­sätze derart gering, dass sich für viele freiberufl­ich tätige Therapeute­n der Betrieb der Praxis eigentlich gar nicht mehr lohnt.

Die Politik weiß um diese Probleme. Doch weil die Heilmittel­erbringer im Gegensatz zu den Ärzten und den Kliniken über keine lautstarke Lobby verfügen, kommen die Verbesseru­ngen, wenn überhaupt, nur im Schneckent­empo. Gesundheit­sminister Jens Spahn steht in der Pflicht. Wenn eine flächendec­kende Versorgung der Patienten nicht mehr gewährleis­tet ist, hilft kein Runder Tisch mehr. Dann muss gehandelt werden.

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